Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 086 Feldzug Der Morder

PR TB 086 Feldzug Der Morder

Titel: PR TB 086 Feldzug Der Morder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
die
Maschine. Ich flog nach Südwesten.
    Zu Patricia.
    An jenem Morgen, dem achtundsechzigsten seit meinem Abschied von
Patricia, kam eine gewaltige Ruhe über diesen Landstrich. Sie
war geradezu körperlich spürbar. Das Licht der südlichen
Sonne hing als winziges Spiegelbild millionenfach an den Spitzen der
Gräser, an den funkelnden Einschüssen im Gestein des
Berges, zwischen den Zweigen und selbst auf den Federn der Vögel.
Die Erinnerung an die letzten Monate fiel langsam von mir ab wie die
Haut einer großen Schlange. Seltsam, dachte ich, ständig
fallen mir Schlangen ein. Es mußte etwas mit Attila zu tun
haben, und mit der schnellen, giftigen und scharfzahnigen Gefahr aus
dem Osten der pannonischen Steppen. Aller Schmutz, der Rauch der
brennenden Häuser -vorbei das alles. Die Luft wurde glasklar,
und eine moosfrische Kühle erfüllte das Land vor mir. Ich
saß auf dem Rand des Gleiters; vor mir lag die riesige Ebene
Norditaliens. Mein Blick schweifte darüber hin und ging bis zum
dunstigen Horizont. Ich wurde munter und reckte mich.
    Wo war Patricia?
    Ich hatte Zeit. Sehr viel Zeit - meine Aufgabe war vollendet. Ich
hatte dieses Mal den Barbaren dieses Planeten nichts gezeigt, nichts
gelehrt, abgesehen von einigen Verhaltensregeln, einen Spähtrupp
betreffend. Ein unbezähmbares Verlangen nach Ruhe und Frieden,
nach Geborgenheit und einer sinnvollen Tätigkeit durchfuhr mich.
Ich packte langsam meine Geräte aus, schaltete den Funkempfänger
ein und bereitete mir zuerst ein reichhaltiges Frühstück.
Ein winziges Feuer brannte, und der Sukhr schwang sich auf mein
Kommando hoch in die Luft und zog dort in der Morgensonne seine
Kreise.
    Du bist zu aufgeregt! Zwinge dich zur Ruhe! sagte mein Extrasinn
warnend.
    Ich aß und trank und wußte, daß ich Ruhe
brauchte. Ich war abgemagert und fühlte mich nervös. Alles,
was ich brauchte, bekam ich, wenn wir wieder zusammen waren, Patricia
und ich. Ich wusch mich sorgfältig an der eiskalten Quelle in
meiner Nähe, dann legte ich die bequemsten Kleidungsstücke
an, die sich in meiner Ausrüstung befanden. Der Funkempfänger
war bis jetzt still geblieben; ich mußte das erste Signal
abwarten, das aus Patricias Armband gesendet wurde, um ihren Standort
einpeilen zu können.
    Der Robotwolf lag ruhig auf einem der Sitze und sah mich an.
Endlich war ich fertig, hatte Gesicht und Hände mit einer
wohlriechenden Salbe eingerieben und fühlte mich einigermaßen
großartig. Niemand außer mir und Rico, meinem Robot,
wußte es, aber ich hatte einen halben Kontinent und viele
Kulturen vor der Verwüstung und dem Untergang gerettet.
Natürlich konnte ich keine Prognosen abgeben; das Zufallselement
der BarbarenDenkschemata war so groß, daß ich immer
wieder mit Überraschungen rechnen mußte.
    Ägypten hatte sich nicht weiterentwickelt, sondern war im
Dunkel seiner
    Götterwelt erstickt.
    Das Römische Weltreich hatte sich ausgedehnt, aber es war an
seiner eigenen Größe umgekommen und jetzt nur noch ein
Schatten seiner einstigen Größe. Cäsar war längst
tot. Die Barbaren von Larsaf III würden lange Jahrhunderte kein
Raumschiff bauen können, es sei denn, ein plötzlicher
Geistesfunke zündete. Die Aufgabe, die Menschen auf diese Idee
zu bringen, ging entschieden über meine Kräfte...ich konnte
zwar in begrenztem Maß ihr Lehrmeister sein, konnte eine
bestimmte Menge von Verantwortung tragen, aber nicht mehr. Und. ich
konnte kein Raumschiff bauen. Dazu war ich weder ausgerüstet
noch in der Lage. Auch meine Maschinen besaßen nicht das
gespeicherte Wissen, um die Technik des Hyperraumsprunges entwickeln
zu können. Also blieb ich weiter an diesen Planeten gefesselt.
Nur die Zwischenspiele, angefüllt mit wilden Abenteuern und mit
der Liebe zu Barbarenmädchen, würden mich ablenken können.
    Oder die Landung eines weiteren Schiffes, du Pessimist! sagte mein
Extrasinn.
    So war es.
    ***
    Das Signal.
    Ein schriller, kurzer und harter Pfeifton. Ich drehte mich herum,
öffnete die Einstiegstür der Maschine und sah auf die
Speicheranzeigen des Gerätes. Die Nadel deutete genau nach
Süden. Dort also hatte ich das Armband zu suchen, das Patricia
am Handgelenk trug. Das Signal hatte eine bestimmte Stärke
gehabt und war deutlich zu hören gewesen; auf einem Planeten,
auf dem nur meine eigenen Geräte funkten, war dies eine
Selbstverständlichkeit. Ich startete den Gleiter - die
Entfernung des Senders lag zwischen eintausend und achthundert
Kilometern. Ich öffnete das Verdeck,

Weitere Kostenlose Bücher