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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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frei, als das Horn ertönte. In
einem harten Galopp rasten wir aufeinander zu.
    Fast gleichzeitig senkten sich die Lanzen und suchten ihr Ziel.
    Ich schaltete die Abwehrfelder des Schildes ein, kippte die leicht
gerundete Fläche und zielte auf den Kopf des Gegners. Dann
drückte ich den Kontakt. Der Pferdeschädel hinter der
geschmiedeten Platte, der andere Schild, die Spitze des Speeres, die
immer größer zu werden schien, und das Funkeln der Augen
hinter den breiten Sehschlitzen des Helmes - alles raste im Bruchteil
einer Sekunde an mir vorbei.
    Gleichzeitig traf ein harter Schlag meinen linken Unterarm, ein
zweiter setzte sich durch die Knochen des rechten Armes bis hoch in
die Schulter fort.
    »Ahhh!«
    Scheinbar sehr lange hing Mowbray unbeweglich am Ende meines
Speeres, während mir lange, weiße Splitter um den Kopf
flogen. Dann verschwand alles aus meinen Gesichtsfeld.
    Als ich mein Pferd hart zügelte, hörte ich das Geräusch,
mit dem Mowbray, sich mehrmals überschlagend, in den Sand fiel.
Er war fast fünf Mannslängen weit durch die Luft geflogen
und krachte jetzt zu Boden. Von überallher ertönten
aufgeregte Schreie, als mein Pferd auf der Hinterhand rutschte und
sich dann herumriß.
    Mowbray blieb wie tot liegen, und ich ritt langsam quer über
den Platz zu den Zelten.
    Mein Pferd und ich zitterten, während ich aus dem Sattel
kletterte und schnell die Kontakte im Kettenpanzer abschaltete.
    »Das war der schönste Sturz, den ich bisher in meinem
kurzen Leben gesehen habe«, schrie Gromell. »Als ob
Surrey hätte rücklings fliegen wollen.«
    Ein markerschütternder Krach unterbrach ihn; wieder war ein
Ritter aus vollem Galopp auf den Boden geschleudert worden. Das
Geräusch zerfetzten Holzes mischte sich in das Beifallsschreien,
das Pfeifen und Johlen des Volkes
    - offensichtlich fiel gerade ein Normanne.
    »Sie schleppen ihn weg - er liegt wie tot da!« sagte
ich ohne Bedauern.
    Sechs Diener oder Knappen fingen das Pferd ein und trugen Surrey
an Armen und Beinen hinüber zu den anderen Zelten und Hütten.
Ich nahm den Helm ab, wickelte die Vinteile ab und trank einen Becher
kaltes Wasser.
    »Gegen Mittag oder etwas später nur wird dieser Teil
des Turniers beendet sein«, sagte ich. »Dann wird es erst
richtig spannend.«
    Niemand außer einigen Knechten hatte im Augenblick Zeit,
sich um uns zu kümmern. Alle sahen sie ins Zentrum der Ebene, in
dem unaufhörlich Ritter gegeneinander anritten. Einmal wurde
einer die halbe Bahn entlang durch den Dreck geschleift, weil sein
Pferd durchgegangen war.
    Nacheinander erfolgten etwa fünfzig Waffengänge!
    Meistens wurden die Lanzen zerbrochen; erst beim zweiten
Aufeinanderprall gelang es, den Gegner aus dem Sattel zu rammen.
Gebrochene Arme, verstauchte Finger und aufgerissene Haut waren die
Folgen, und von den mehr als sechzig Rittern blieben insgesamt
vierundzwanzig »Sieger« übrig. Ein rauhes Spiel,
dessen Regeln
    normalerweise noch wesentlich schärfer ausgelegt wurden. Aber
der Umstand, daß es hier wenig Äste gab und auch keine
Möglichkeiten, die Verletzten zu pflegen, hatte entscheidend zu
den gemilderten Regeln beigetragen, die sich Abergavenny ausbedungen
hatte. Die Sonne brannte heiß herunter, aufgewirbelter Sand
legte sich beklemmend auf die Schleimhäute, und die Körper
der Pferde troffen vor Schweiß. Die Ritter unter ihren schweren
Rüstungen schwitzten noch mehr als die Pferde.
    Gromell sah schweigend zu und meinte schließlich:
    »Vierundzwanzig Ritter, davon genau die Hälfte
Normannen. Das bringt uns zum zweiten Teil des Kampfes.«
    »Ein Scheingefecht?« fragte ich.
    »Ja. Die Ritter suchen sich jeweils einen Anführer, und
durch die Zahl der Verlierer wird für morgen eine kleine Gruppe
von Kämpfern ausgesucht.«
    Wir sahen von unserem Platz aus, wie man den jungen Abergavenny
vorsichtig wieder fortschaffte. Der Umstand, daß er hierher
gebracht worden war, ließ mich für ihn hoffen.
    Gromell murmelte:
    »Vermutlich wirst du der Anführer der Normannen sein,
denn du bist kein Sachse. Darin sind wir Inselbewohner recht
eigenartig.«
    Jedenfalls würde der letzte, der übrigblieb, die
»Königin« aussuchen.
    Das ist ein ausgemacht dummer Ehrgeiz! flüsterte mein
Extrasinn.
    Ich grinste.
    Während am südlichen Meer die Stadt Venedig die
Herrschaft über die Ostküste des Meeres erlangte und somit
ein riesiges Seegebiet und sämtliche Uferstädte
beherrschte, während das von mir eingeführte Astrolab sich
langsam in der Seefahrt

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