PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe
Abendkleid und schritt gemächlich dem Bungalow
zu. Auf halbem Wege begegnete sie Gucky, dem Mausbiber, der zusammen
mit dem Ertruser Melbar Kasom die Vorbereitungen für die
Geburtstagsparty getroffen hatte.
„Was gibt es, Kleiner?“ erkundigte sich Mory bei dem
Ilt, der scheinbar sinnlos mit den Armen gestikulierte und irgend
etwas vor sich hinmurmelte. „Was erregt dich so?“
„Ach, nichts eigentlich“, winkte Gucky ab. „Der
Grund meines Ärgers ist ein wandelnder Fleischberg, der sich
Melbar Kasom nennt. Dieser Nimmersatt, dieser Kannibale, dieser...“
„Hat es Schwierigkeiten während der Vorbereitungen
gegeben?“ erkundigte sich Mory besorgt.
Gucky beruhigte sie, indem er ihr versicherte, daß alle
organisatorischen Fragen zu aller Zufriedenheit gelöst seien —
alle jene Dinge, wie das Anbringen der Feuerwerkskörper, der
Lampions und Farbenprojektoren, die er persönlich in die Hand
genommen hatte, waren erledigt.
„Nur in der Küche, wo sich Melbar zu walten anbot, ist
alles schiefgegangen“, schimpfte der Mausbiber. „Selbst
wenn man kein Vegetarier ist, dreht es einem den Magen um, wenn man
sich die Gerichte besieht, die dieser Kannibale zusammengestellt hat.
Als Vorspeise gibt es
Fleischsalat, dann Ochse vom Spieß und danach Rind in Aspik.
Glaubst du, da ist irgendwo ein Stück Grünes dabei? Nicht
daran zu denken, der Kannibale ließ ganz einfach nicht mit sich
reden. Nicht einmal bei der Geburtstagstorte...“
„Was ist mit der Geburtstagstorte?“ unterbrach ihn
Mory erschreckt.
Gucky fuhr unbeirrt fort: „... ließ er sich von mir
inspirieren. Nein, er wollte nichts von meiner Vegetarier-Torte
wissen, die ich mir so lieblich und lecker vorgestellt hatte —
mit einer gaumenschmeichelnden Füllung aus tausend verschiedenen
Salaten, und außen garniert mit Mohrrüben und Mixed
Pickles. Aber Melbar beharrte darauf, seine Hühner-Hammel-Torte
zu backen.“
„Wer...“, stammelte Mory erschreckt, „... wer
hat nun die Oberhand behalten?“
Gucky senkte resigniert die Schultern. „Keiner von uns
beiden. Ich habe einen Unparteiischen hinzugezogen, den Küchenrobot,
und der hat sich dann für eine Torte aus Creme, Schokolade und
Marzipan entschlossen. Der äußeren Form nach ist diese
Geburtstagstorte ein Kunstwerk, aber mich als Vegetarier kann sie
nicht verlocken. Oberhaupt gibt es keine kulinarischen Freuden auf
diesem Fest für mich, deshalb ziehe ich mich zurück.“
Mory lächelte jetzt gelöst — der Mausbiber
verstand es mit seiner munteren Art, selbst die schlimmsten Sorgen
vergessen zu lassen.
„Wohin willst du dich zurückziehen?“ erkundigte
sich Mory.
„In meinen Gemüsegarten, den ich mir für Zeiten
der Not am Waldrand angelegt habe“, erklärte der
Mausbiber. „Dort werde ich mir vorerst einmal den Bauch
vollschlagen...“
„Ich hätte eine Bitte“, unterbrach Mory ihn.
„Ich höre“, versicherte Gucky, „sofern mein
Magenknurren nicht jegliche Verständigung unmöglich macht.“
„Ich möchte“, bat Mory, „daß du dich
ein wenig um Mike kümmerst. Er ist deprimiert, weil Perry noch
nicht hier ist, dabei hat er sich so sehr darauf gefreut, daß
er an seinem fünfzehnten Geburtstag bei ihm ist. Mike hängt
sehr an ihm und...“
„Suzan und Mike haben euch beide gleich gern“,
versicherte Gucky; der Schalk war aus seinen Augen verschwunden.
„Ich weiß“, erwiderte Mory gedankenverloren,
„aber am heutigen Tag ist es etwas anderes. Mike weiß,
daß er in einen neuen Abschnitt seines Lebens eintritt. Er soll
sich entscheiden, was er einmal werden möchte, er fühlt
seine Wandlung zum Mann. Da braucht er seinen Vater mehr als mich.
Ich sehe ein, daß ich ihm da nicht viel helfen kann, aber
vielleicht könntest du ihn einige Zeit ablenken. Perry müßte
ja bald kommen...“
„Okay, verstanden“, sagte Gucky, „ich werde dem
Bengel die Schwermut schon austreiben“ „Danke“,
murmelte Mory, aber der Mausbiber hatte bereits teleportiert und
hörte sie nicht mehr.
Mory Rhodan-Abro wandte sich wieder dem Bungalow zu und wäre
beinahe mit einem Mann zusammengestoßen, der hinter ihrem
Rücken stand. Sie murmelte eine Entschuldigung und wollte
weiter, aber der Mann sagte: „Dürfte ich Sie einige
Minuten lang beanspruchen?“
Jetzt erst erkannte sie, daß es sich um den Großreeder
Imman Coledo handelte, der auch für die terranische Flotte
Raumschiffe baute.
*
Imman Coledo war nicht gerade ein Freund der Familie Rhodan, aber
immerhin
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