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PR TB 085 Satans Universum

PR TB 085 Satans Universum

Titel: PR TB 085 Satans Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beseitigt.
    Eintragung vom 15. Juni 2545: Julian Takomba erlitt
eineHerzattacke, als ich ihm sagte, wer ich bin. Ich brauchte nicht
Hand an ihn zu legen.
    Eintragung vom 16. Juni 2545: Ich verspüre keinen Triumph. Im
Gegenteil, ichfühle mich deprimiert. Ich habe mich gerächt,
aber das befriedigt nicht. Es gibt noch andere Gründefür
meine Depressionen. Ich kann sie niemandem eingestehen, aber mich
selbst brauche ich nicht zu belügen.
    Ich habe über meine Opfer nachgedacht. Solange sie eine
anonyme Masse waren, waren sie mir gleichgültig. Aberjetzt haben
immer mehr von ihnen Gesichter erhalten. Das ist etwas anderes. Ich
wache immer öfter des Nachts schweißgebadet auf, die
blauverfärbten Gesichter verfolgen mich in meinen Träumen.
Aber am schlimmsten ist es, wenn PatrickMacowen auftaucht - der Mann
ohne Körper. Ichfürchte, daß ich noch wahnsinnig
werde. Hoffentlich komme ich gut über die bevorstehende Krise.
Wenn ich den Polyaiser Kongreß gut hinter mich gebracht habe,
dann ist alles in Ordnung. Aber bis dahin sind es noch zwölfTage.
Was ist nur mit mir los?
    Ich muß meine Skrupel überwinden. Ist es nicht seltsam,
daß ein Mann wie ich, der Milliarden aus dem gewohnten
Lebensrhythmus reißt und in ein gänzlich neues Schema
preßt - sie sozusagen ins Unglück stürzt -, daß
dieser Mann plötzlich moralische Bedenken bekommt, wenn er mit
Einzelschicksalen konfrontiert wird? Aber das dürfte eine
normale Folgeerscheinung unserer Zeit sein. Die Menschheit ist
reifer, denkt kosmisch — mich nicht ausgenommen. Es gibt kaum
noch Ressentiments und Vorurteile, außer man redet sie sich
ein. Mir geht es zumindest so. Ich empfinde keinen Machthunger, ich
gehorche nicht meinen Trieben, sondern ich erlege mir den Zwang auf,
die Galaxis beherrschen zu müssen.
    Mein Handikap ist, daß ich kultiviert und zivilisiert bin.
Wenn ich ein Barbar wäre und gewohnt, aus Selbsterhaltung zu
töten, dann würden mich auch Einzelschicksale nicht
berühren.
    Um ein Raumschiffmit Hunderten von Menschen an Bord zu zerstören,
bedarfes nur eines Knopfdruckes; es betrifft einen nicht. Aber einem
einzelnen gegenüberzustehen und sein

    Leben auszulöschen, dazu bedarf es absoluter
Selbstverleugnung.
    Ich habe einmal gelesen, daß die Männer, die die erste
Atombombe abwarfen, später seelisch zerbrachen. Sie wußten
auch schon vor dem Bombenabwurf, daß sie über unzählige
Menschen Leid bringen würden. Aber erst als sie sahen, was sie
angerichtet hatten, erfaßten sie ihre Tat in der ganzen
Tragweite.
    Ähnlich ergeht es mir. Ich wußte auch, was ich über
die Galaxis bringen würde. In der Theorie war alles spielend zu
ertragen, die Realitätjedoch erschreckt mich.
    Ich glaube, ich habe einen schlechten Berater. Ich hätte
lediglich meiner Rache treu bleiben sollen.
    Dennoch werde ich das Begonnene vollenden. Ich werde mich wandeln
müssen. Vielleicht hilft es mir, wenn ich darangehe, Roger
Chapmans Persönlichkeit systematisch zu zerstören. Ich
werde meinen Berater ad absordumführen, der mir
sagte:,Ichfürchte, dein Charakter wird nicht schlecht genug
sein, daß du deine guten Vorsätze in die Tat umsetzt.“
    *
    Roger Chapman fand, daß sich die Geheimdienstchefs aller
Völker glichen. Sie waren eine eigene Art von Wesen, die sich in
kein Schema einpassen ließen - außer in das der
Geheimdienstchefs. Sie waren strenge Väter und treue Freunde,
harte Vorgesetzte und gnadenlose Gegner.
    Ellestor Datschu, der Geheimdienstchef von Polyais, zeigte Chapman
alle diese Gesichter. Nach einem fünf Stunden dauernden Verhör
bot Datschu Chapman eine Zigarette an. Obwohl nur Sonntagsraucher,
nahm Chapman die Zigarette an.
    „Warum bekennen Sie nicht Farbe, Chapman?“ sagte
Datschu väterlich. „Sagen Sie die Wahrheit, und wenn sie
uns nützt, dann können Sie mit Ihrer Freiheit und einer
stattlichen Belohnung rechnen.“
    „Ich habe die Wahrheit gesagt“, entgegnete Chapman.
    Datschu schüttelte enttäuscht den Kopf. „Sie sind
stur, Mann. Wenn Sie schon lügen, warum haben Sie sich gerade
diese haarsträubende Geschichte ausgedacht?“
    „Weil es die Wahrheit ist.“
    „Demnach wäre Administrator Kurdanjener Mann, der
Planeten verseucht, Millionen Menschenleben aufs Spiel setzt, Perry
Rhodan vernichten und die Galaxis erobern möchte?“ ,Ja.“
ja.
    ,Und Sie arbeiten für ihn, Chapman.“
    ,Nein, ich stehe im Dienste des Solaren Imperiums. Das alles habe
ich Ihnen doch schon...“ ,Sie arbeiten also für

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