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PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls

PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls

Titel: PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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handeln.“
    „Wir haben tatsächlich schon zu lange gewartet“,
stimmte Bull zu. „Wir müssen diesen Wahnsinnigen, der sein
Volk an den Rand des Abgrundes gebracht hat, in Gewahrsam nehmen. Die
Xenowissenschaftler des Solaren Imperiums werden die Nonontol in ihre
Obhut nehmen.“
    „Wir müssen behutsamer vorgehen, Sir“, mahnte
Chester Wyland. Er erhob sich und trat vor den Nonontol. „Wie
hoch ist die Sterbequote in diesem Augenblick auf Ihrem Schiff?“
fragte er ihn.
    Die Augen des Nonontol-Kapitäns wurden groß, ein
seltsames Glitzern kam in seinen Blick. „Die Sterbequote ist
hoch. Sie ist bereits zehnmal so groß wie die Geburtenziffer,
und sie ist ständig im Steigen begriffen. Das ist Ihr Verdienst
- Giftatmer. Sie bringen die Erlösung!“ „Die
Sterberate wird niedriger werden, bis sich die Todesfälle mit
den Geburten die Waage halten“, sagte Chester Wyland.
    „Wieso wollen Sie das tun?“ jammerte der Nonontol.
„Warum wollen Sie uns strafen?“ „Ich habe damit
nichts zu tun“, erklärte Wyland. „Das ist nicht
wahr“, beharrte der Nonontol. „Doch“, mischte sich
Reginald Bull ein. „Sie befinden sich hier in einem Teil des
Universums, der dieselben Bedingungen aufweist, wie Ihre
Heimatgalaxis. Die stürmische Strahlung, von der Sie in Ihrem
Logbuch sprachen, hat hier ihre Wirkung verloren! Ihr Volk ist
sterblich, und es ist zum Untergang verdammt, wenn Sie es nicht von
dem Wahn der Todesphilosophie befreien.“
    Der Nonontol sah ihn einen Augenblick verwirrt an, dann lachte er.
„Stürmische Strahlung? Mein Volk sterblich? Die
Todesphilosophie ein Wahn? Das wollen Sie in meinem Logbuch gelesen
haben? Ja, wir sind unsterblich, denn wir haben unseren Giftatmer
verloren. Wir sind zum Leben verdammt. Ja, verdammt zur
Unsterblichkeit. Alles andere ist Lüge.“
    Bull atmete schwer. Es war zwecklos, dem Kapitän des
Nonontol-Schiffes mit Vernunft beikommen zu wollen.
    Er ließ sich nicht einmal durch Gegenbeweise von seiner
Todesphilosophie abbringen. Er war davon besessen. In seinem
manischdepressiven Irrsinn hatte er sein Volk mit diesem Mythos
umgeben. Ursprünglich wollte er es dadurch nur in einer
besonders schweren Stunde schützen, es durch Verschleierung der
Wahrheit vor dem geistigen Zusammenbruch bewahren. Aber die
Todesphilosophie war für ihn zu einer Manie geworden.
    Mit dem Volk verhielt es sich anders. Die Nonontol waren durch
Gehirnwäsche zur Todesphilosophie gezwungen worden. Aber das
hatte ihren Lebenswillen und ihren Selbsterhaltungstrieb nicht ganz
abtöten können. Bei den Kleinkindern zeigte sich der
ungebrochene Lebenswille besonders stark. Es waren Wesen mit ganz
natürlichen Anlagen, die jedoch nicht zum Durchbruch kamen, weil
bei der ersten Entwicklung einer individuellen Persönlichkeit
kompromißlos durchgegriffen wurde.
    Die Nonontol waren nicht einmal unsterblich. Das waren sie nur
solange gewesen, wie sie der stürmischen Strahlung ausgesetzt
gewesen waren - welcher Art auch immer diese Strahlung sein mochte.
Jetzt waren sie sterblich. Nur konnten sie das nicht erkennen. Sie
waren durch die aufgezwungene Todesphilosophie verblendet und
schrieben ihre Sterblichkeit dem tödlichen Hauch des Giftatmers
zu.
    Es würde eine schwere und langwierige Aufgabe sein, die
Nonontol auf den rechten Weg der Entwicklung zurückzubringen.
Aber es war eine Aufgabe, nicht zu schwer für die Menschheit.
    „Bringen Sie Ihr Schiff aus dem Hyperraum“, forderte
Bull, „damit sich unsere Wissenschaftler Ihres Volkes annehmen
können.“
    Chester Wyland schob ihn sanft zur Seite und baute sich vor dem
Nonontol auf, der sich, einem in die Enge getriebenen Tier gleich, in
die Ecke einer Schaltkonsole preßte.
    „Sie sollen nicht verzweifeln“, sagte Wyland. Die
Tentakel seines Robotkörpers vollführten beruhigende
Bewegungen; Psycho-Boy soufflierte seinem Symbionten, was er zu sagen
hatte. „Verzweifeln Sie nicht“, fuhr Wyland fort.
„Beruhigen Sie sich. Sie sind nicht dem Unverständnis
dieses Menschen ausgeliefert, der Unmögliches von Ihnen
verlangt. Ich bin hier. Ich bin der Giftatmer.“
    Der Nonontol entspannte sich sichtlich. Fasziniert starrte er auf
die wiegenden Bewegungen der Tentakel etwas wie Verzückung wider
spiegelte sich auf seinem Gesicht. Aber plötzlich riß er
sich von dem Anblick los, in seine Augen trat wieder der fanatische,
gehetzte Ausdruck. Wyland behielt die Ruhe bei. „Überlassen
Sie Ihr Volk meiner Leitung, es wird bei mir in guten

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