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PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe

PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe

Titel: PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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am Mischpult: „Warum hast du
das getan, Holey? Warum nur?“
    „Ich wollte endgültig einen Mythos beseitigen“,
sagte Holey, der rote Hüne.
    „Es war nicht nötig“, erklärte Surc. „Er
hat ohnehin schon lange nichts mehr zu reden gehabt
    — schon seit Jahren bist du der Boß.“
    Holey knurrte etwas, dann wurde er wütend.
    Das ist typisch für ihn, dachte Fenigger teilnahmslos, immer
wenn er so knurrt, steht ein Wutausbruch bevor.
    „Ja, ich bin der Boß“, schrie Holey, „aber
Fen geisterte weiterhin durch die Gehirne der ganzen Bande. Solange
er am Leben war, stellten alle Vergleiche zwischen mir und ihm an,
das wußte ich. Deshalb habe ich es getan. Er hat niemandem
genützt, darum schadet sein Tod auch nichts. Oder hast du etwas
einzuwenden, Surc?“
    „Nein, nein“, sagte der Mann vom Mischpult schnell.
„Du wirst schon wissen, was du tust, aber — was wird mit
Breg?“
    „Glaubst du, ich fürchte mich vor diesem Bengel?“
    Breg... Breg... , hallte es im Kopf des Sterbenden, Breg, wo bist
du?
    Fenigger fühlte Angst um das Schicksal seines Sohnes in sich
aufsteigen, aber dann breitete sich wieder diese alles umfassende
Apathie über ihn. Er war kein Akteur mehr auf der Bühne des
Lebens, er war nur noch ein unbeteiligter Zuschauer. Nein — das
stimmte nicht ganz, er
    sah nichts mehr, er hörte nur noch Stimmen. Er war ein
unbeteiligter Zuhörer.
    Er hörte Surc sagen: „Ich weiß, daß du
Furcht nicht kennst, Holey. Aber ich meine, daß du Breg jetzt
auch beseitigen mußt. Er könnte es dir sonst übelnehmen,
daß du...“
    Als Fenigger vernahm, was mit seinem Sohn geschehen sollte, wollte
er sich aufbäumen. Aber er vermochte es nicht zu tun, sein
Körper besaß nicht mehr die nötige Kraft.
    „Breg ist tüchtig, er besitzt die Fähigkeiten, die
man in einer Führungsposition braucht“, sagte Holey. „Es
wäre schade um ihn. Nein, er darf nicht beseitigt werden. Er hat
ganz einfach das Zeug in sich, es in unserem Bau zu etwas zu bringen.
Ich werde ihn an diesem Fischzug beteiligen, dann kommt er schon über
den Tod seines Alten hinweg. Er hat sowieso nie viel vor ihm gehabt.
Außerdem — und schreibt euch das hinter die Ohren —,
was mit Fen passierte, war ein Unfall. Verstanden?“ „Klar,
Holey!“
    Es war ein Chor aus drei Stimmen. „Wie ist es denn
passiert?“ fragte Surc. „Gleich nach der Lockruf-Sendung
ist er gestolpert“, führte Holey bedächtig aus, „und
hat mit dem Kopf an einer Kante angeschlagen. Hört sich das
glaubhaft an?“
    „Ganz einfach prima, Holey“, versicherte Surc. „Er
war schon alt und klapprig, da konnte ihm leicht etwas zustoßen,
wie... na, wie es eben jetzt geschehen ist.“
    Ein widerwärtiges Lachen folgte... Man sollte einem friedlich
Entschlafenden nicht zumuten, sich so etwas anhören zu müssen,
dachte Fenigger entrüstet.
    „Habt ihr gehört, ihr beiden?“ mahnte Holey —
damit meinte er bestimmt die beiden Leibwächter, die sich an
seiner Seite befanden.
    „Ja, ja“, versicherten sie fast gleichzeitig, „es
war ein Unfall.“
    „Jetzt schafft ihn mir vom Hals“, befahl Holey.
„Bringt ihn zur Oberfläche hinaus und scharrt ihn irgendwo
ein, wo ihn niemand findet — aber vergeßt nicht, die
Druckanzüge anzuziehen. Ha, ha!“
    Fenigger hätte auch gerne über diese letzte Bemerkung
gelacht, denn es war eine Anspielung auf einen alten Witz —
doch fehlte es ihm an Kraft. An Humor nicht, denn seltsam, wie leicht
er sein Schicksal nahm. Es war nichts Besonderes daran, er ging nur
den Weg, auf den er selbst schon viele seiner früheren
Gegenspieler geschickt hatte. So gesehen, wäre sein Tod nicht
ganz unverdient gewesen, und außerdem herrschten in Bau ganz
eigene Gesetze. Fenigger fühlte sich emporgehoben, und er wußte,
daß ihn jetzt Holeys zwei Leibwächter hinaustrugen.
    Und wieder dachte er an Holeys Anspielung, die beiden sollten ihre
Druckanzüge nicht vergessen, wenn sie auf die Oberfläche
hinaustraten.
    Fen lachte ein unhörbares innerliches Lachen. Der Witz von
den beiden Freunden war ihm wieder eingefallen: Sie hatten sich
gegenseitig vorgeworfen, von der giftigen Atmosphäre des
Planeten verseucht zu sein. Keiner wollte die Beschuldigung des
anderen auf sich sitzen lassen, deshalb gingen sie auf die Oberfläche
hinaus, um sich zu duellieren. Sie erschienen beide zum verabredeten
Zeitpunkt, nur trug der eine von ihnen keinen Druckanzug —
damit war bewiesen, daß er verseucht war, weil er ja die
giftige

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