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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zurück zu den Rittern
meiner Partei. Sie jubelten und schrien. Unsere Gruppe von sechs
Männern ritt dann in einer Reihe langsam und erschöpft bis
vor das kleine Podium, unter dessen Sonnensegel Geffrey von
Abergavenny saß. Von allen Seiten kamen die Knappen und halfen
den Abgeworfenen in die Zelte, räumten den Platz auf und
sammelten die Waffen ein. Keiner der Übriggebliebenen hatte noch
seine Lanze, aber ich sah unter manchen Kettenhemden Blut
heraustropfen und den Stoff dunkel färben.
    »Wir haben gesiegt, von Arcon!« rief einer.
    »Wer ist der Sieger von uns?« erwiderte ich.
    Niemand antwortete. Ich nahm meinen Helm ab und hängte ihn an
den Sattelknauf, löste die Vinteile und wischte vorsichtig den
Schweiß von meiner Stirn. Er sickerte durch meine Brauen und
stach in den Augen.
    Die Kampfrichter kamen mit ihrem kleinen Kranz aus dunkelgrünen
Blättern. Sie schritten die Reihe ab und blieben vor mir stehen.
    »Dieser fremde Ritter hat unerhörte Tapferkeit gezeigt.
Er kämpfte fair und sehr schnell, und er schonte zudem noch
seine Gegner. Ihm gebührt der Preis!«
    Wieder stießen die Männer in die Hörner, ein
gewaltiger Jubel, in den sich schrille Pfiffe mischten, erhob sich im
Viereck der Bahn und der Zelte. Ich lachte kurz und nahm den Kranz
entgegen.
    Wie aus dem Boden gewachsen stand Gromell neben mir und reichte
mir die Lanze. Ich steckte den Kranz auf die Spitze, hob die Lanze
und lächelte den anderen Rittern zu, die nicht weniger erschöpft
waren als ich.
    »Durch das Überreichen des Kranzes ist die Dame, die
Ihr wählt, Ritter Atlan von Arcon, für morgen in aller Form
bestimmt. Hebt Eure Lanze!«
    Ich setzte die Lanze in den Sattelschuh ein und nickte.
    Dann wendete ich mein Pferd nach rechts, ritt langsam an den
anderen Rittern vorbei und sagte laut und deutlich: »Ihr wart
gute Kämpfer, edle Ritter!« und ritt weiter. Hinter den
Schranken befanden sich kleine Schemel und flüchtig
aufgeschlagene Bretterbänke, auf denen die Besucher saßen.
Ich suchte nach den Gesichtern von Poins von Lancaster und seiner
Tochter Alexandra, und ich sah sie auch bald. In den meisten
Gesichtern der Zuschauer sah ich durchaus zwiespältige Gefühle
ausgedrückt; die Menschen ärgerte es, daß nicht die
sächsischen Ritter gewonnen hatten, aber dadurch, daß ein
fremder Ritter der Held des Tages geworden war, schienen sie wieder
etwas versöhnlicher gestimmt zu sein.
    Ich hielt an und betrachtete Vater und Tochter.
    Eine erwartungsvolle Stille breitete sich aus; das Schnauben
meines Pferdes und das Scharren der Hufe unterbrachen sie als einzige
Laute. Langsam und mit einer eleganten Bewegung senkte ich die Lanze
und legte Lady Alexandra die Blätterkrone in den Schoß.
Das junge Mädchen wurde feuerrot, aber sie hielt meinem langen
und intensiven Blick stand.
    Augenblicklich waren wieder die Hörner zu hören, die
Menge begann zu jubeln, weil ich eine Sächsin ausgesucht hatte.
Es wäre sicher erschreckend gewesen, die Reaktion Surreys darauf
mitzuerleben. Ich rechnete schon jetzt damit, daß er sich auf
seine Art rächen würde.
    »Es lebe die Königin der Liebe und der Schönheit!«
schrien die Menschen, und dann war wieder diese disharmonische Musik
zu hören. Als die Musiker aufhörten, schrie Geffrey von
Abergavenny laut:
    »Das Turnier ist für heute beendet! Morgen nach
Sonnenaufgang werden die letzten Kämpfer antreten! Ich danke
euch allen!«
    Noch immer sahen wir uns an; Alexandra und ich.
    In dem jungen Mädchen ging innerhalb von vielen Sekunden eine
erstaunliche Wandlung vor. Als habe sie diese Ehrung, die viele hier
förmlich erwartet hatten, selbständig werden lassen, älter
und reifer. Die Farbe* ihres Gesichts wurde wieder normal, ihr Blick,
der zuerst zögernd und unsicher gewesen war, festigte sich.
Schließlich lächelte sie mich an, hob den Kranz hoch und
behielt ihn in der Hand. Ich lächelte zurück, senkte ein
zweitesmal die Lanze und sprengte dann zurück zu meinem Zelt.
    Der erste Tag war vorüber.
    Gromell hatte schon alles vorbereitet. Er sattelte das Pferd ab,
half mir aus der Rüstung und schleppte einen Kübel mit
kaltem Wasser und Tücher
    herbei. Ich wusch mich tüchtig, trocknete mich ab, während
mein junger Freund die Pferde bepackte und auch den zweiten Sattel
wieder anschnallte. Ich war restlos erschöpft und atmete schwer.
Als ich mich erholt hatte, sagte Gromell leise:
    »Ich hatte nicht gedacht, Atlan, daß du ein solch
guter und schneller Kämpfer bist.«
    Ich

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