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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Geräusch fiel ein Ästchen auf die
Persenning. Eine unirdische Ruhe überzog die Landschaft mit
ihrem trügerischen Frieden, aber jederzeit konnte etwas aus dem
Wald oder aus dem Wasser kommen, wie damals.
    Atlan richtete sich auf. Seine Hand hob sich und schob das dünne
Moskitonetz zurück. Er sah hinüber zum Waldrand, dorthin,
wo die breite, weiß ausgewaschene Steinstufe lag. Er hatte
jedes Gefühl für Raum und Zeit verloren, jedes Verständnis
für greifbare Geschehnisse entglitt ihm langsam, aber mit
unbarmherziger Gewißheit. So mußte sich ein Mensch
fühlen, wenn er mit dem letzten Rest Verstand miterleben mußte,
wie er wahnsinnig wurde.
    Zu spät! schrie der Extrasinn. Zu spät! Du wirst mit den
Ereignissen jener Monate konfrontiert: Mehr als
dreitausendneunhundertfünfunddreißig Jahre nach der
Rechnung des dritten Planeten um Larsais Stern - der Erde!
    Seine Gedanken waren auf seltsame Weise gelähmt. Atlan fühlte
sich nicht mehr als Bestandteil der schweigenden Umwelt, selbst das
Mädchen, das unruhig neben ihm lag, war völlig von der
Wirklichkeit losgelöst.
    Dort. auf der Steinplatte?
    Ein schlanker Schatten mit seltsamer Musterung stand dort,
zitternd und unwirklich. Das schwache Licht der regungslosen Sterne
fiel auf glitzernde Ringe an den Oberarmen. Etwas glänzte in der
Hand des Schattens.
    Wie damals, als Ahuitzotla.., sagte die Erinnerung.
    Ein Stück Stahl oder geschliffenes Obsidian fing das
Sternenlicht auf. Wasser begann zu plätschern, als sich der
Schatten bückte. Nichts geschah weiter. Der Schatten kauerte da
und spähte über das Wasser der Bucht; einen Augenblick lang
glaubte Atlan das scharfe Profil zu sehen. Dann seufzte jemand auf,
und der Schatten entfernte sich langsam und verschmolz mit dem
dunklen Hintergrund. Atlan war einen Augenblick lang hellwach, lehnte
sich an den kühlen Kunststoff des Bootes und atmete schwer.
    Die Erinnerung hatte ihn eingeholt.
    Fast vier Jahrtausende waren vergangen, als das schweigende Duell
in der Nacht begonnen hatte zwischen Atlan und Ahuitzotla, dem,
Medizinmann, dessen Totemtier der Kondor war.
    Atlan erinnerte sich.
    Er begann zu sprechen, während er versuchte, sich
festzuhalten. Wichita Lancaster erwachte vollends und schaltete den
kleinen Videorecorder der Expedition ein. Sie hörte und erlebte
mit, was damals geschehen war.
    Worte wurden zu Ereignissen.
    Das fotografisch genaue Gebiet in Atlans Verstand reproduzierte
ein völlig identisches Bild. Jedes Wort beschwor eine neue
Erinnerung herauf. Dinge, die in der ersten Dämmerung der Kultur
des Menschengeschlechtes geschehen waren, kamen wieder zurück.
Es waren nicht die steinzeitlichen Sammler und Jäger des
Mittelmeerraumes, nicht das frühe Sumer, auch nicht das Alte
Reich am Nil. Es war weder Babylon noch Troja oder Odysseus.
    Es war ein fruchtbares Tal in Mexiko.
    Atlan berichtete.

2.
    Sie verließen das Ufer des kleinen Sees, drangen schnell und
rücksichtslos durch die mannshohen Binsen und dann durch die
Gräser vor. Der Rauch des Großen Feuers wies ihnen den
Weg. Bald würden sie von der Morgendämmerung überholt
werden.
    Siebenundneunzig Krieger.
    Sie kamen aus vier verschiedenen Stämmen des sanft
ansteigenden Landes zwischen dem Sandstreifen, der vor dem
Unendlichen Wasser lag. Ihr Ziel war das erste, das kleinste
Hochplateau, das sich hier aus dem Tal erhob. Hinter jenem Plateau
kamen die Berge. Die Siebenundneunzig Krieger waren gut genährt
und ausgezeichnet bewaffnet, Sie hatten nur ein Ziel. Dieses Ziel
hieß Kampf. Danach kam der Sieg, und er bedeutete große
Beute an Gefangenen und an Frauen.
    Die Krieger zogen wie eine riesige Schlange durch das Gras. Alle
hundert Schritte wechselte jetzt die Vegetation, und nun betraten sie
das Gebüsch des Berghanges. Nach weiteren hundert Schritten
sahen sie den Fluß rechts neben sich; er führte jetzt als
schmales Rinnsal durch einen Streifen ausgetrockneten Schlammes. Die
Männer mit den gebündelten Speeren und den wuchtigen
Speerschleudern, den chimalli, den runden Schilden gingen vorbei an
kleinen, grasbewachsenen Sandhügeln und an freiliegenden
Steinen. Etwa zwei Stunden lang mußten sie noch aufwärts
steigen, dann waren sie am Feuer. Dort wartete Ahuitzotla.
    Kurz darauf blieb Michoacan stehen und hob den Arm. Er hielt das
Speerbündel waagrecht.
    »Halt!« rief er. »Kommt zu mir herauf!«
    Nacheinander drängten sich die Krieger den Hang hinauf. Von
hier aus sahen sie die Flanke des ersten, kleinen Berges, auf

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