Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
absetzen. Der
Gleiter schwebt im Ortungsschatten eines Berges und dient als
Relaisstation. Gleichzeitig habe ich die Bildübertragung genau
studiert. Du wirst, wie damals, mit einem hohen persönlichen
Einsatz eingreifen müssen."
    Ich wartete etwas mit der Antwort.
    Je mehr sich das Ende der gefährlichen hundert Stunden
näherte, desto klarer wurden die Gedanken, desto schneller und
koordinierter konnte ich mich bewegen. Und mit der Klarheit der
Überlegungen kamen die unangenehmen Gedanken. Sie waren von
bitterer Einsamkeit erfüllt, von Einsichten, deren
Hoffnungslosigkeit schwer
    zu überbieten war und von einer vagen Hoffnung, die wie eine
Kerzenflamme in einem Versteck leuchtete. Manchmal fühlte ich
ihre Wärme; meistens nicht.
    Abgesehen von dem Leben innerhalb der Kuppel, das leicht war, weil
ich alles verschlief, hatte ich eine Menge von Problemen. Mein
logischer Verstand zählte sie auf.
    Ich hoffte. Worauf? Auf ein Raumschiff von ARKON, das mich suchte,
um mich abzuholen. Diese Hoffnung ermöglichte es mir, nicht
wahnsinnig zu werden. Aber sie war sehr klein. Hundertzwölf
Jahre nach dem ersten Einschlafen hatten die Instrumente das Kommen
eines Schiffes angezeigt. Ich hatte versucht, es zu kapern und war
gescheitert. Es war ein Schiff der Methaner gewesen.
    Ich hoffte weiter.
    Auf die Menschen. Auf die Nachkommen der steinzeitlichen Jäger,
denen ich die schwachen kulturellen Impulse vermittelt hatte, die sie
weitergeben sollten. Ich wußte, daß dies ein fragliches
Geschäft war. Gefahren lauerten auf die „Brüder der
Wölfe"; Gefahren, die sie schneller umbringen konnten, als
sie und ich dachten.
    Ich versuchte, anhand durchlaufender Zeichen eine geistige Elite
zu beeinflussen, von denen die Kultur um den Planeten getragen werden
sollte. Ich schöpfte daraus weitere Hoffnung, daß ich
eines Tages erwachen und die Existenz von Sternenschiffen finden
würde - von Schiffen, mit denen ich nach ARKON, meiner Heimat,
zurückkehren konnte. Ich fühlte brennendes Heimweh.
    Ich rechnete mir aus, daß der Begriff der Kultur nicht
ausrechenbar war.
    Und: Ich hatte Verantwortung.
    Verantwortung für diese Menschen, die mir geglaubt hatten wie
einem klugen Vater. Da sie Menschen dieser Welt waren, mit längst
zu Staub vermoderten Arkoniden vermischt, die auf rätselhafte
Weise den Untergang unserer Kolonie überlebt hatten, erstreckte
sich meine Verantwortung auch auf den gesamten Planeten. Wir
Arko-niden hatten ihn Larsaf III in Larsafs System genannt.
    Jetzt waren wieder Fremde auf dem Planeten.
    Es war meine Sache, sie daran zu hindern, diesen Men
    sehen und diesem Planeten etwas anzutun. Konnte ich dabei das
Schiff erbeuten, konnte ich eine Passage erwirken, so war ich
gerettet. Wenn nicht, hatte sich der Einsatz allein wegen der
Bewohner von Larsaf III gelohnt. Ich fühlte mich wie jemand, der
weiß, daß eine ungeheuer schwere Last auf seine Schultern
gelegt wird und der sich, obwohl er noch anders könnte, trotzdem
entschließt, diese Last zu tragen. Ich schaltete den
Stoßfeldprojektor ab und fuhr den Reaktor auf die benötigte
Leistung zurück. Rico stand jetzt dicht neben meinem Sessel.
    „Gebieter!" erinnerte er mich. Ich fuhr zusammen.
    „Ja", murmelte ich. „Ich weiß. "
    „Ich habe zuerst ein Lehrband vorbereitet, das dir eine
Hauptsprache und die vier wichtigsten städtischen Dialekte
vermitteln wird. Dann habe ich eine Sammlung von Ausrüstung,
Kleidung, Waffen und Zubehör bereitgelegt, die dir helfen wird.
Du solltest in den kommenden Stunden die Schirme und Kommunikatoren
beobachten, die von den Systemen Shyrkals gespeist werden. "
    Er streckte seinen plastikumkleideten Stahlarm aus, um mir beim
Aufstehen behilflich zu sein. Ich wankte zurück in den kleinen
Saal, in dem die letzten Stunden der Schlußphase durchgeführt
werden sollten - zurück vor die Schirme, auf denen die
Landschaft zu sehen war, durch die Augen des goldfarbenen Wolfes.
    „Dieser Wolf... du hast ihn Shyrkal genannt?"
    „Ja, Gebieter. Er ist ein selbständiges Wesen und
spricht auf diese Chiffre an. Nur auf sie. "
    Ich nickte zögernd.
    „Ich verstehe. Warum diese Eile?"
    Rico lächelte nun nicht mehr. Sein Gesicht wurde ernst, und
ich glaubte kurz, ein Wesen aus Fleisch und Blut neben mir zu haben.
    „Diese Fremden betrachteten den Planeten als biologisches
Prüffeld."
    Ich setzte mich steil auf; ein brennender Schmerz raste durch
meine Wirbelsäule. Der Zellaktivator auf meiner nackten Brust
schaukelte heftig an

Weitere Kostenlose Bücher