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PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

Titel: PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hereinkam«, meinte ich
und schüttelte den Kopf. Ich war kein Arzt, aber im Lauf der
langen Jahre hatte ich eine Menge Krankheiten kennengelernt und auch
gelernt, wie man sie zu behandeln hatte. Das, was ich hier sah, war
eine Krankheit, die wegen der Umnebelung des Bewußtseins von
den Griechen als typhos bezeichnet worden war; eine bakterielle
Erkrankung.
    Ich wandte mich dem schwarzgekleideten Arzt zu, der hier natürlich
kaum hatte helfen können. »Er fiebert! Seine Stirn ist
heiß und heißer! Seht den blaßroten Ausschlag auf
der Bauchhaut!« sagte er.
    »Ich sehe ihn«, sagte ich. »Ihr dort! Bringt den
Kranken in das andere Zimmer!«
    Sie nahmen den Dogen, der nahezu bewußtlos war, mitsamt dem
Laken hoch und trugen ihn hinüber in den kleinen Raum. Ich
befahl, daß alle entbehrlichen Dinge verbrannt werden sollten.
Das galt für das Bett ebenso wie für das Geschirr. Viel
kochendes Wasser! lauteten meine Befehle. Eine Ansteckungskrankheit
dieser Art würde die geschwächte Bevölkerung der Stadt
binnen Monaten dahinraffen.
    Was konnte ich tun?
    Antibiotische Mittel, zuerst ein kreislaufstützendes
Präparat, den Zellaktivator, und kräftige Nahrung in
flüssiger oder weicher Form! sagte der Extrasinn.
    Darmblutungen waren laut Aussage des Arztes nicht aufgetreten,
also konnten die Maßnahmen, die ich traf, helfen.
    Zuerst wuschen wir den Dogen, der förmlich vor Schmutz
starrte. Dann spritzte ich, ohne daß es jemand merkte, ein
kreislaufstärkendes Mittel, anschließend eine hohe Dosis
von Antibiotikum. Dann gab ich den Dienern genaue Anweisungen, wie
der Kranke gepflegt werden mußte. Die Versicherung, sie wären
mitschuldig, wenn er wegen unsachgemäßer Pflege starb,
würde sie zur größeren Genauigkeit zwingen.
    Isolierung war wichtig, Überwachung und große
Reinlichkeit.
    Nur abgekochtes Trinkwasser, dicke, kräftigende Suppen; etwas
Wein, mit Ei verrührt und mit Honig - hochwertige Nahrung, kühle
Umschläge auf die Stirn, Behandlung der Haut.
    »Und sogar frische Luft? Doktor, Ihr seid des Teufels!«
sagte der Arzt, der mit Verwunderung sah, wie der Kranke zusehends
ruhiger wurde, besser atmete, sich zu erholen begann. Es waren nur,
winzige, sichtbare Veränderungen zum Positiven, aber der
Zellaktivator hatte mit seiner Arbeit begonnen. Würde er diese
Fähigkeit weiter behalten? Denen zu helfen, denen ich helfen
wollte? Ich wußte es nicht.
    »Schon viele Kranke sind durch Frischluft geheilt worden und
durch Sauberkeit, Gevatter?« sagte ich.
    Ich versprach, morgen früh wiederzukommen und schärfte
ihnen allen ein, das Amulett nicht anzurühren, weil es sonst
seine heilende Wirkung unwiderruflich verlieren würde. Dann
ruderten mich die Männer des Dogen wieder zurück in unseren
Palazzo.
    *
    Am nächsten Morgen weckte mich Alexandra. Wir hatten die
meisten Hilfskräfte ausgezahlt, nachdem der Palazzo
wiederhergestellt worden war, jetzt half uns nur noch jener
halbwüchsige Junge.
    »Du mußt in den Palast, Atlan«, sagte sie.
    Ich hatte nachts noch ein Mittel gefunden, mit dem ich die
Umgebung des Dogen impfen konnte, um eine Epidemie zu vermeiden. Ich
richtete mich auf, blinzelte in der Sonne und murmelte:
    »Das Helfen, das Heilen ... alles das ist für den
Helfenden mit Nachteilen verbunden. Haben wir etwas zu essen im
Haus?«
    »Ja, natürlich.«
    Ich wusch mich und zog mich an. Dann aßen wir auf dem
sonnenüberfluteten Dach. Ein herrlicher Morgen über
Venedig. Die Glockensignale der Werften schallten bis hier herüber.
Der Jagdfalke über dem Haus vertrieb einen Taubenschwarm. Ich
stand auf und beugte mich über die Brüstung. Unten warteten
bereits die Ruderer des Dogen.
    »Ich komme sofort!« rief ich ihnen zu. Sie winkten.
    Der Morgen mit seinem kühlen, transparenten Licht lag über
der Stadt. Steine und Holz, Marmor, Erdfarben und Kalk schienen von
innen heraus zu glühen. Diese Morgenstimmung und die Kühle
des Abends entschädigte uns für alles, selbst für das
ungewisse Warten auf den Fortgang meiner Suche. Kurze Zeit später
war ich im Palast. Ein gewaltiges Bauwerk, ineinander verschachtelt,
empfing mich mit der Mischung aus hoher, künstlerischer
Architektur und unglaublichem Schmutz in den Winkeln. Wir kamen durch
Säle, an deren Decken herrliche Fresken leuchteten, entlang
verwaister Zimmerfluchten und über große Treppen bis in
das kleine Zimmer, in dem der kranke Doge lag. Er war allein, als ich
eintrat. Seine Augen blickten mich durchdringend an.
    »Du bist der

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