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PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

Titel: PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Termiten mit Ameisen verwechselt. Termiten
waren unsichtbar, sie bauten ihre Gänge im Dunkeln. Ein Fehler
dieser Art hätte auch mir passieren können, wäre ich
an seiner Stelle gewesen. Ich griff nach vorn, der Falke tastete sich
auf meinen Unterarm, und ich nahm die Kappe von seinen Augen. Der
fliegende Robot war ein Meisterwerk der Maschinen, und ich hoffte,
daß diese fast vollkommene Tarnung lange genug anhalten würde.
    »Mein Geschenk«, sagte ich. »Für die
schnelle Weise, in der Ihr Alexandra geholfen habt. Aber eine
Bedingung ist daran geknüpft.«
    Er wirkte ehrlich überrascht. Wenn er den Falken annahm,
hatte ich einen ausgezeichneten Spion direkt in seiner Nähe
plaziert. Dann würde selbst eine schnelle Flucht uns nicht
ratlos zurücklassen. Der Falke starrte Jagellon mit seinen
scharfen Linsenaugen an und zuckte mit den Flügeln.
    »Er versteht fast jedes Wort«, sagte ich. »Und
für jede Art von Jagd ist er trefflich zu gebrauchen.«
    »Das ist ein Geschenk, eines Herrschers wert!« staunte
er, aber er ließ sich den Falken auf das Handgelenk setzen. Um
uns waren die Klänge der Musik und die Laute des
fortschreitenden Festes. Die beiden Diener musterten uns wachsam. Die
junge Kurtisane scherzte mit einem Prior. »Es ist ein Geschenk
für einen Mann, der mein Freund sein könnte«,
erwiderte ich.
    »Welche Bedingung, Atlan?«
    »Daß Ihr die Einladung erwidert! Ich glaube, wir
können uns lange und angeregt über Alchimie unterhalten.
Und über vieles andere.«
    Er nickte schnell.
    »In zwei Tagen!« sagte er. »Einverstanden? In
der Werkstatt, zwischen Uhren und Phiolen?«
    »So sei es !« sagte ich und stülpte die Haube
über den Kopf des Falken, dessen farbiges Gefieder im Licht der
herunterbrennenden Kerzen und der Flammen in den Kaminen glänzte.
Jagellon sah mich durchbohrend an, als wittere er hinter meiner
Einladung für diesen Abend eine Falle, und eine zweite, weitaus
gefährlichere für das Fest, das er nun geben mußte.
    »Aber es wird ein kleineres Fest sein, denn meine
Möglichkeiten sind beschränkt«, meinte er, verwundert
und etwas stolz den prächtigen Vogel ansehend.
    »Es wird uns um so mehr freuen«, entgegnete ich.
    Langsam endete das Fest. Ein Teil der Gäste war betrunken und
wankte hinaus. Ein anderer Teil sprach leise miteinander, und einige
der Musikanten schliefen. Der Wein wurde nur noch in kleinen
Schlucken getrunken, die Platten voller Leckerbissen waren leer. Der
Besitzer des Hauses, Ramée, schlief, Alexandra unterhielt sich
mit der Kurtisane, die Jagellon begleitet hatte. Knackend flogen
Funken aus dem Kamin, und aus dem Winkel, in dem einige Kaufleute der
Stadt standen, ertönte ein leises, sattes Gelächter.
    Wir waren einen großen Schritt weitergekommen.
    Trotzdem hatten wir noch immer keinen sicheren Kontakt mit dem
Außerirdischen herstellen können. Er benahm sich wie ein
Gehetzter, hinter den eine Menge von rücksichtslosen Agenten her
war. Verhielt es sich so? Und wo befand sich sein Funkgerät?
Denn nur mit einem Funkgerät konnte er Verbindung mit dem
Raumschiff aufnehmen, das ihn abgesetzt hatte. Wir verabschiedeten
uns nacheinander von den Gästen, und zwei Stunden nach
Mitternacht waren wir endlich allein.
    Wir saßen uns in schweren, geschnitzten Sesseln gegenüber.
Links von uns war der kleine Kamin im obersten Zimmer des Hauses am
Teich, rechts stand ein Tischchen mit zwei Pokalen und einem
vielarmigen Leuchter, in dem heruntergebrannte Kerzen staken. Leise
sagte Alexandra: »Wir haben jetzt einen Spion, der alles sehen
und hören kann, was der Fremde unternimmt. Wird es uns helfen?«
    Ich zog die Schultern hoch, starrte in die Flammen, die hin und
wieder aus der Glut hochzüngelten.
    »Vermutlich erfahren wir mehr über ihn und seine
Möglichkeiten, sich mit außerirdischen Intelligenzen zu
verständigen.« Wir sahen uns in die Augen und hatten
gleichzeitig denselben Gedanken.
    Es ist ein Geheimnis um diesen Fremden. Das sagte, mein Extrasinn.
    Alexandra murmelte:
    »Ich kenne einen Teil deiner Erzählungen, Atlan, und
ich ahne, daß es dieses Mal anders sein wird als in Britannien
oder mit Tore Skallagrimsson, den ihr den Walroßbullen
nanntet.«
    »Dieses Gefühl habe ich auch.«
    Die Kerzen brannten herunter und erloschen, eine nach der anderen.
Unten im Teich quakten die Frösche, und eine Ahnung bemächtigte
sich meiner. Ich fürchtete, daß ich einem Trugschluß
erlegen war. Eines stand für mich fest: Abgesehen von einigen
wirklich

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