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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hügel drei Steinplatten
aufgestellt.
    Eine zeigte den Kalender.
    Die zweite die Grundbegriffe der Rechnungsarten und die Zahlen:
Punkte über teilenden Linien.
    Die dritte schließlich die Schrift. Achthundert Symbole,
also Zeichnungen in kleinen Kästchen. Jedes Wort hatte eine
Bedeutung, jede Zeichnung war ein Symbol. Die Genauigkeit würde
sich in den nächsten Jahren und Jahrhunderten zweifellos
steigern lassen - aber das war nicht mehr meine Arbeit.
    Die Felder mit ihren Bewässerungsgräben waren fertig.
    Die beiden Mauern und die Verteidigungstreppe gingen den letzten
Metern entgegen - auf dem Hügel wuchsen in kleinen Gärten
Bäume, Büsche und Küchenkräuter. Webstühle
verarbeiteten die bekreuzte Baumwolle, Süßkartoffeln
wurden angebaut, Mais wurde in der Pfanne geröstet, und die
ersten Metallarbeiten entstanden.
    Eines Tages brachten mir die Siedler einen Mantel, der aus den
bunten Federn des Quetzalvogels hergestellt war.
    Jeder Vogel hatte im Schwanz zwei bis vier grüne Federn.
Allein die Federkrone war aus vierhundertsechzig Federn
zusammengestellt und ein ausgezeichnetes Beispiel der erwachten und
bereits trainierten Fähigkeiten der Siedler.
    Wir fingen Nabelschweine und Schildkröten.
    Wildgeflügel wurde in Gehegen gehalten, und Kaninchen sorgten
für genügend frisches Fleisch. Bohnen und Kürbisse
wuchsen dank der Bewässerung und des Düngens mit Asche und
den Exkrementen aus der Kanalisation.
    Tonfiguren und Gebrauchwaren entstanden, wurden glasiert und
gebrannt.
    Wir entwickelten die Kunst des Mosaiks.
    Wir stellen die negroiden Riesenköpfe auf, als Wächter
über unsere Felder. Sie standen, drohend und schweigend, auf
steinernen Sockeln und sahen über die geglätteten Flächen
hinweg.
    Ein Kreisring blühender Felder breitete sich um den Hügel
aus.
    Der Bau der steinernen Häuser schritt rasch voran. Fast alle
Menschen dieses Stammes und alle Paare, die sich aus
Schiffsmannschaft und Eingeborenen gebildet hatten, bewohnten jetzt
schon Steinhäuser.
    Die Kunst des Flechtens von Binsen wurde verbessert.
    Ebenso die Arbeit, die mit dem Gerben und Verbessern der Felle
verbunden war.
    Jeder der Handwerker des Schiffes entwickelte neue Werkzeuge und
schulte die Eingeborenen.
    Es war ein arbeitsreiches halbes Jahr, das mich die Enttäuschungen
vergessen ließ. Meine Verantwortung für die Menschen
dieses Planeten war deutlich. Ich tat, was ich konnte.
    Ich verbrauchte im Lauf dieses halben Jahres meinen gesamten
Vorrat an medizinischer Ausrüstung, Salben und antiseptischen
Flüssigkeiten. Wir bestimmten und züchteten Heilpflanzen
und stellten Regeln für deren Benützung auf, als Absud, als
Mittel zur äußerlichen oder innerlichen Anwendung.
    Wir stellten sogar Schmuck her.
    Und eines Tages war alles fertig.
    Inmitten des Dschungels, der vor der Bergkette unser großes
Tal wie eine grüne Mauer umgab, breiteten sich kreisringförmig
die bewässerten Felder aus. Drei breite, gepflasterte Straßen
führten, unterbrochen von einigen Brücken und gesäumt
von Doppelreihen junger Bäume, durch die Felder bis zum Waldrand
und zurück zur Siedlung.
    Sie erhob sich in einer ruhigen, weißen Pracht inmitten der
Felder.
    Gesichert durch eine schräge und, weiter oben, eine sehr
steile Mauer aus Felsquadern, zugänglich durch eine breite
Treppe, befanden sich rund dreihundert steinerne Häuser und etwa
einhundert Bäume dort oben.
    Es gab Wasser und Sauberkeit, Schatten und Sonne. Ein kleines
Paradies für etwa ein halbes Tausend Menschen war hier
entstanden. Wenn es nach meinen Berechnungen und meinen Hoffnungen
weiterging, würde sich von hier aus sternförmig die Kultur
über die südliche Hälfte des nördlichen und die
nördliche Hälfte des südlichen Doppelkontinentes
ausbreiten.
    Das geschah aber zu einer Zeit, in der ich wieder einen
totenähnlichen Schlaf schlief.

10.
    Keuchend rannte ich den schmalen Pfad entlang. In meiner Hand lag
der Bogen, und ich wußte, daß ich nur noch wenige
Sekunden Zeit hatte.
    Der Pfad stieg steil an; ich befand mich in unmittelbarer Nähe
jenes kleinen Opfersteines, in dessen Nähe ich durch die Augen
des Kondors das ausgebleichte Skelett gesehen hatte.
    Jetzt lag Hyksa auf dem Opferstein, an Händen und Füßen
gebunden.
    Sie war vor einigen Tagen verschwunden gewesen; wir alle hatten
nach ihr gesucht. Der Kondor hatte sie vor einigen Minuten gefunden
und sofort im Sturzflug eingegriffen, aber offenbar hatte der
Medizinmann während des kurzen erbitterten

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