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PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit

PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit

Titel: PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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begegnete er auf dem Weg zu den
Korvettenhangars niemand anderem als Leutnant Mark Berliter. Runete
hoffte, daß es der junge Leutnant mit dem fuchsroten Haar bei
einer knappen Ehrenbezeigung belassen würde. Aber die Hoffnung
wurde nicht erfüllt.
    »Entschuldigen Sie, Sir«, sprach Leutnant Berliter ihn
an.
    Runete ergab sich in sein Schicksal.
    »Ja, Leutnant?« erkundigte er sich so frostig, daß
jeder andere sich ans andere Ende des Schiffes gewünscht hätte.
    Aber nicht so Leutnant Mark Berliter.
    »Ich beschäftige mich mit einem Problem«, sagte
er mit der Miene eines unschuldigen Kindes, »für das ich
ohne fremde Hilfe nie eine Lösung finden werde. Und ich glaube
sogar, daß Sie, Major Runete, der einzige Mann an Bord sind,
der mir weiterhelfen könnte.«
    Das war so dick aufgetragen, daß Runete beinahe lächeln
mußte. Aber er konnte soweit an sich halten, um mit der nötigen
Strenge zu sagen: »Die CREST befindet
    sich im Alarmzustand, und Sie denken an eine Lösung Ihrer
Probleme. Was soll ich da von Ihrer Dienstauffassung halten, Leutnant
Berliter!«
    »Sie mißverstehen mich, Sir«, sagte Berliter
schnell und wurde ein wenig rot. »Mein Problem hängt sehr
eng mit dem bevorstehenden Einsatz der CREST zusammen. Genauer
gesagt, es resultiert daraus.«
    Runete seufzte in sich hinein. »Wie könnte ich Ihnen
also helfen?«
    Mark Berliter räusperte sich. »Ich mochte eine
befriedigende Antwort auf das Leib-Seele-Problem finden. Ihre
Religion verkündet doch, daß die Seele unsterblich ist und
von Körper zu Körper wandert. Ich möchte wissen, ob
die Seele einen lebenden Körper willkürlich verlassen kann,
um nach beliebiger Zeit wieder zurückzukehren.«
    Runete fühlte sich genarrt. Da aber Berliters
Gesichtsausdruck ernst blieb, sagte er ausweichend: »Ich
fürchte, Sie haben sich doch an den Falschen gewandt. Für
Ihre Frage wäre eher ein Mann der Geisteswissenschaften
kompetent.«
    »Und ich habe geglaubt, Sie könnten mir weiterhelfen,
Sir«, sagte Berliter bedauernd. »Diese Fehlspekulation
wirft mich in meinen Überlegungen natürlich zurück.
Aber was soll man machen? Ich kann mich bei Ihnen nur für die
Belästigung entschuldigen.«
    Berliter nahm Haltung an, um sich mit einem militärischen
Gruß zu verabschieden.
    »Einen Moment noch, Leutnant«, sagte Runete. »Wie
kommen Sie überhaupt darauf, solche Fragen zu stellen, und in
welchem Zusammenhang sollen sie mit dem Einsatz der CREST stehen?«
    »Wir starten, um die Quelle der Visionen zu finden, die in
letzter Zeit verschiedene Gebiete des Imperiums unsicher gemacht
haben«, erklärte Berliter. »Da in diesem
Zusammenhang auch der Name Guru Nanak gefallen ist, habe ich gedacht,
Sie als Angehöriger des Sikhismus könnten mir helfen, eine
Lösung zu finden.«
    Runete runzelte die Stirn. »Guru Nanak?« wiederholte
er. »Er war es, der gegen Ende des fünfzehnten
Jahrhunderts unsere Religion gründete.«
    »Dann, dann ist er schon lange tot«, stotterte
Berliter.
    Jetzt konnte sich Runete ein leichtes Lächeln nicht mehr
verkneifen. »Sein Körper ist tot, aber seine Lehren leben
weiter«, sagte er. »Haben Sie geglaubt, der Meister weile
noch unter den Lebenden?«
    Berliter nickte. »Sie haben den Namen einmal genannt, Sir.
Und als er dann im Zusammenhang mit den Visionen fiel, habe ich
gedacht. Jetzt, nachdem ich die Wahrheit kenne, kommt mir meine
Überlegung selbst lächerlich vor - aber ich dachte. Sie
kennen diesen Mann persönlich. Doch allem Anschein nach muß
es sich um jemand handeln, der diesen Namen nur angenommen hat.«
    »Was Sie sagen, klingt alles sehr verwirrend«, sagte
Runete.
    »Tja, das glaube ich auch«, meinte Berliter mit
gesenktem Blick. »Meine Phantasie ist wieder einmal mit mir
durchgegangen. Der Name, die Visionen, das seltsame Gleichnis - das
alles zusammen hat für mich eine mysteriöse Einheit
ergeben.«
    »Welches Gleichnis?«
    »Der genaue Wortlaut ist mir entfallen«, antwortete
Berliter. »Aber sinngemäß hört es sich etwa so
an: Bei dem holzgeschnitzten Elefanten vergißt das Kind, daß
er ans Holz ist; der Erwachsene aber denkt nur an das Holz, ans dem
man ihn zum Spiel gemacht; der Tor vergißt d.as Selbst im
Weltenscheine, aber der Weise weiß um d.as All-Eine. Was soll
man davon halten?«
    »Damit soll ausgedrückt werden, daß alles nur ein
trügerischer Schein ist, eine Maja, eine von Gott erschaffene
Illusion«, erklärte Runete. »Durch Meditation soll
man sein wahres, zu Gott gehörendes

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