PR TB 073 Aktion Alpha 1
Männern entgegen. Nach dem kurzen Nahkampf wurde die nach unten führende Treppe gestürmt.
Feldmarschall Winkommer lehnte mit gezogener Pistole am Kartentisch.
Neben ihm sechs Offiziere. Zigaretten qualmten in den Aschenbechern; halbgeleerte Gläser und Tassen standen herum. Afan Murow sah das Mündungsfeuer von Winkommers Waffe aufblitzen und spürte einen heißen Schmerz am rechten Oberarm. Streifschuß. Er krümmte den Zeigefinger um den Abzug seiner MPi. Sekunden später war alles vorbei. Feldmarschall Winkommer und der Stab der 9. Armee lebten nicht mehr. Die Vayut-Rangers hatten drei Mann verloren - drei von sechzehn. Aber um die Toten konnten sie sich nicht mehr kümmern.
Nun galt es, das eigene Leben zu retten. Sie verließen das Haus fluchtartig. Afan holte Nina aus dem dritten Zimmer, in dem sie ihre Nervengas-Zeitzünderbomben versteckt hatte. Ein auf der Straße heranjagender Panzerspähwagen wurde mit einer Bazooka erledigt.
Die wenigen feindlichen Soldaten, die sich in der Nähe des ausgeräuche rten Hauptquartiers aufhielten, flüchteten Hals über Kopf. „Hoffentlich kommen die Hubschrauber rechtzeitig!" schrie Sergeant Kaslick, während seine MPi Kugeln in einen abgestellten Munitionslastwagen spuckte. Donnernd flogen die ersten Granaten in die Luft. Die Männer der Gruppe Murow rannten um ihr Leben. Kaslick wurde mit Schimpfworten bedacht, aber der Sergeant grinste nur. Im Ort begann plötzlich leichte Flak zu schießen. Leuchtspurgeschosse zischten in den Himmel.
Ein Hubschrauber explodierte. Von Süden her jagten vier Düsenjäger heran. Ihre Raketenprojektile explodierten zwischen den anderen sechs Hubschraubern. Zwei Helikopter stürzten brennend ab, die anderen gingen bis dicht über die Dächer herab und jagten davon. „Verdammt!" brüllte ein Soldat. „Sie hauen ab!" Als hätte man ihn bei den Helikoptern hören können, machte einer von ihnen kehrt und näherte sich dem Feld, auf dem die Gruppe Murow wartete. Hundert Meter vor den Rangers wurde er von einem SMG abgeschossen und schlug brennend auf. „Wir müssen in die Stadt zurück!"
rief Afan seinen Leuten zu. „Auf freiem Feld werden wir wie die Hasen abgeknallt!" Wie zur
Bestätigung rollten kaum fünfhundert Meter nördlich drei Tanks heran. Sie eröffneten das Feuer aus Geschützen und Maschinengewehren. Die Einschläge kamen rasch näher.
Die Vayut-Rangers liefen um ihr Leben. Ohne das Eingreifen eigener Schlachtflugzeuge wären sie verloren gewesen. Zwei Maschinen, gepanzerte Propellerflugzeuge, dröhnten heran. Ihre Kanonen schössen die feindlichen Panzer in Brand Dann mußten sie vor marutischen Düsenjägern flüchten. Vollkommen erschöpft warfen sich die Rangers endlich in die Schlammbrühe eines alten Bombentrichters in einem verwilderten Garten. Wie durch ein Wunder waren sie entkommen -aber nur für kurze Zeit. Sie steckten mitten in einer vom Feind besetzten Stadt, und sobald man ihr Versteck ausfindig gemacht hatte, würde die große Treibjagd beginnen. „Hier können wir uns nicht lange halten", überlegte Leutnant Murow leise. „Wir müssen einen Unterschlupf suchen, in dem man uns nicht so leicht ausräuchert." „Wie wäre es mit dem Lazarett dort drüben?" sagte Kaslick und deutete nach Osten, wo die hellgraue Front eines kaum beschädigten Krankenhauses durch die Bäume schimmerte. „Die Maruts werden kaum ihre eigenen Verwundeten mit Bomben oder Granaten belegen." Afan Murow schüttelte den Kopf. „Das verstieße gegen den Ehrenkodex der Rangers, Sergeant." „Ehrenkodex!"
Kaslick spie das Wort förmlich aus. „Mist!" „Ich habe vorhin einen Bunker gesehen", warf Korporal Salinowa ein.
„Ungefähr fünfzig Meter südlich der Hauptstraße.
Die Maruts denken bestimmt nicht daran, daß wir einem ihrer Bunker freiwillig zu nahe kommen." Murow hatte den Bunker ebenfalls gesehen. Er überlegte kurz, dann fällte er seine Entscheidung. „Sergeant Kaslick und ich werden den Bunker knacken. Nina, du übernimmst den Rest der Gruppe und lenkst die Aufmerksamkeit der Bunkerbesatzung von uns ab. Aber sieh dich vor!"
Nina Salinowa nickte und verschwand an der Spitze ihrer Gruppe. Afan blickte Kaslick ernst an. „Wir müssen es mit einer List versuchen. Ein zerstörter Bunker nützt uns nichts. Kommen Sie, Kaslick." Sie rannten geduckt, bis sie den Betonklotz des Bunkers vor sich auftauchen sahen, eine kombinierte Flak und MG-Stellung, die zur Verteidigung eines Straßenabschnitts bestimmt war. Zwischen
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