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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mittag die dünnen Rauchsäulen hinter dem Wall aus
Steinen aufsteigen sah.
    Am Rand der Ebene, die den Abschluß dieses kleinen Berges
bildete, schoben sich langsam und lautlos drei Köpfe aus dem
Gebüsch. Seit Anbruch der Nacht lagen die drei Männer hier;
bewegungslos, halb erfroren und halb von der Sonne geröstet und
von Insekten zerfressen.
    »Wir wissen alles«, flüsterte Nacha ins Ohr
seines Nachbarn. »Zurück!«
    Ixtlan nickte kaum merklich.
    Sie richteten ihre Augen weiterhin auf die Gruppe vor ihnen,
während sie auf Knien und Ellenbogen rückwärts
robbten, bis sie den schmalen Streifen Sand erreichten.
    Hier waren sie nicht mehr zu sehen, in der Glut des frühen
Nachmittags rannten und rutschten sie den Hang hinunter.
    Keuchend blieb Nebay am Stamm des ersten Baumes stehen und lehnte
sich dagegen.
    »Wir hätten damals, ehe wir ihn ausstießen,
Ahuitzotla töten sollen«, sagte er erbittert. »Jetzt
will er uns vernichten.«
    Nacha schaute auf, er warf Ixtlan einen schnellen Blick zu. Sie
waren dreckig, verschwitzt und erschöpft.
    »Wir haben morgen abend Gelegenheit dazu«, sagte er.
»Was war das mit dem weißen Kondor?«
    Ixtlan bestätigte leise:
    »Es stimmt. Ich habe ihn selbst gesehen.«
    Sie setzten ihren schnellen Abstieg fort. Niemand sah oder
verfolgte sie, und am frühen Abend erreichten sie den Fluß,
der zwischen dem kleinen Hügel und ihrem Wohnberg floß.
Hier badeten sie ausgiebig und rieben sich gegenseitig mit nassem
Sand ab, ehe sie einige Fische fingen und auf einem rauchlosen Feuer
brieten. Als die Sterne über ihnen erschienen waren, kletterten
sie, am Ende ihrer Kräfte, die Treppe hinauf und erreichten ihre
Siedlung.
    Coyola, der Sohn des Häuptlings, erwartete sie schon.
    »Sie wollen morgen bei Sonnenaufgang angreifen«, sagte
Nebay laut. »Es sind zehnmal so viele Krieger. Nicht ganz,
einige weniger.«
    Er hob beide Hände mit abgespreizten Fingern hoch. Durch die
Reihe der Siedler ging ein Murmeln, und einige Krieger schlugen mit
den Obsidiankeulen gegen die Schilde.
    »Ahuitzotla hat sie aufgehetzt. Er sagt, wir sind von bösen
Dämonen beherrscht. Er sagt, der weiße Kondor hat die
Dämonen gebracht.«
    Ixtlan setzte sich und massierte seine Waden.
    »Wir sind sehr müde«, sagte Nacha. »Besetzt
heute nacht den Stollen, den wir gegraben haben.«
    Coyola und sein Vater wechselten einen schnellen Blick.
    »Wir werden uns um alles kümmern!« versprach
Coyola. »Geht jetzt und ruht euch aus!«
    Müde und mit schmerzenden Füßen schlichen die drei
Kundschafter ins Dunkel zurück.
    Die Siedlung der Tlatilco war sehr geschickt angelegt worden.
    Wenn man die Länge von zweihundert erwachsenen Männern
aufeinanderlegte, dann erhielt man die Höhe, in der sich
waagrecht die breite Mauer hinzog. Sie war auf einem Felsenband am
Rand des Tafelberges errichtet und bestand aus großen Steinen.
Die Zwischenräume waren mit Lehm und Schlamm ausgefugt. Hinter
der Mauer und der kleinen Siedlung erstreckte sich eine in mehreren
Stufen sanft abfallende Landschaft, die man aber nur von den Bergen
aus sehen konnte - von den dunkelbraunen, grüngeflankten Bergen
gegen Sonnenuntergang. Hier befanden sich die Felder. Zwischen den
Terrassen mit Maispflanzen und Kürbissen hatten die rund
dreihundert Menschen, die hier lebten, eine weitere Mauer gezogen. Da
sie zuletzt erbaut worden war, machte sie einen stabileren und
schöneren Eindruck.
    Eine lange Treppe, die im Zickzack entlang des Berghanges verlief,
führte hinunter zum Wasser des Flusses. An ganz besonders klaren
Tagen, wenn kein Nebel über dem Waldschungel lag, konnten sie
von der Mauer aus den Streifen hellen Strandes sehen, viele
Tagesmärsche entfernt.
    Ein zweiter Gang führte durch Felsspalten und über
Geröllhalden, durch kleine Höhlen und entlang gemauerter
Wände. Ein unsichtbarer Weg, der sich zwischen den Pflanzen des
Abhanges verlor und unter einem spitzen Felsen endete. Dieser Felsen
ragte direkt in die Bucht hinein, die der Fluß hier geschaffen
hatte. Von der Bucht aus konnte man in drei oder vier Sonnenwechsel
den weißen Sand erreichen und das Große Wasser, das so
anders schmeckte als das des Flusses.
    Coyola wußte genau:
    Wenn die etwa einhundert Krieger siegten, dann würde der
Versuch der dreihundert mißglücken. Dieser Versuch stellte
die erste Stufe zu einem zufriedenen Leben dar, in dem sie alle ohne
Krankheiten und Verletzungen leben konnten, stets satt und warm im
Winter. Es würde Kampf geben - Coyola und

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