PR TB 072 Im Auftrag Der MdI
Leutnant!" befahl er Loyson. "Ich
will mit dem Sergeanten sprechen."
Loyson beugte sich über die Funkanlage. Seinem
Gesichtsausdruck war nicht zu entnehmen, wie er über diesen
Befehl dachte. Lanvin befürchtete, daß jeder in der
Zentrale seine Unsicherheit bemerkte.
"Kein Kontakt, Sir", sagte Loyson.
"So?" Lanvin nestelte an seinem Gürtel. Unschlüssig
blickte er auf den Bildschirm.
"Versuchen Sie es in Abständen von zwei Minuten",
entschied ersieh schließlich. "Irgendwann wird Penokker
sich schon melden."
Redhorse drehte sich langsam in jene Richtung um, aus der Spanders
Stimme kam. Er sah jedoch nur den Lichtkegel des Scheinwerfers.
Dahinter stand oder lag Spander, der Mann, von dem sie geglaubt
hatten, daß er nicht mehr lange zu leben hatte.
Dwillan stieß einen Fluch aus.
"Was jetzt, Sir?" flüsterte er.
"Abwarten", gab Redhorse zurück. "Er ist
gefährlich."
"Ruhe!" befahl Spander. Seine Lampe bewegte sich.
"Lassen Sie Ihre Scheinwerfer eingeschaltet. Ich werde Ihnen
sagen, was Sie zu tun haben."
"Was ist mit Sergeant Penokker-und Dr. Vilmone?” fragte
Redhorse.
Spander antwortete nicht.
"Haben Sie sie getötet?" fragte Redhorse weiter.
"Still!" zischte Spander. "Kommen Sie langsam zu
mir herüber, Redhorse."
Redhorse überlegte fieberhaft. Er mußte damit rechnen,
daß Penokker und Vilmone nicht mehr am Leben waren. Allein die
Tatsache, daß Spander hier war, ließ keinen anderen
Schluß zu. Auch Lanvins Anruf bekam jetzt eine andere
Bedeutung. Redhorse machte sich im stillen Vorwürfe, daß
er nicht anders reagiert hatte.
Unklar war nur, wie es Spander gelungen war, einen so erfahrenen
Mann wie Sergeant Penokker zu überrumpeln. Zweifellos war der
Sergeant von Spander dazu gezwungen worden, Vilmone nach oben zu
rufen. Spander hatte den Antigravprojektor gebraucht, um in die
Station zu gelangen. Redhorse war sicher, daß sich alles
ungefähr so abgespielt hatte.
"Vorwärts, Redhorse!" unterbrach die Stimme des
Tefroders seine Gedanken. "Soll ich Sie erschießen?"
"Ich komme!" rief Redhorse und setzte sich in Bewegung.
Er fragte sich, was Spander vorhatte. Der Tefroder würde nicht
davor zurückschrecken, Dwillan und ihn zu erschießen, wenn
sie nicht vorsichtig waren.
"Gehen Sie zu der Stelle, auf die ich das Licht meines
Scheinwerfers richte", lautete Spanders nächster Befehl.
Der Lichtstrahl blieb an einer Schalttafel neben dem
Multiduplikator hängen.
Redhorse ging darauf zu.
"Sehen Sie den U-förmigen Schaltknopf?"
"Ja", sagte Redhorse.
"Schieben Sie ihn nach unten."
Redhorse hatte keine andere Wahl, als diesen Befehl auszuführen.
Kaum hatte er die Stellung des Schalters verändert, als überall
Lichter angingen.
"So", sagte Spander zufrieden. "Jetzt können
wir auf die Scheinwerfer verzichten."
Redhorse drehte sich um. Jetzt konnte er Spander sehen. Der
Tefroder schwebte einen Meter über dem Boden. Wie Redhorse
vermutet hatte, trug er den Antigravprojektor. Jetzt zweifelte
Redhorse nicht mehr am Tod Penokkers und Vilmones. Er wußte,
daß er im Grunde genommen für den Tod der beiden Männer
verantwortlich war. Die entscheidenden Befehle bei diesem Unternehmen
hatte er gegeben. General Baitoner, der viel von Eigeninitiative
hielt, würde diesmal hart durchgreifen. Redhorse fürchtete
die Konsequenzen jedoch nicht. Was ihn quälte, war der Tod
zweier Männer, für die er Sympathie empfunden hatte. Ein
Mann wie General Baitoner würde sich früher oder später
beruhigen -nicht aber das eigene Gewissen.
"Gehen Sie dorthin, wo Redhorse steht!" befahl Spander
jetzt dem Leutnant.
Dwillan trat an die Schalttafel.
"Ich glaube, er hat die beiden umgebracht", sagte er
entsetzt zu Redhorse.
Redhorse antwortete nicht. Er spürte die Panik in Dwillans
Stimme. Der Leutnant rechnete damit, daß sie ein ähnliches
Schicksal wie Penokker und Vilmone erleiden könnten. Auch
Redhorse glaubte, daß Spander sie erschießen würde.
Allerdings erst später, denn zweifellos brauchte der Tefroder
sie, um seine Pläne in die Tat umzusetzen. Spander selbst war
viel zu schwach, um sich eine Zeitlang innerhalb der Station bewegen
zu können und sich auch noch um die Maschinen zu kümmern.
"Wir werden jetzt gemeinsam den Multiduplikator vorbereiten",
fuhr Spander fort. "Wie Sie sehen, habe ich die Atomschablone
mitgebracht, so daß wir ein
Duplikat herstellen können.”
"Warum wollen Sie sich duplizieren lassen?” erkundigte
sich Redhorse. "Kein Duplo kann das Original ersetzen. Sie
werden
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