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PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das Lenken meiner drei Halbesel
demonstrierte. Als sich der Platz fast ganz geleert hatte, war ich
sicher, mehr als genug Kulturanstöße geliefert zu haben.
Die Priester, die jede meiner Gesten förmlich belauert hatten,
würden für die Weiterführung sorgen, und im Verlauf
weniger Jahre wurde durch Versuche und Irrtümer jede
Neuentwicklung bis zur Grenze der möglichen Perfektion getrieben
worden sein.
    Nachts:
    Nidaba-an und ich saßen auf einem der Palastdächer.
Vierhundert Meter nach Osten zu ragte das Monument des Tempels auf,
und kleine Lichter wanderten umher. Der Park war dunkel, und die
Leiche des Dünnen, Weißhäutigen lag wieder an ihrem
Platz.
    „Du hast einen großen Tag gehabt, Atlan", knurrte
Ni-daba-an.
    „Ich habe schwer gearbeitet. Deine Kampfwagen werden in
Zukunft schneller über die Savannen fliegen, leichter wenden und
nicht so oft zusammenbrechen. Die Mauern der Paläste werden
besser, und die schwarzen Seuchen, das Totenfieber, das dein Volk
dahinrafft, wird verschwunden sein und mit ihm die Ratten. Also war
es in Wirklichkeit dein großer Tag. "
    Eine schweigende Sklavin bediente uns.
    Er nickte schwach und deutete mit der Hand hinüber zum
Tempel.
    „Ich habe eine Frage, Atlan", sagte er schließlich.
Eine Handbewegung trieb das Mädchen außer Hörweite.
    „Frage!"
    „Du kennst Ti-annar, den Priester?"
    „Ja. Ich kenne ihn. Ein Mann von großer Klugheit und
mit unruhigen Augen. "
    „Ja, ja", sagte Nidaba-an schnell. „Unruhige
Augen. Und er ist Bruder von Al-chudur. Dieser aber ist mein
Siegelbewahrer, meine rechte Hand. Und beide sind meine Feinde. "
    Ich lehnte mich zurück.
    „Du kennst die Feinde, aber du hast keine Beweise dafür,
daß sie dir etwas tun wollen?"
    „So ist es", murmelte er. Der Stadtkönig schien zu
wissen, wie sehr Macht und Leben in diesen Städten stürzen
und aufhören konnten. Und gegen heimtückischen Mord war
selbst ein Riese wie Nidaba-an nicht geschützt. Ein schwieriges
Problem.
    „Dann", sagte ich, „hüte dich, diese beiden
Männer oder deren Freunde in deine Nähe zu lassen. Ich
werde versuchen, dich zu schützen, solange ich hier bin. Aber
wenn ich die Soldaten kenne und auf dem Weg des Todes bin, werde ich
dich nicht schützen können. Du wirst auf dich selbst achten
müssen. Lu-basher ist ein Weiser; willst du nicht zum Tempel
gehen?"
    „Lu-basher haßt mich wie alle Priester. Sie berichten
sogar meinen Söhnen, mit welchen Schandtaten ich zur Macht
gelangt bin. "
    „Waren es Schandtaten, Stadtkönig?" fragte ich.
    Er zuckte die Achseln.
    „Übrigens - ich habe die Sklaven gemustert und die, die
deiner würdig waren, zurückgeschickt. Ni-kagina und
Ti-yaz-gar verwalten dein Haus. Komme morgen, und ich habe alle meine
Soldaten gesammelt. Du suchst aus, welche mit dir gehen, ja?"
    Ich senkte den Kopf.
    „Ja", knurrte ich. „Ich werde unsere Freundschaft
gut
    bewahren. Und wenn du durch Al-chudur oder Ti-annar zu Tode kommen
solltest, werde ich dich rächen. "
    Wir saßen im Dunkel und warteten.
    Über uns war der Himmel des Zweiströmelandes. Ich war um
vierundzwanzig Stunden Erfahrung reicher, um eine Handvoll Sklaven
und um mehrere Freundschaften. Und um die Einsicht, daß hier in
Uruk ein Spannungsfeld herrschte, das nur in den Gedanken teilweise
verhüllt sichtbar wurde. Zwischen dem Palast und dem Tempel gab
es Rivalität. Sie würde, falls etwas geschah, nur durch Tod
und Zerstörung beizulegen sein. Und ich befand mich mitten in
der Schußlinie. Der König, der nichts zu wissen schien,
und ich warteten, ob der Gleiter erscheinen würde. In der Mitte
der Nacht hatte ich noch nichts bemerkt, und ich stand auf, um zu
gehen.
    „Bleib hier, Atlan", sagte Nidaba-an, der bedrückt,
unsicher und voller Angst schien. „Du und ich - wir können
diesen Stadtstaat beherrschen, und wir werden unseren Samen durch die
Ewigkeiten vererben. "
    Ich schüttelte den Kopf und streckte die Hand aus.
    „Nein. Jeder von uns hat eine Arbeit. Deine Arbeit ist hier.
Ich helfe dir, wo ich kann, aber ich muß meinen Kampf beginnen;
es ist schon fast zu spät. Du mußt hierbleiben, im Palast.
Rufe mich, wenn du mich brauchst -ich komme geflogen wie ein Adler,
wenn ich deinen Ruf höre. "
    Als ich ihn verließ, stand er gegen den Himmel als
Silhouette. Er begann in meinen Augen zu einer tragischen Figur zu
werden; ein kräftiger Mann, der Löwen mit dem Speer
niederstreckte, und der Giften, abgeschossenen Pfeilen oder
geschleuderten Dolchen gegenüber

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