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PR TB 071 Sturm Uber Babylon

PR TB 071 Sturm Uber Babylon

Titel: PR TB 071 Sturm Uber Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war.
    Dort kamen nach der Morgendämmerung die Schuppenbestien
dieses Planeten zur Tränke. Obwohl Neuarkoniden diesen Planeten
nach dem Eingreifen des alten Piraten Tharc Aulaire aus der
Vergangenheit besiedelt und voll kolonisiert hatten, war diese
Landschaft nicht angetastet worden; sie befand sich in demselben
Zustand, den Märt Keenra und Tharc Yser vorgefunden hatten, als
der Transmitter sie hier abgesetzt hatte.
    „Rechts, Ghislaine", sagte Atlan und zwang sein Tier in
die Richtung. Die langen, schlanken Läufe der Cavans waren
dunkel von Nässe; die Halme der Pflanzen und die Blätter
schüttelten bei jeder Berührung die Tautropfen ab. Schaum
hing zwischen den langen, scharfen Zähnen der Tiere.
    Atlan wandte den Kopf, horchte auf die Geräusche des lichten
Waldes und lächelte kurz; es war ein fast schmerzliches Lächeln.
Nicht das eines strahlenden Siegers, sondern das Lächeln eines
Mannes, der zuviel gesehen, gekannt und miterlebt hatte, dessen
Erfahrungen eine fast abstrakte Größe erreicht hatten.
Gleichzeitig erkannte er die Gefahr er durfte sich nicht erinnern,
sonst zwang ihn sein seltsamer Verstand, eine Geschichte zu
reproduzieren. Atlan schauderte vor dieser Vorstellung. Er haßte
diese Passagen, in denen er nicht kontrollieren konnte, was er tat:
Sein Verstand zwang ihn, passiv zu bleiben und zu berichten.
    Jetzt erlosch auch der Stern MARDUK.
    Was bedeutete dieser Name?
    Atlan beantwortete die Frage, ohne zu sprechen MARDUK war die
Gottheit des großen Babylon.
    Eine Assoziation entstand.
    Marduk ... Babylon ... Hammurabi... Kodex Hammurabi... Daganya ...
die Zikkurat.
    Atlan schüttelte den Kopf, als wolle er die Gedanken
vertreiben. Er konzentrierte sich scharf auf die Umgebung. Sie hatten
nach dem letzten kurzen Wortwechsel fast achthundert Meter
zurückgelegt. Die Hufe der Tiere schlugen einen dumpfen Wirbel
auf dem festgebackenen Sand, der mit eingetrocknetem Schlamm
durchsetzt war. Dickes Moos wuchs darauf. Silberne und rote Vögel
schwirrten zwischen den Blättern auf, wenn die Reiter
vorbeikamen. Aus östlicher Richtung, also in ihrem Rükken,
brandete die Helligkeit des beginnenden Tages auf. Sie begann jetzt
den Nebel aufzulösen. Die Sicht wurde besser und weiter. Atlan
dehnte seinen Brustkorb, setzte sich im Sattel aufrecht und hielt
sich dicht neben Ghislaine.
    Sie waren vor vier Tagen von Terra aufgebrochen, genauer gesagt:
vom Planeten Olymp, auf dessen Raumhafen sie sich getroffen hatten.
Atlans kleine, schnelle Raumjacht hatte sie hierhergebracht. Der
Lordadmiral hatte irgendwo in seinen persönlichen Unterlagen
einen Brief gefunden, eine Kopie, den er an Bord der THORA an einen
Psychologen geschrieben hatte. Dr. Robert KaraJSfeville war dafür
verantwortlich, daß heute der Planet Glynth von insgesamt
dreißig Millionen Menschen bevölkert war. Atlan hatte etwa
dreißig Tage Zeit, um hier einen Urlaub zu verbringen. Er
rüstete sein Boot aus und flog mit Ghislaine Cordelier ab. Seit
zwei Tagen waren sie hier die Jacht stand in der vergessenen Oase,
daneben die aufgeblasene Kunststoffkuppel. Sie hatten neun Millionen
Quadratkilometer Landschaft vor sich ein Viereck von dreitausend
Kilometern Kantenlänge. Sie wollten nichts anderes tun als
faulenzen, sich sonnen, schwimmen und jagen.
    Dreißig Tage.
    Dreißig Tage vollkommener Entspannung. Zeit zum Nachdenken,
zum Überlegen, für lange Gespräche und für eine
Reihe sinnvollsinnloser Beschäftigungen, die nichts mit der
normalen Arbeit in Quinto Center zu tun hatten oder an der Seite
Rhodans. Dreißig Tage für Gedanken und Erinnerungen.
    Sie ritten langsamer. Der Geruch des Wassers schlug ihnen
entgegen. Die Cavans schnaubten auf, und Ghislaines Tier riß
den Kopf hoch, als wittere es einen Okpara. Die Helligkeit hatte
zugenommen, und nur noch wenige Nebelfetzen flatterten zwischen den
Uferbäumen hoch und waren verschwunden, als sie die Höhe
der Baumkronen erreicht hatten. Zwischen den braunen, mit Flechten
behangenen Stämmen schimmerte das Wasser auf. Es war milchig
trübes Gebirgswasser, stark gemischt und dadurch etwas bräunlich
geworden durch die zahlreichen kleinen Zuflüsse. Wie ein
dunkelbraunes Oval breitete sich die Lehmfläche aus. Dahinter,
in der Form eines silbernen Fisches, lag die Kiesinsel, mit dichten
Sträuchern bewachsen. „Du kennst die Furt, Atlan?"
fragte Ghislaine und zügelte den Cavan.
    „Ja. Geradeaus. Dort, hinter den Steinen." Er setzte
die Sporen ein und ritt voraus. Die Tiere scheuten

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