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PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte

PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte

Titel: PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lahmgelegt. Das
Herz stand still, und das Blut ergoß sich aus zahllosen inneren
Rissen in den zusammengepreßten Körperhohlraum.
    Noch arbeitete ein großer Teil der Hirnrindenzellen. Doch
der chemoelektrische Haushalt sank rapide ab. Anderson Sidni-Stem
vergaß, daß er starb. Sein Bewußtsein sank auf die
niedrigste Stufe zurück, und parallel dazu tauchten die
Erinnerungsbilder aus jüngster Zeit auf, verschwammen und
machten älteren Erinnerungen Platz.
    Innerhalb weniger Sekunden durchlebte Stem sein Leben rückwärts,
dann vermochten die abgeschwächten chemoelektrischen Ströme
jenes sechsdimensionalen Etwas nicht mehr zu halten, das von den
Alten als „Seele“ bezeichnet worden war und das von den
jüngeren Wissenschaftlern „Immateriell-Inter
strukturiert er
    Biodynamischer Entelechie-Anteil“, kurz IIBEA oder
vereinfacht „Wanderschablone“ genannt wurde.
    Zur gleichen Zeit und an einem anderen Ort geschah etwas anderes.
Der Spechersektor von „Vater Lashron“ aktivierte eine
positronische Informations-Bewußtseins-Schablone. Das, was
bisher nur „dagewesen“ war, erwachte zu funktionellem
Leben.
    Andersen Sidni-Stem schlug die Augen auf. Er sah sich einem
hochgewachsenen Mann in hellblauer Kombination gegenüber.
Unbekannte Symbole und Streifen zierten die eigentümliche
Kleidung. Aus einem hellbraunen schmalen
    Gesicht blickten zwei blaugraue Augen; sie verrieten einen wachen
Geist und zurückhaltende Erwartung.
    Sidni-Stem sah an sich herab und entdeckte, daß er seine
leichte Freizeitkombination trug. Was ihn jedoch überraschte,
war die Tatsache, daß er aufrecht stand, obwohl er doch soeben
aus langem tiefem Schlaf erwacht war. Er blickte sich in dem Zimmer
um und stellte eine weitere überraschende Tatsache fest: Der
Raum enthielt weder Bett noch Liege, sondern lediglich zwei niedrige
Hocker. Es erschien Stem unmöglich, daß ein Mensch auf
einem Hocker fest schlafen konnte.
    Fragend blickte er sein Gegenüber an.
    Der Unbekannte lächelte und sagte mit angenehm klingender
Stimme:
    „Willkommen in meinem Reich, Anderson Sidni-Stem. Ich bin
Vater Lashron, und ich freue mich über Ihren Besuch, obwohl der
Anlaß dazu kein erfreulicher ist.“
    Sidni-Stem fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen.
    Vater Lashron. !
    So hieß doch die Positronik, die die Refuge-Clone regierte!
Wie konnte ein Computer die Gestalt eines Mannes annehmen.?
    Zum erstenmal fiel ihm auf, daß sein Gegenüber sich in
der Statur von ihm und allen anderen Menschen unterschied. Der Mann,
der sich Vater Lashron nannte, war nur wenig größer als
der Durchschnittsbürger, dafür aber so schmal, daß er
fast schon zerbrechlich wirkte.
    „Lassen Sie sich nicht durch Äußerlichkeiten
verwirren, Sidni-Stem“, sagte der Mann. „Das, was Sie
wahrnehmen, ist nur relativ die Wirklichkeit. Es wäre zu
kompliziert gewesen, die spezifischen Besonderheiten von
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu berücksichtigen. Also
klammerte ich sie aus. - Und ich bin tatsächlich Vater Lashron.“
    Stem versuchte seiner Verwirrung Herr zu werden. Seltsamerweise -
oder auch nicht, denn es offenbarte nur seinen pragmatischen Sinn -
fiel ihm zuerst die Anrede ein, mit der Vater Lashron auf seinen
Wunsch bedacht wurde: „Sir“ - ein Wort, das keinen Sinn
ergab und nie gebraucht wurde.
    „Sir.“, murmelte Stem. „Ich.“
    „Sprechen Sie ganz offen mit mir, Sidni-Stem“, sagte
Vater Lashron beruhigend.
    „Ja, Sir, danke. Ich bin nur überrascht. Nein, das ist
nicht das richtige Wort. Ich bin betroffen. Mir ist so vieles
unverständlich, daß ich.“ Er zuckte hilflos die
breiten Schultern.
    „Wir alle sind betroffen, Sidni-Stem“, erwiderte Vater
Lashron ernst. „Sonst hätte ich nicht diese Art der - hm
-Kommunikation gewählt.
    Was sind Ihre letzten Erinnerungen, Stem?“
    Andersen Sidni-Stem dachte nach.
    „Ich habe mit Irul-Luzie, mit Babakow Irul Luzie,
gefrühstückt, Sir. Dann fuhr ich zu meinem Appartement
zurück. Sidni-Calv erwartete mich bereits dort. Wir wollten die
Meeresfarm besichtigen, die er leitet. Aber zuvor mußte ich
meine Schablone ergänzen.“
    Noch stärker verwirrt als zuvor unterbrach er sich. Stem
versuchte sich zu erinnern, ob er danach mit seinem Mutterbruder
aufgebrochen war. Aber da war einfach nichts, nicht die geringste
Erinnerung.
    Plötzlich begann er zu begreifen, wenn auch nicht alles.
    „War. war ich tot, Sir?“
    „Beruhigen Sie sich, Sidni-Stem“, sagte Vater Lashron.
    „Sie kennen die

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