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PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

Titel: PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Raumschiff oder von einem weit entfernten
Planeten, lautete:
    »Ich werde alles tun, Eloy!«
    Eloy, der gehetzte Fremde, hatte einen winzigen Hörer aus dem
Ohr genommen, deshalb hatte ich die Stimme hören können.
Ich schaltete die Waffe um, legte meinen Bildschirm weg und war mit
einem Satz am Fenster. Ich beugte mich vorsichtig hinaus und sah
einen Mann, der unterhalb der Brüstung kauerte und sich an einem
Seil festhielt. Ich zielte kurz und erkannte einen der Knechte von
Eloy oder Jagellon. Dann feuerte ich.
    Gleichzeitig bellte der Hund. Der Lähmstrahl traf die Beine
des Mannes. Er schrie auf, fiel von dem handbreiten Sims und hielt
sich am Seil fest. Während er abwärts glitt, schnitt das
Seil brennend in seine Handflächen, und der Mann schlug dumpf am
Fuß hier Mauer auf. Ich sah, wie er sich auf den Ellbogen
fortbewegte und im Gebüsch verschwand.
    »Wir werden beobachtet, während wir beobachten?«
fragte Alexandra.
    »Nicht mehr«, sagte ich. »Er hat nichts
verstehen können. Jedenfalls weiß ich nun, wonach ich
suchen muß.«
    Ich setzte mich neben sie und erzählte, was ich entdeckt
hatte. Unsere Hoffnung stieg wieder, gleichzeitig wußte ich,
daß -es drei Möglichkeiten gab, diesen Versuch der Flucht
wahrzunehmen.
    Ich überfiel Jagellon, bemächtigte mich des Gerätes
und rief ARKON Jagellon war weiterhin mißtrauisch und floh,
bevor ich mit ihm Kontakt aufnehmen konnte. Versuchte ich, ihm zu
sagen, daß auch ich von den Sternen kam, würde er einen
jener Männer in mir vermuten,. die ihn verfolgten.
    Alle drei Möglichkeiten gefielen mir nicht recht.
    Wenn du ihn überfällst, wird er sich wehren. Er wartet
förmlich darauf, daß ihn jemand ausschaltet! wisperte mein
Extrasinn.
    Alexandra legte den Arm um meine Schultern und sagte tröstend:
    »Warten wir erst einmal das Fest ab, das Jagellon geben
wird. Dann können wir noch immer sehen, was getan werden muß.«
    »Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig«, meinte
ich.
    An diesem Tag nahm ich einen großen Vorrat von den
Medikamenten mit, die gegen die Pest wirkten. Ich ritt in das Spital
von Bordeaux, sprach lange mit den Ärzten und den Helferinnen
und sagte ihnen, was zu tun sei. Die Gruppe der noch gesunden Helfer
gehörte zu jenen Menschen, die sich an jede Hoffnung klammerten
und mir versprachen, zu versuchen, was immer in ihrer Macht stand. In
den Hallen lagen und litten etwa vierhundert Menschen, zum Teil unter
Verhältnissen, wie sie nicht einmal in Uruk oder Memphis
aufgetreten waren. Die Jahrzehnte und Jahrhunderte, die ich zuletzt
miterlebte, schienen geradezu ein Triumph menschlicher Nachlässigkeit
und Gleichgültigkeit zu sein, vermischt mit dunkelstem
Aberglauben und, hin und wieder, Erfindungen und Entdeckungen von
höchster Brillanz und größter Tragweite. Wenn einmal
die Pest vorüber war, wenn die vielen kleineren Kriege beendet
waren, würde man von einer Wiedergeburt sprechen müssen,
von einer Wiedererweckung und Neugestaltung alter und guter Kulturen.
    Jedenfalls sollte es mir gelungen sein, einige Hundert Menschen zu
retten und vielen die Ansteckung erspart zu haben. Der bewußte
Abend, den wir mit Spannung erwarteten, kam heran.

7.
    Unter anderen Umständen hätte ich den Raum neben dem
Turm, in dem der Uhrenmacher gehaust hatte, sehr romantisch gefunden.
Heute stand uns der Sinn nach anderen Dingen. Es waren weniger
Musiker, weniger Gäste und weniger Essen, trotzdem schien es
ganz gemütlich zu werden. Das junge Mädchen, dessen
Ähnlichkeit mit der rothaarigen Lautenspielerin mir immer mehr
auffiel, war hier die Hausfrau, begrüßte uns und leitete
uns in den Raum, der einen sehr aufgeräumten Eindruck machte.
Ich suchte mit den Augen den Mann, der versucht hatte, uns zu
belauschen, aber er war wohl nicht hier.
    »Willkommen!« sagte Jagellon. »Wir sind weniger,
prächtig eingerichtet, Chevalier Carafa!«
    »Es ist die Herzlichkeit, die für alles entschädigt«,
sagte Alexandra und ließ sich einen Zinnbecher geben.
    Jagellon hatte andere Gäste geladen als ich. Wir betrachteten
interessiert die Werkzeuge und die schweren, meist geschmiedeten
Uhren an den Wänden. Die junge Kurtisane trat, als ich die
Glasgefäße und Metalltiegel betrachtete, auf mich zu und
fragte:
    »Ihr langweilt Euch nicht, Herr?«
    »Nein«, sagte ich und lächelte sie an. »Denn
wir können den Menschen verzeihen, die uns langweilen, niemals
aber denen, die wir langweilen. Ich fürchte mich davor, andere
zu langweilen. Ihr . kamt mit

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