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PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Katya neben mir, so geliebt hatte.
Zusammengewachsen mit der überraschend vitalen Natur dieses
reichen, leeren, unzivilisierten Planeten Larsaf III.
    Ich sah nichts; meine Augen reichten nicht so weit.
    „Shyrkal!"
    Der Wolf, der wie aus Stein gemeißelt dicht vor den Tieren
gestanden hatte, war mit drei Sprüngen neben mir.
    „Ich brauche ein genaues Bild von dem, was du unten in der
Ebene feststellen kannst."
    Er sprang davon.
    Ich griff in eine der flachen Taschen meines Gürtels. Er war,
drei Handbreit täuschend nachgeahmtes Leder, mit einer Reihe von
verborgenen Taschen ausgestattet. Ich
    zog ein flaches, etwa handtellergroßes Gerät hervor,
dessen Rahmen elastisch war. Ein Fingerdruck schaltete die
Energieversorgung ein, und ich sah stechend scharf eine Vergrößerung
der Linsen hinter den Wolfsaugen. Ausschnittvergrößerungen
eines kleinen Bereiches.
    Ein Zug Soldaten verließ ein Lager aus spitzen Zelten. Es
waren breitschulterige Männer mit schwarzen Barten und leichter
Kleidung. Hinter ihnen rollten langsam fünf Wagen, ähnlich
dem, den ich lenkte. Jeweils zwei Personen standen auf den Wagen. Ein
Mann, dessen ganze Erscheinung Selbstbewußtsein und
herrscherliche Würde ausstrahlte und ein grimmiger junger Mann,
der die Zügel hielt. Je zwei Halbesel zogen einen Wagen. Die
Soldaten schwärmten aus, und die Wagen fuhren schneller und
schneller, dann bogen sie in verschiedene Abzweigungen, deren Verlauf
ich nicht erkennen konnte. Bedeutete das Krieg? Ich glaubte es nicht.
Es sah nach Jagd aus, nach einer königlichen Jagd. Das Lager bot
keinen kriegerischen Eindruck.
    „Shyrkal - es ist gut", sagte ich scharf.
    Das Bild verblaßte, und ich steckte den winzigen Sichtschirm
wieder zurück. In anderen Fächern des Gürtels waren
andere, noch geheimnisvollere Gegenstände versteckt. Um meine
Oberarme spannten sich weiche Kunstlederbänder, fast zwanzig
Zentimeter breit. Die spiralige Verzierung enthielt unzerreißbare
Drähte und Konzentrattabletten, winzige Dinge. Am linken
Handgelenk trug ich ebenfalls ein Lederband, an dem starr die Scheide
eines Dolches befestigt war. Ebenso täuschend von den Maschinen
der Kuppel nachgeahmt, bestand der Dolch aus Arkonstahl. Ich könnte
mit ihm breite Späne aus dem weichen Kupfer schneiden, das hier
gegossen und geschmiedet wurde.
    „Hay! Weiter!" schrie ich.
    Der Wagen rasselte die schräge Fläche hinunter, die Hufe
der Hengste schlitterten über das Gras. Als wir den Rand der
Ebene erreichten, hörte ich ferne Schreie, dann ein
markerschütterndes Brüllen.
    Ich fuhr schneller. Wir durchbrachen das Grasmeer wie
    ein Boot den See. Die Gasse, die drei Meter neben uns entstand,
stammte vom Wolf, der mit eingeschalteten Wahrnehmungssystemen vor
uns schnürte und mich beschützte.
    Weiter! Näher! Der Atem der Halbesel ging schwerer.
    Ich sah an mir herunter. Die Sandalen, die Schienbeine und Waden
umschlossen, trugen innen und außen eine Reihe von Löchern.
Unterhalb der Knie waren die Löcher groß und wurden
kleiner, je mehr sie sich den Knöcheln näherten. Eine Reihe
von kleinen Schnallen, die wie Kupfer aussahen, schloß die
Sandalen an den Außenseiten. Ich trug über einer knappen
Hose einen Rock bis an die Knie, der aus widerstandsfähigem
Stoff bestand, an der Seite geschlitzt war und schräg, vor der
linken Hüfte bis zum rechten Knie, einen Saum mit einem Muster
trug, das einem Sumerer vertraut und dennoch fremdartig vorkommen
mußte. Jetzt nahm der Ungewisse Lärm weit vor uns zu,
wurde lauter und eindringlicher. Ich unterschied drei verschiedene
Töne.
    Helle, scharfe Schreie.
    Damit trieben die Soldaten, die dazu noch mit den Lan-zenschaften
gegen die Schilde schlugen, die Löwen aus der Deckung hoch und
einem Mittelpunkt entgegen. Die anfeuernden Schreie der Wagenlenker,
mit denen sie die Zugtiere zu höchstem T empo anspornten. Und
die wütenden Schreie der aufgestöberten Löwen.
    Wir rasten mitten in das akustische Caos hinein.
    Und ich sah nichts.
    Minuten vergingen. Einmal huschte eine Löwin schräg vor
uns durch die Gräser, hielt mitten in einem Satz inne und
starrte mich aus gelben, bernsteinfarbenen Pupillen an. Ein Blick,
aus Neugierde, Angst und Wut gemischt. Als der Wolf ein heiseres
Bellen ausstieß, machte die Löwin einen erschrockenen
Sprung und war verschwunden. Ein Rudel Gazellen schien über
Büsche und Sträucher förmlich zu schweben, es kam mir
entgegen, und ich wußte, daß ich mich dem Kessel jener
Treibjagd näherte. Ich

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