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PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

Titel: PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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äußeren
Einflüssen abgeschirmt. Aber nicht nur, um ihn vor dem Chaos der
mutierten Realität zu schützen, sondern um ihn für
sich zu haben. Michael kam wieder der Impuls in Erinnerung, der so
ähnlich gelautet hatte wie »Mein Mensch-Leben-Partner«.
Das konnte bedeuten, daß der Schläfer einen Symbionten
benötigte -vielleicht sogar einen antipodischen Symbionten, aus
einer anderen Dimension.
    Michael konnte sich nicht vorstellen, in eine gegenseitige
Abhängigkeit mit einem so unvorstellbar fremdartigen Wesen zu
treten.
    Er schrie.
    Seine ganzen angestauten Ängste wurden in diesem einzigen
Schrei frei -in einem Schrei, den er nicht hören, aber sehr wohl
sehen konnte.
    Die Schallwellen explodierten in einem Farben- und Hitzeball und
sprengten die Sphäre, in der Michael gefangen gewesen war.
    »Komm Michael, ich bringe dich von hier fort«, hörte
er Lymina sagen.
    Er vernahm tatsächlich ihre Stimme!
    Plötzlich konnte Michael wieder mit seinen Augen sehen, mit
den Ohren hören, er konnte frei atmen und sprechen.
    Er befand sich wieder auf Hoorns Paradies und war den Gesetzen
seines Universums unterworfen. Aber was er mit seinen Augen sah, was
er hörte, war so unglaublich und erschreckend, daß er sich
beinahe wünschte, wieder dem Einfluß der anderen Dimension
unterworfen zu werden.

    FAMILIENCHRONIK HOORN:
    Lyminas Verhängnis war, daß sie von niemandem für
voll genommen wurde. Selbst Michael, für den sie alles aufs
Spiel gesetzt hatte, glaubte nicht an die Echtheit ihrer Gefühle
zu ihm. Es schien auch keinen Weg zu geben, ihm den wahren
Sachverhalt vor Augen zu führen.
    Es kam vollkommen überraschend für Michael, seine
Sinnesorgane wieder normal gebrauchen zu können. Trotzdem konnte
er nicht daran glauben, tatsächlich die Wirklichkeit zu sehen,
als er die ersten Eindrücke seiner Umgebung erhielt.
    Es war alles wie ein Alptraum, eine schreckliche Vision von den
letzten Tagen der Menschheit.
    Die weite Ebene war mit Kratern übersät. Überall
lagen die Überreste der Geländewagen umher. Von manchen
waren nur noch geschmolzene Metallklumpen vorhanden, andere waren in
Stücke gerissen, und von einigen schließlich waren nur
noch Staubreste übriggeblieben.
    Es gab auch Wagen, aus denen seltsame Gebilde herausragten, die
annähernd die Form von Menschen besaßen. Und bei näherer
Betrachtung erkannte Michael, daß es sich tatsächlich um
Menschen handelte, die mit den Maschinen verschmolzen waren.
    Aus einer Windschutzscheibe starrte Michael ein Gesicht an. Im
ersten Augenblick schien es, als handele es sich um ein Spiegelbild.
Aber dann erkannte Michael, daß die Windschutzscheibe
reliefartige Erhöhungen aufwies, wo sich Augenbrauen, Nase,
Backenknochen und die Lippen befanden. Organische Materie hatte sich
hier mit totem Glas verbunden, die Angst eines im Wahnsinn
gestorbenen Menschen hatte sich in dieser Windschutzscheibe verewigt.
    Michael wandte sich ab.
    »Ich werde dich sicher aus diesem Chaos geleiten«,
hörte er Lymina sagen.
    Michael vernahm ihre Stimme nur gedämpft, denn ihre Worte
wurden von den über die Ebene gellenden Schreien übertönt.
Die Strahlung, die die Schläfer bei ihrem Durchbruch mit sich
brachten, machte die Schallwellen zu einer zerstörenden Waffe.
Der Boden tat sich auf, meterlange Stein- und Sandgebilde türmten
sich in die Höhe und erstarrten zu bizarren Gebilden, wenn der
Schrei, der sie geformt hatte, abbrach. Geländewagen zerfielen
zu Staub, wenn die Schallwellen der Schmerzensschreie sie trafen,
oder sie zerschmolzen zu unförmigen Klumpen. Befand sich ein
Mensch in unmittelbarer Nähe, dann wurde er in den Schmelzprozeß
miteinbezogen.
    Die Menschen irrten mit wiegenden Schritten durch diese
Alptraumlandschaft. Über manchen geisterten spiralförmige
Leuchterscheinungen, die hell aufflammten, wenn sich das Licht in
einem bestimmten Winkel brach. Das waren die Schläfer. Keiner
der Hoorns und
    Boscyks schien sich ihrer Anwesenheit bewußt zu sein. Viele
von ihnen waren nicht mehr in der Lage, sich Gedanken über ihr
Schicksal zu machen. Sie folgten willenlos dem Einfluß der
fremden Dimension, gehorchten den Gesetzen einer mutierten Realität.
Wenn sie in einer Sphäre verschwanden, wenn sie zu Staub
zerfielen, oder wenn sie Opfer der schnell voranschreitenden
Metamorphose wurden und mit Stein oder Metall verschmolzen - dann kam
kein Laut über ihre Lippen.
    Sie wurden übergangslos zu lebloser Materie.
    Anders jene, von denen der schleichende Wahnsinn

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