PR TB 063 Die Tempel Des Todes
Was in dieser Höhe
die unsichtbaren Strahlen kreuzen würde, rief in meinen Zimmern
ein Signal hervor, das mich garantiert weckte. Und ich schlief in
dieser Nacht mit der Waffe unter den Fellen.
Bis zu jener Sekunde, als ich erwacht war und die drei Priester
mit ihrem Fund kamen, ging mein Plan mustergültig auf wie eine
mathematische Aufgabe. Der heutige Überfall hatte zwei - nein:
drei - zusätzliche Gefahren aufgezeigt.
Die Weißhäutigen mit den Fadenpistolen holten sich die
Opfer bereits mitten aus der Stadt, aus dem Tempelhain.
Entweder ein Feind der Priester oder ein Feind Nida-ba-ans sah in
mir eine Gefahr für seine Pläne und versuchte, mich
auszuschalten. Gleichzeitig sahen die „Dämonen" zu,
wie ich umgebracht werden sollte. Es war eine delikate Situation.
Und drittens versuchten unbekannte Kräfte, den König zu
stürzen.
Mitten in diesen gärenden Brei aus unbekannten, höchst
gefährlichen Zutaten war ich gekommen. Mir graute, wenn ich an
die kommenden Tage dachte. Verantwortung zu haben, war schön und
spannend, aber die Abenteuer, die diese Verantwortung mit sich
brachten, konnten mich töten. Und das schien der Preis für
den Planeten Larsaf III zu sein. War er meinen Tod wert?
Ich drehte mich vorsichtig und zog meinen Arm unter dem Kopf des
Mädchens hervor.
Ni-kagina.
Sie war das Symbol. Sie schlief ruhig, weil sie sicher war, neben
mir würde ihr nichts zustoßen. Und Nida-ba-an und
Lu-basher dachten das gleiche. Und darüber hinaus war ich das
einzige Wesen, das in der Lage war, diesen Planeten zu retten.
Millionen schliefen, weil sie nichts ahnten. Falls sie eines Morgens
aufwachten und versklavt waren, war dies meine Schuld.
Es gibt keine Alternative - du hast es erkannt, sagte mein
Extrasinn.
Endlich schlief ich ein, und als ich erwachte, begann ich den
alten Mann und das junge Mädchen zu bewundern. Auf mich warteten
ein reichhaltiges, wohlschmeckendes Frühstück,
aromatisiertes Badewasser, reinigender Sand und warme, frische
Tücher, meine Kleidung war gereinigt, und nichts war berührt,
dessen Berührung ich verboten hatte. Es fehlte nur noch Musik,
um die Behaglichkeit vollkommen zu machen. Ich aß, trank, wusch
mich und ließ mich dann von Atap zum Palast fahren. Vor seinen
Soldaten stand Nidaba-an in schwerer Rüstung.
„Wieviel?" fragte ich.
Der Palasthof war dichtgedrängt voller Männer. Sie waren
in die Kampfkleidung gehüllt, trugen aber keine Waffen. Es war
eine wilde, unzivilisierte Horde, die wild durcheinanderschrie, rohe
Spaße machte und sich balgte. Nidaba-an schien seine Truppe
nicht durch Disziplin, sondern durch Beuteversprechungen zu führen.
„Fünfmal sechzig", sagte er ruhig.
„Ist das alles? Alle deine Soldaten?"
Er winkte ab.
„Einige, liegen unter den Händen der, Wasserkenner"
und der, Ölkenner'; sie sind krank. "
Es gab zwei Arten von Ärzten; die einen verwendeten die
heilende Kraft des Wassers, die anderen salbten und hofften auf Anus
Hilfe. Vermutlich machte ich sie mit dem Inhalt meiner
Medikamententasche für ein Jahr arbeitslos.
„Dreihundert Männer. Sie sollen hier an unseren
Hok-kern vorbeigehen. Wenn ich nach links deute, bleibt der Mann im
Hof, nach rechts - er wird nicht mehr gebraucht. "
„Ich sage es ihnen. "
Nidiba-an begann zu brüllen, fuchtelte mit den Armen umher
und deutete auf mich, auf die linke Seite des Hofes,
hinaus zum Tor, dann ließ er die Arme sinken und sagte
erschöpft: „En-li-ti! Atlan - du kannst beginnen. "
Ich ließ mich auf eines der Lederpolster fallen, winkte dem
ersten Mann und musterte ihn. Dann stellte ich eine Reihe von Fragen.
„Wie alt?"
„Zwanzig Sommer, Lugal. "
„Wie viele Kämpfe?"
„Neun. "
„Du hast deine Beute noch?"
„Ich habe noch die Hälfte. Das andere haben meine
Eltern, sie sind Handwerker. "
„Welche Waffe führst du besonders gut?"
„Den Speer, Herr!"
„Nach links. Name?"
„Ku-rigalkar, Lugal. "
So ging es weiter.
Ich stellte eine Truppe von sechzig Mann auf. Es waren
Bogenschützen, Wagenlenker, Speerwerfer und Kundschafter,
Schleuderer und Langläufer. Unter ihnen waren die Soldaten,
deren erster Bericht den König restlos überzeugt hatte -
sie hatten von den Dämonen gesprochen und von Ilku-un, dem
geraubten Anführer. Ich wollte aus diesen sechzig Männern
eine Gruppe von fünfzehn machen.
„Holt die Waffen", sagte ich, „rüstet die
Gespanne, und wir versuchen, zu sehen, wie gut ihr seid. Die Sieger
kämpfen gegen die Sieger. Ich brauche
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