PR TB 077 Gucky Und Seine Urenkel
weiter nach Westen, wenn sein Ziel auch im Norden lag, im
Gebirge. Aber im Westen war
EIN NEBENFLUß DES GROßEN STROMS, UND IN IHM LIEß
ES SICH LEICHTER REISEN ALS AUF dem Land. Der NEBENFLUß würde
ihn genau nach Norden zum Strom bringen. Wenn er dann stromabwärts
schwamm, erreichte er die Mündung eines weiteren Flusses, der
aus dem Gebirge kam. So konnte er die Strecke bis zum Fuß des
Gebirges fast ausschließlich auf dem Wasserweg zurücklegen.
Im Schatten einiger bäume machte er seine erste Ruhepause.
Während er einige Früchte verzehrte, dachte er über
sein Unternehmen und sich selbst nach. Was wollte er den Alten Weisen
fragen? Und was sollte er ihm
ANTWORTEN, WENN ER NACH SINN UND ZWECK SEINER NACHFORSCHUNGEN
BEFRAGT WURDE? DRAAF WAR SICH NICHT MEHR GANZ KLAR DARÜBER, WIE
ER SICH VERHALTEN SOLLTE. ER HATTE RESPEKT VOR DEM WEISEN, ABER ER
WAR DAVON ÜBERZEUGT, EINEN NORMALEN BRAAT VORZUFINDEN —
VIELLEICHT EINEN AUßERGEWÖHNLICH DENKENDEN UND FÜHLENDEN
BRAAT, ABER EBEN DOCH EINEN BRAAT.
So einen Braat, wie er selbst war, ein BIßCHEN verrückt
und extravagant, -für
DAS AUßERGEWÖHNLICHE VERSTÄNDNISVOLL UND DEN
FRAGEN DES LEBENS NACHGEHEND.
»Mit ihm komme ich schon zurecht!« murmelte er und
packte den Rest der Zwischenmahlzeit wieder in den Beutel. Sorgfältig
VERSCHLOß er ihn, damit später das Wasser nicht eindringen
konnte. »Er wird mich verstehen, sonst lebte
ER NICHT OBEN IN DEN BERGEN IM SEE.«
ES WURDE HEIß, ALS DIE SONNE HÖHER STIEG. ABER BALD
MUßTE ER DEN KLEINEN FLUß ERREICHEN. ROFUL HATTE IHM
VERSICHERT, DAß ER GENÜGEND WASSER FÜHRTE, UM EINE
Schwimmtour möglich zu machen. Hoffentlich stimmte das.
Draaf hatte keine Lust, über Sandbänke zu robben.«Aber
zuerst MUßTE er den Urwald durchqueren.
Hier wurde das Gehen wieder beschwerlicher, denn es gab niemanden,
der den Wald pflegte, überall lagen umgestürzte Baumriesen,
deren Stämme schon halb
VERFAULT WAREN. INSEKTEN ALLER ART HAUSTEN DARIN UND FÜHRTEN
ERBITTERTE
Kleinkriege gegeneinander. Sie waren die einzigen Lebewesen auf
Mystery, die Krieg führten.
Draaf blieb stehen, als er nicht weiterkam und nach einem
geeigneten Umweg suchte. Mit unverkennbarer Abscheu sah er zu, wie
ein Stamm roter und
FINGERLANGER SECHSFÜßLER QUER ÜBER DEN PFAD AUF
DIE BURG EBENSO GROßER
Spinnenameisen zuzog. Sie marschierten in richtigen Kolonnen,
immer vier
NEBENEINANDER. SEITLICH SICHERTEN SPÄHER DIE MARSCHKOLONNEN
AB, UND ES GAB
auch eine Vor- und Nachhut.
Trotz seiner Verachtung für die kriegführenden Insekten
blieb Draaf stehen. Das Schauspiel faszinierte ihn immer wieder, und
es machte ihm jedesmal von
NEUEM KLAR, DAß DER KRIEG ZWISCHEN SECHSFÜßLERN
UND SPINNENAMEISEN DER
Beweis für die Tatsache war, DAß die Tiere noch keine
Intelligenz entwickelt
HATTEN.
Vielleicht BESAßEN sie einen gewissen Instinkt, denn ihre
meisterhaft gebauten Burgen konnten kein Spiel des Zufalls sein. Die
Burgen galten der Abwehr und der Verteidigung, und natürlich der
Aufzucht der Jungen in relativer Sicherheit.
Aber wenn sie wirklich eine Spur von Intelligenz BESAßEN,
dann verwandten sie diese Gabe nur dazu, die Mitbewohner des Waldes
ständig in Angst und Schrecken zu versetzen. Sie hätten sie
Draaf s Meinung nach besser dazu
VERWENDET, SICH DAS EIGENE LEBEN UND DAS IHRER VIELEN NACHBARN
SCHÖNER ZU GESTALTEN. PLATZ DAZU WAR GENUG VORHANDEN, UND DIE
HERABFALLENDEN FRÜCHTE SORGTEN DAFÜR, DAß KEIN
EINZIGES TIER DES WALDES VERHUNGERTE.
DIE SECHSFÜßLER STIEßEN AUF DIE WACHTPOSTEN DER
SPINNENAMEISEN, DIE SOFORT
Alarm gaben. Wütend stürzten die Verteidiger sich auf
die Angreifer, und bald war die Schlacht in vollem Gange. Statt
Früchte einzusammeln und für die Erziehung der Jungen zu
sorgen, brachten sich die dummen Tiere gegenseitig um.
Draaf beugte sich tiefer hinab, holte tief Luft — und blies
mit aller Kraft in
DEN VERKEILTEN HEERHAUFEN HINEIN. ER HATTE KRÄFTIGE LUNGEN,
UND DER LUFTSTROM
traf die Kämpfer völlig überraschend. Für sie
war es ein furchtbarer Sturm,
DER SIE AUSEINANDERFEGTE UND METERWEIT DURCH DIE LUFT SEGELN LIEß.
Wenn es überhaupt einen Feind auf Mystery gab, dann Sturm und
Regen. Das
WUßTEN sogar SECHSFÜßLER UND SPINNENAMEISEN. SIE
VERGAßEN IHREN KRIEG UND
versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Achtlos rannten Freund
und Feind aneinander vorbei, um die schützenden Burgen zu
erreichen. Draaf bemerkten
sie NICHT, weil er ZU GROß FÜR SIE WAR. VIELLEICHT
HIELTEN SIE
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