Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Herrn Pantos schmeckte? Der Barde, der die gleichen
Lieder - oder fast die gleichen - wie der Skalde Gabelbart sang? Ein
Zimmer, von dem aus man
    das Meer sehen konnte, die Sterne und die Monde? Zufälle?
Oder nur Wiederholungen eines galaxisweiten Spieles, in dem auch
Lordadmiral Atlan, der Herrscher ohne Reich, nichts anderes als eine
Figur war. Zwar eine schillernde, farbige Figur voller reicher
persönlicher Ausstrahlung? Wahrscheinlich war alles nur ein
Spiel, das von jemandem hinter den Kulissen der Sterne gespielt
wurde.
    Ghislaine verstand Atlans Gedanken. Sie schwieg, aber sie ging auf
ihn zu und lehnte sich leicht gegen ihn. Er legte seinen Arm um sie
und murmelte:
    »Ich bin müde. An nichts erinnere ich mich so genau und
so gut wie an die Phasen der Erschöpfung, der tiefen
Enttäuschungen und der Versuche, normal zu bleiben. Es ist keine
leichte Aufgabe, die ich mir auf Larsaf III gestellt hatte, aber ich
habe sie wahrgenommen. Trotz aller Rückschläge. Ein Leben,
das nur aus Ausschnitten besteht, aus Passagen in einem
jahrtausendelangen Schlaf.«
    Ghislaine erwiderte nach einigen Minuten:
    »Ich weiß nicht, was ich an dir hervorstechender
finde: deine Tätigkeit und die dabei aufgewendete Energie oder
die andere Leistung, die darin bestand, die Rückschläge und
Enttäuschungen aufzufangen und zu neutralisieren.«
    »Ja«, sagte er. Er hatte keine andere Antwort. Er
wußte nämlich selbst nicht, wie er es geschafft hatte.
    Bevor ihre Augen vor Müdigkeit zufielen, fragte Ghislaine
noch:
    »Was geschah mit der maurischen Tänzerin?«
    Atlan zuckte etwas zusammen; sie spürte es durch den dünnen
Stoff ihres Hemdes.
    Er schwieg.
    Dann sagte er:
    »Darüber möchte ich nicht sprechen. Sie ist nur
noch in meinen Erinnerungen vorhanden.«
    Ghislaine verzichtete darauf, eine zweite Frage zu stellen.
Trotzdem dachte sie lange darüber nach. Es war vermutlich so,
daß Taquyah Atlan eine große Enttäuschung bereitet
hatte. War dies möglich? Vielleicht. Sie wußte es nicht.
    Sie schliefen bis in den Mittag hinein.
    Nach einem langen Essen, das sie sich auf der Terrasse servieren
ließen, fühlten sie sich wieder in Ferienstimmung. Die
Schatten, die in der Nacht aufgezogen waren, verschwanden. Die
unbekümmerte Stimmung, die Vorfreude auf das, was man hier auf
der Insel noch alles entdecken würde, kam wieder über sie.
Der salzig riechende Wind und die Sonne vertrieben die letzten
Gedanken an das Geschehen in der Vergangenheit und für Ghislaine
Cordelier an die letzte unbeantwortete Frage. Aber als sie irgendwann
am Nachmittag den Hafen betraten, glitt der suchende Blick des
Mädchens über die vertäuten Boote. Sie erwartete, das
Wikingerschiff mit dem Sperberkopf und dem gekrümmten Focksegel
zu sehen, bewehrt mit den Reihen bunter Schilde.
    Aber. da war kein Wikingerschiff.
    Nicht einmal eines, das einem Wikingerschiff ähnlich sah. Und
es gab hier
    auf Scorpion Bay keinen, der Tore Skallagrimsson ähnlich sah,
Tore, den sie den »Walroßbullen« genannt hatten.

ENDE

Weitere Kostenlose Bücher