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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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durchsetzte, während im Königsbuch
des Firdausi zum erstenmal das Schachspiel erwähnt wurde,
lieferten sich hier harmlose Menschen ein Gefecht, das mit
zahlreichen Knochenbrüchen enden würde. Der Papst in Rom
hieß Sylvester II, in Reims begannen sie, Glasmalerei zu
betreiben, und es entstand bereits ein vierliniges Notensystem mit
Notenschlüsseln. Das alles würde vielleicht, wenn die
Kreuzzüge weitergeführt wurden, von den rückkehrenden
Rittern eingeführt werden. vielleicht. Das, was sie den Völkern
im Süden zeigen konnten, waren höchstens blinder Mut und
ein unpraktischer Ehrenkodex, der sich im NichtWahrnehmen von
Vorteilen des Kampfes am deutlichsten äußerte. Das sah ich
während dieser Kämpfe sehr genau und überzeugend
geschildert.
    »Sie holen dich!« sagte Gromell.
    »Meinetwegen!« sagte ich und steckte die Kugelkette
mit dem dünnen Griff in die Scheide am Sattel. Der jetzt
folgende Kampf würde mit allen ritterlichen Waffen geführt
werden.
    Wieder räumte man die Bahn auf, ersetzte einige Barrieren,
und die wilde, unharmonische Musik schien durch die Hitze und die
flirrende Helligkeit dieses Spätfrühlingstages leiser zu
werden. Geffrey von Abergavenny hob beide Hände und hielt seine
zweite Ansprache - er gab die Regeln kund, die während des
nächsten Kampfes herrschen sollten.
    »... kämpfen, solange sich noch zwei Männer im
Sattel oder auf den Beinen befinden. Es ist auch gestattet,
aufzugeben, ohne daß Schande über den Kämpfer komme.
Der Sieger wird die Königin des Turniers küren!«
    Beifall war zu hören, wieder stimmte die Musik ihre lauten
Akkorde an. Dann näherte sich der Ritter, der uns schon
aufgefallen war, meinem Zelt und senkte die Lanze bis auf den Boden.
    »Ritter von Arcon«, sagte er und hob die Hand im
schweren, eisenbeschlagenen Handschuh, »wir haben Euch als
unseren Anführer erwählt. Nehmt Ihr diese Wahl an?«
    »Ich nehme an«, sagte ich, »aber ich werde
vermutlich siegen!«
    »Deswegen wurdet Ihr erwählt!« sagte der Normanne
lachend, dessen Zeichen eine Taube in den Fängen eines Adlers
war. »Wir sammeln uns oben, bei Ritter Abergavenny!«
    »Ich komme!« versprach ich.
    Du hast mindestens zwölf Gegner auf einmal! warnte mein
Extrasinn drängend.
    Diesmal nahm ich den stärkeren, schnelleren Schimmelhengst,
sattelte ihn sehr sorgfältig und ließ mir dann von Gromell
helfen. Pedantisch genau kontrollierte ich jeden Riemen und jede
Schnalle. Ich sagte:
    »Meine Lanze, Gromell, ist kostbar. Wenn ich sie verlieren
sollte, mußt du sie holen, auch zwischen den Hufen der Pferde.
Versprichst du mir das?«
    Er nickte nur und befestigte die Platte am Kopf des Schimmels,
welche die Augen freiließ und einen stumpfen Rammsporn trug.
Ich saß auf. Fast jeder Teil der Ausrüstung und so gut wie
alles Tuch waren weiß oder silbern, und Gromell lachte
anerkennend und sagte:
    »Der silberne Ritter! Du wirst in die Geschichte dieses
Turniers eingehen, wenn du so kämpfst, wie du aussiehst. Sie
warten schon auf dich.«
    Ich hob die Hand, nickte ihm zu und fühlte, als ich quer über
die Bahn ritt, die sengende Sonne im Rücken. Es würde ein
heißer, aber kurzer Kampf werden. Die Regeln waren mir bekannt,
und langsam formierten sich die beiden Kampfreihen der Ritter. Sie
alle trugen neue Waffen und saßen auf frischen Pferden.
    »Stellt euch auf, edle Ritter! Wartet auf das Signal!«
riefen die Herolde.
    Die Kampfrichter, ältere Ritter, die nicht mehr am Turnier
teilnahmen, untersuchten die Waffen, die Sättel und die Pferde.
Ich hingegen musterte die Schilde und die Kleidung der zwölf
sächsischen Ritter auf der anderen Seite des Kampfplatzes. Zu
beiden Seiten meines Standortes befanden sich normannische Ritter und
warteten nervös.
    »Wir müssen gewinnen!« rief ich. »Haltet
Euch gut, Edle!«
    »Wohl gesprochen!« gaben sie zurück.
    Ich konnte das Wappen des Ritters Mowbray nicht sehen; vermutlich
lag er mit Verstauchungen in seinem Zelt.
    Nimm dich in acht! Du hast noch viel vor, Arkonide! wisperte mein
Extrasinn.
    Ich war sicher, daß wir es schaffen würden.
    Zwei Reihen standen sich jetzt gegenüber. Hundertfünfzig
Meter Zwischenraum gab es, der von den Knappen mit Wasser besprengt
worden war. Männer und Tiere waren unruhig. Die Schiedsrichter
zogen sich hinter die schwarzweißen Barrieren zurück, und
drei Männer traten vor und stießen in die langen,
geschwungenen Hörner. Es gab einen Ton, als ob ein riesiges
Urwaldtier voller Qualen schrie.
    Die

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