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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erwiderte nicht ohne Ironie:
    »Ich habe sehr viel Zeit zum Üben gehabt, mußt du
wissen. Jetzt aber schnell in unser Haus. Ist das bewußte Bier
ausgeschenkt worden?«
    Er nickte.
    »Es ist wohl kaum jemand hier, der nicht von diesem
gepanschten Bier oder Wein getrunken hat. Keine Sorge, die Pest wird
sich nicht ausbreiten.«
    Eine Stunde später saß ich in dem riesigen Holzbottich
und badete in warmem Wasser. Es war eine Wohltat.

10.
    Mein Schimmel stand da, als wäre er eine steinerne Statue.
Gromell hielt seinen Zügel und hielt auch meine Lanze. Das Pferd
war schmutzig, voller Staub. Dort, wo Schweiß nach unten lief,
zeigten sich auf dem Fell breite, schwarze Muster. Mein Schild war
leicht lädiert, und ein pochender Schmerz zog sich vom rechten
Handgelenk bis hinauf zu den Schulterblättern. Ich unterdrückte
ein Frösteln und atmete tief durch. Dort oben, mehr als
zweihundertfünfzig Meter entfernt, rüstete sich mein
letzter Gegner. Es war der dreiundzwanzigste. Zweiundzwanzig Männer
hatte ich jetzt, am zweiten Tag des Turniers, aus dem Sattel gehoben,
und nur ein Glücksfall hatte mir geholfen, daß ich nicht
selbst aus dem Sattel geschleudert worden war. Der schwarzgerüstete
Normanne, ein breitschultriger Mann auf einem Rappen, war mein
letzter Gegner.
    »Nur Ruhe! Er ist nervös, denn er hat alle seine
Freunde im Dreck sehen müssen«, sagte Gromell
beschwichtigend.
    Sie ließen sich und uns fast zuviel Zeit.
    Mein Blick irrte ab, und ich zwinkerte; Schweiß lief in mein
rechtes Auge. Ich suchte das Gesicht des Mädchens Alexandra in
der Menge. Diesmal war es ein junges Mädchen von runden zwanzig
Jahren.
    ... ein Steinzeitmädchen, das einst mein Feuer behütet
hatte, dann Nikagina, die Palastsklavin aus Uruk, dann, einige Jahre
oder einige Jahrtausende später, Nefer-meryt, die Schwester des
Pharao. Aieta-Demeter, die einen Sohn von mir haben wollte...
Daganya, die als einziger Mensch bisher meine Tiefseekuppel gesehen
hatte. Dann: Hyksa, deren Schiff ich nach Mexiko geführt hatte.
Schließlich Patricia, von deren Ende ich nichts ahnte. Dann
jenes maurische Tanzmädchen mit den zierlichen Schultern und den
schmalen Gelenken... und jetzt Lady Alexandra. War es nur Illusion,
oder halfen sie mir wirklich, meine Einsamkeit auf diesem
Barbarenplaneten zu
    überwinden oder wenigstens zeitweilig zu vergessen...?
    Ich schreckte hoch. Das erste Hornsignal.
    »Aufwachen, Freund Atlan!« sagte Gromell scharf. »Oder
willst du die schöne Alexandra deinen zahllosen Nebenbuhlern
überlassen?«
    »Keineswegs«, sagte ich und nahm die Lanze.
    Als die Hörner das zweitemal zu hören waren, ließ
Gromell die Zügel los und schlug dem Schimmel mit der flachen
Hand auf die Kruppe. Das Tier galoppierte los. Ich legte die Lanze
ein und zielte, schaltete beide Felder ein und sah die Gestalt des
Normannen in rasendem Tempo näherkommen. Ich spannte alle meine
Muskeln an und verkrallte mich förmlich in die Steigbügel.
Dann erfolgte ein gewaltiger Zusammenstoß. Der Stoß traf
mich genau über der Knochenplatte, wurde aber durch die
Kraftfelder gemildert. Meine Lanze hatte ebenfalls die Brust des
anderen berührt. Der harte Schlag ging durch meinen Körper,
als ob mich ein Felsbrocken getroffen hätte. Dann splitterte die
gegnerische Lanze. Beide Pferde setzten sich auf die Hacken, und wir
wurden beinahe abgeworfen. Meine Lanze rutschte ab, glitt über
die Schulter des anderen und fuhr neben seinem Hals ins Leere. Unsere
Füße steckten fest in den Bügeln. Die Pferde kamen
wiehernd auf die Füße, Schaum flockte um ihre Mäuler.
    Ein Kampfrichter brüllte:
    »Ein zweiter Waffengang, edle Ritter!«
    Wir ritten langsam zurück zu unseren Startpunkten. Auch der
Normanne schwankte im Sattel. Ich überlegte scharf und ließ
dann von Gromell die Sarazenenwaffe am Sattel befestigen. Der
Normanne ließ sich eine andere Lanze geben, prüfte sie
genau und ritt dann an den Anfang der niedrigen Schranke heran. Er
war bereit. Wieder das schaurige Brüllen der Hörner. Los!
    Diesmal bleibst du nicht im Sattel! sagte mein Extrasinn
lakonisch. Ich schüttelte den Kopf.
    Der Zusammenprall.
    Er erfolgte mit nie gekannter Wucht und Wildheit. Unsere Lanzen
wurden uns aus den Fäusten geschleudert, und beide taumelten wir
nach rückwärts. Ich spürte, wie ich den Halt verlor,
taumelte und versuchte, mich wieder zu fangen. Auch der andere verlor
die Gewalt über sich und sein Pferd, schwankte im Sattel und
glitt, während ich nach der

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