PR TB 072 Im Auftrag Der MdI
der GRABBER
einen brutalen Mord begangen.
Lanvin brauchte die beiden am Boden liegenden Männer nicht zu
untersuchen.
Ihr Aussehen ließ keine Zweifel daran aufkommen, daß
sie ein schreckliches Ende gefunden hatten.
Lanvin sah, daß auch die Funkanlage der Space-Jet zerstört
war. Dadurch hatte der Täter verhindern wollen, daß sie
noch einmal benutzt werden konnte. Lanvin glaubte daraus schließen
zu können, daß Redhorse und Dwillan noch lebten.
Lanvin schwankte leicht, als er sich umdrehte und die Space-Jet
wieder verließ. Er klappte seinen Helm wieder zu und genoß
die reine Luft des Sauerstoffaggregats.
"Penokker und Vilmone sind tot”, sagte er. "Wir
müssen einen Eingang in die Station finden."
Das Summen des Multiduplikators wurde lauter und lauter. Lämpchen
leuchteten auf und erloschen.
Spander ging auf die andere Seite der Maschine hinüber und
starrte auf die Öffnung, aus der Mirona Thetin herauskommen
würde. Er winkte seinen beiden Gefangenen zu, daß sie ihm
folgen sollten. Er bedeutete ihnen aber durch die warnend erhobene
Waffe, daß er jede falsche Bewegung mit einem Schuß
bestrafen würde.
Durch das Verhalten des Tefroders alarmiert, vermutete Redhorse,
daß die Duplizierung so gut wie abgeschlossen war. Er fragte
sich, wie Mirona Thetins Duplikat reagieren würde. Jeder Duplo
verfügte über das Wissen und das Gedächtnis des
Originals bis zu jenem Zeitpunkt, da die entsprechende Atomschablone
entstanden war.
Mirona Thetins Duplikat würde also nichts von der Niederlage
der Mdl wissen, weil die Atomschablone von Faktor I zu einem
Zeitpunkt entstanden war, als die Mdl noch den Andromedanebel
beherrscht hatten. Spander mußte dem Original erst berichten,
was sich inzwischen alles ereignet hatte. Die Reaktionen des
Duplikats waren schwer vorherzusagen.
Redhorse wußte nicht, zu welchem Zeitpunkt Mirona Thetins
Atomschablone entstanden war, aber er nahm an, daß es nach dem
Kriegsausbruch zwischen den Terranern und den Tefrodern geschehen
war. Auf jeden Fall hatten Dwillan und er von Faktor I keine Gnade zu
erwarten. Mirona Thetins Duplikat mußte sich sofort nach dem
Verlassen des Multiduplikators auf das Problem der Flucht
konzentrieren. Spander würde ihr sagen, daß ein Schiff der
Solaren Flotte sich im Orbit befand.
Ein klickendes Geräusch unterbrach Redhorses Gedanken. Er
blickte auf. Der käfigähnliche Rand des Duplikators öffnete
sich. In der ovalen Öffnung, aus der das Duplikat kommen würde,
schimmerte Licht. Das Antigravfeld, auf dem das Duplikat
herausgleiten würde, war längst aufgebaut. Wenn dieser
Multiduplikator ebenso arbeitete wie alle anderen, würde das
Duplikat schon wenige Sekunden nach Verlassen der Anlage voll
einsatzfähig sein.
Wenn Dwillan und er überhaupt eine Chance hatten, Spander zu
überrumpeln, dann nur in jenem Augenblick, da Mirona Thetin aus
der Maschine kam, überlegte Redhorse. Zu diesem Zeitpunkt würde
Spander völlig vom Anblick jener Frau gefesselt sein, der er
offenbar hündisch ergeben war.
Wenn man verschiedene Geschichten hörte, die über diese
Frau erzählt wurden, dann konnte man auf den Gedanken kommen,
sie verfüge über übernatürliche Kräfte. Aber
das war gewiß nicht der Fall, dachte Redhorse. Sie war eine
beeindruckende Persönlichkeit mit einer unglaublichen Sucht nach
Macht. Das war wahrscheinlich alles. So vernünftig ihm diese
Erklärung auch erschien, ein Funke Ungewißheit blieb doch
in seinen Gedanken zurück, und er überlegte, wie Dwillan
und er ihr gegenübertreten sollten. Wie konnte er sie dazu
bringen, daß
sie sich ergab? Indem er ihr sagte, daß sie nicht die
Verantwortung für die Taten des Originals trug und ein ruhiges
Leben führen konnte, wenn sie sich nur schnell genug für
die richtige Seite entschied? Aber das war ja alles Unsinn!
Spander würde mit ihr reden. Er würde auch verhindern,
daß Dwillan und er versuchten, Mirona Thetin mit vernünftigen
Argumenten umzustimmen.
Das Licht innerhalb der ovalen Öffnung wurde heller. Redhorse
erblickte die schattenhaften Umrisse eines menschlichen Körpers.
Spander schwebte dicht über dem Boden, den Kopf in den Nacken
geworfen und den Ausdruck wilder Erwartung im Gesicht. Redhorse
versuchte zu ermessen, was es für diesen Mann bedeutete, das
Duplikat Mirona Thetins aus dem Duplikator kommen zu sehen. Nachdem
er diese Aufgabe erfüllt hatte, war Spanders Leben
abgeschlossen; alles andere, was zu tun er vielleicht noch
Gelegenheit bekam, würde
Weitere Kostenlose Bücher