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PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

Titel: PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Licht des Vollmondes lagen. Hinaus zum
Stadttor und zum Haus von de la Ramée, um meine
Hochdruckspritze zu holen. Unterwegs überlegte ich es mir aber
anders, denn dieses Instrument würde mich verraten. Jagellon
mußte denken, daß ich einer seiner Verfolger sei, und er
würde panisch reagieren. Dieser Mann wurde von einer geheimen
Furcht beherrscht, die größer war als die Furcht vor
Ansteckung.
    »Was ich auch tun kann, es erscheint nicht ganz richtig!«
sagte ich.
    Mein Pferd scheute, und ich mußte es beruhigen. Wir
donnerten weiter durch die fahle Dunkelheit. Die Sterne flimmerten
über mir. Während die Hufe des Tieres auf dem gekrümmten
Weg einen dumpfen Wirbel schlugen, fragte ich mich, warum Jagellon
selbst uns hatte beobachten lassen - traute er denn niemandem, der
sich nicht hundertprozentig als Mensch dieses Planeten auswies? Nach
welchen Kriterien maß der Fremde? Alexandra und ich bewegten
uns wie Eingeborene dieses Planeten, nicht wie fremde Häscher
von den Sternen. Ich erreichte mein Haus und sah ihn Fenster von de
la Ramée noch einen schwachen Lichtschein; es war nach
Mitternacht. Ich stürmte die Treppe hoch, nahm einen kleinen
Zinnbehälter voller Serum mit mir, steckte ihn in die Jacke und
rannte wieder hinunter.
    Ich ritt etwas langsamer zurück. Weit vor mir glaubte ich das
rasende Trappeln von acht Pferdehufen zu hören, aber nach einer
Weile, als ich anhielt und lauschte, konnte ich nichts mehr hören.
Nur der Schrei der Raben war in meinen Ohren, die um den Galgenberg
strichen, von
    irgend etwas aufgescheucht.
    Ich passierte das Stadttor; man erkannte mich und ließ mich
ein. Kurze Zeit später stand ich in dem Zimmer, das leer schien.
Das Hans wirkte verlassen.
    »Alexandra!« schrie ich.
    Ich riß den Leuchter hoch und schwenkte ihn. Mein Blick ging
durch den Raum. Die beiden Mädchen lagen auf den Dielenbrettern
und rührten sich nicht, sahen mich aber aus weit aufgerissenen
Augen an. Der Falke fehlte. Der Mann am Boden stöhnte und rief:
    »Durst ... Wasser ... Durst!«
    Als ich mich neben Alexandra zu Boden warf, merkte ich, daß
sie gelähmt war wie von einem Paralysatorschuß. Ich atmete
erleichtert auf - zehn Stunden später würde sie nicht mehr
viel davon merken. Das gleiche galt für die junge Kurtisane. Ich
ließ sie beide liegen und kümmerte mich um den Diener. Ich
legte ihm sogar den Aktivator auf die Brust, um ihm schneller helfen
zu können. Mitten in der Beschäftigung sagte mein
Extrasinn:
    Der Fremde ist fort! Abermals verschwunden - mit dem Falken.
    Ich knurrte.
    »Dieses Mal wird die Verfolgung leichter sein. Und
schneller. Dieser Narr ... ich wollte ihm nur helfen.«
    Schließlich, nachdem ich das Mädchen auf ein Bett
gelegt und ihr Gesicht mit eiskaltem Wasser abgewaschen hatte, flößte
ich dem Diener genügend von dem Serum ein, um ihn vor der Pest
zu bewahren. Ich schleppte Alexandra nach unten und band sie an den
Sattel fest. Ich durchsuchte das Haus gründlich, aber ich fand
das Funkgerät nicht. Dann, als bereits der Morgen graute, setzte
ich mich hinter Alexandra in den Sattel, hielt sie mit einem Arm fest
und lenkte beide Pferde zurück ins Haus von Herrn de la Ramée.
    *
    Ich fand Alexandra allein, eineinhalb Tage nach dem Verschwinden
von Jagellon. Sie saß auf der steinernen Bank in der Nähe
des einfachen Wehrs, über das der Bach fiel und rauschende
Wirbel bildete. Als sie mich anschaute, sah ich etwas in ihren Augen,
das mich stutzig machte. Ihre Niedergeschlagenheit ging einer Krise
entgegen. Ich setzte mich neben sie, zog sie an mich und sagte:
    »Meine Sorgen sollten nicht deine Sorgen sein.«
    Die wenigen schönen Tage waren zu Ende. Auch die Sonne
verbarg sich hinter grauen Wolken. Wenn es stimmte, was mir viele
Menschen erzählt hatten, dann war das Klima seit drei oder mehr
Generationen immer schlechter geworden. Dürre- und
Überschwemmungskatastrophen suchten die Menschheit heim und
dezimierten sie. Wir würden im Regen wieder auf die Jagd nach
dem Außerirdischen gehen müssen.
    »Ich liebe dich«, sagte sie in meinen Armen, »und
ich möchte mit dir ins Land ARKON. Wenn wir nun den Fremden
nicht finden ...?
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Wir werden ihn finden«, sagte ich. »Und diesmal
werde ich ihn stellen. Ich werde ihn zwingen, uns zu helfen.«
    Sie wartete eine Weile mit der nächsten Frage. »Wohin
ist er geflohen?«
    »Er kann sich nur dort verbergen, wo es größere
Menschenmengen gibt. Ich .glaube, daß er versuchen wird,

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