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PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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halben Dunkelheit waren ihre Augen wie Kohlenstücke
in einer Maske.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Du hast
gute Augen und harte Hände, aber es ist da etwas Fremdes, das
ich nicht kenne.«
    »Es ist ein Teil dieser Welt«, sagte ich, »denn
ich habe das Fremde gesammelt. Zu dir will ich nicht fremd sein,
sondern anders. Ruhig und zärtlich. Ich reite morgen wieder, und
du sollst deine schönste Erinnerung behalten.«
    Sie nickte, und ihr langes, schwarzes Haar bewegte sich wie
schwerer, samtener Stoff. Die gleichen Gesten, die gleiche Bedeutung
der Worte seit der Steinzeit, jedesmal nur in einer anderen Umgebung,
in einem anderen Gewand. Ihre Hand suchte meine Finger, ich zog
Syloma zu mir herunter, und wir küßten uns. Sie war sehr
unerfahren, und nach Mitternacht, als die Flamme der Kerze in
heftigen, flackernden Stößen brannte und einen langen
Rußfaden absonderte, flüsterte sie:
    »Ist es wahr, was du Pantos gesagt hast? Daß du wieder
einmal hierher zurückkommst?«
    Ich nickte.
    Keine Versprechungen, die du nicht halten kannst! sagte mein
Extrasinn deutlich.
    »Es ist möglich«, sagte ich leise. »Aber
niemand weiß, was er erleben wird, und an welcher Stelle Allah
ihn zu sich rufen wird, an welcher Stelle seines Lebens.«
    Sie schloß die Augen und sagte murmelnd:
    »Allahs Gnade ist unermeßlich. Er wird dich einen
langen Weg gehen lassen.«
    Dann schlief sie ein.
    ***
    Am nächsten Morgen, nachdem wir uns verabschiedet hatten und
ich meine Geschenke abgegeben hatte, ritt ich schnell in die Richtung
des Gabal Tariq. Ich besaß vier Pferde. Die Lasten der drei
Packtiere waren schwer, und ich hatte, außer den Sattellaschen,
nur meine Waffen bei mir. Ich ritt ziemlich schnell und setzte zum
Schutz gegen die blendende Morgensonne die Brille mit den dunklen
Gläsern auf. Hinter uns wehte der Staub aus dem Sandweg hoch,
der von vielen Huftritten und den Radspuren schwerer Wagen
ausgefahren war. Ich sprengte weiter; der Sattel, auf dem ich saß,
war ein außergewöhnlich wertvolles Geschenk des Spaniers,
den ich vor einigen Stunden verlassen hatte. Ich ritt durch eine
karge Gegend, die von merkwürdigem Reiz war. Flaches Land voller
Felder, aus dem Boden gestoßene Felsen, wenig Bäume und in
der Ferne das Meer. Ich vermied es nach Möglichkeit, menschliche
Siedlungen zu durchreiten, denn ich wollte nicht den Mauren in die
Hände fallen. Ich suchte die Wikingerschiffe. Zum
    Teil war das Land neben mir verlassen und öde, zum anderen
sah ich zahlreiche kleine, arme Siedlungen. Ich ritt ununterbrochen
und machte nur einmal halt, um die Pferde trinken zu lassen. Auch das
Wasser war hier rar.
    Schließlich, gegen Abend, erreichte ich die westliche Seite
des Gabal Tariq.
    Vorsicht! Noch mehr als Vorsicht! Dies ist die strategisch
wichtige Stelle! warnte mein Extrasinn.
    Meine Erfahrungen, die ich während der Hunnenkriege gemacht
hatte, würden sich jetzt auszahlen. Eine merkwürdige
Spannung erfüllte mich. Obwohl ich hervorragend ausgerüstet
war, konnte es geschehen, daß mich die Mauren daran hinderten,
das oder die Wikingerschiffe zu betreten.
    »Sehen wir weiter!« murmelte ich.
    Ich zog die Tiere hinter mir her und suchte, bereits das Rauschen
der Brandung in den Ohren, nach einem Versteck. Dann entschloß
ich mich, den Strand entlangzureiten.
    Keine Spuren! befahl mein Extrasinn.
    Ich lächelte grimmig; diese Warnung war überflüssig
gewesen.
    Ich ritt scharf bis ins Wasser, in die auslaufenden Wellen hinein,
und dann bog ich scharf nach links ab. Die tiefen Hufabdrücke im
Sand wurden von den nachfolgenden Wellen schnell wieder verwaschen
und unsichtbar gemacht. Die Pferde schnaubten unwillig, und unter
ihren Fesseln spritzte das Salzwasser hoch. Ich sah nach links -
überall verschwanden schmale Sandzungen in den Felsspalten,
taten sich in der Dämmerung Höhlen auf und Überhänge.
Schließlich, bereits den riesigen Schatten des Berges über
mir, ritt ich wieder nach links und führte die Tiere in einen
Spalt hinein. Hinter uns brach sich die Brandung und wirbelte den
nassen Sand durcheinander. Der nächste Brecher bereits, der
heranfegte, löschte unsere Spuren aus.
    »Vorsicht, Atlan!« murmelte ich und schwang mich aus
dem Sattel.
    Ich drehte mich um, spähte nach oben und nach vorn. Dann ging
ich vorwärts. Der Weg führte durch Felsen, die unmittelbar
auf der Höhe des Sandes endeten. Tote Fische und allerlei Geröll
waren angeschwemmt worden. Es stank, und die Pferde wurden unruhig.
Wieder

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