PR TB 097 Das Jahr Der Zombies
gesagt, dass Veneka Simultanspiele
verabscheute.
Hel-Ukrina dagegen fühlte — völlig unberechtigt —
seine Ehre angegriffen.
»Mit Ihrer Flotte werden Sie das Imperium nicht erneuern!«
schrie er den Admiral an. »Auch nicht mit Ihren Kriegssklaven.
Sihundas ist nichts weiter als ein paranoider Verbrecher, und Sie
sind sein Handlanger!«
Venekas Gesicht verfärbte sich, aber wider Erwarten blieb der
Wutausbruch aus.
»Sie sind keine Arkoniden«, flüsterte er. »Woher
kommen Sie?«
»Von Helotha«, sagte Hel-Tulata und sprang.
Der Admiral kam nicht mehr dazu, seine Waffe zu ziehen. Er
versuchte es überhaupt nicht, sondern war wie gelähmt. Ein
Schlag mit der flachen Hand betäubte ihn.
Die beiden Helothas entwaffneten ihn und fesselten ihn mit
unzerreißbarem Klebeband, das sie bei sich trugen. Danach
legten sie ihren Gefangenen in den Gepäckraum des Gleiters,
nahmen auf den Vordersitzen Platz und starteten.
In sicherer Entfernung vom Wohnpalast blickte Hel-Tulata auf
seinen Armband-Chronographen. »Burke wird schon am Treffpunkt
warten«, sagte er. »Hoffentlich ist es ihm gelungen, eine
Raumjacht zu mieten. Bei der Auswahl unseres >Berufes< war er
nicht besonders glücklich. Zur Strafe dafür wird er warten
müssen, bis wir unser kleines Privatunternehmen abgeschlossen
haben.«
Zwei Stunden später landeten sie in dem Gebirgstal, das als
Treffpunkt mit Eddie Burke ausgemacht war. Von Burkes Fahrzeug war
nichts zu sehen, aber als die Helothas ausstiegen, um zu suchen,
schwebte aus einer benachbarten Schlucht eine leuchtende Energieblase
heran.
Die Energieblase verharrte neben dem Admiralsgleiter. Eine Öffnung
bildete sich, und ein phantastisch aufgeputzter Zaliter sprang aus
ihr auf den Boden.
»Willkommen, ihr begnadeten Künstler!« sagte der
Zaliter mit Burkes Stimme. »Ich lade euch zu einem Flug ein,
der eure Phantasie ungemein anregen wird. Wo haben Sie den Admiral?«
»Im Gepäckraum«, antwortete Hel-Tulata. »Das
mit unserem Beruf war kein guter Einfall, Burke. Admiral Veneka hat
ausgesprochen angewidert darauf reagiert.«
Burke alias Burtake rieb sich die Hände.
»Aber Sie haben Veneka mitgebracht und damit meine kleine
Prüfung bestanden. Holen Sie ihn bitte heraus.«
Eddie Burke stieg in die Energieblase zurück und holte ein
prunkvolles Gewand, das er dem Admiral überstreifte, nachdem die
Helothas ihn von seiner Uniform befreit hatten. Dann schnitt er
Veneskas Vollbart ab und bemalte das Gesicht mit Mehinda, einer sechs
Stunden haltenden blauen Farbe, die viele Arkoniden anlässlich
eines besonderen Festes aufzutragen pflegten.
Er war gerade fertig damit, da kam der Admiral zu sich. Wütend
musterte er seine kostbare Kleidung.
»Dafür werde ich Sie in den Konverter bringen lassen!«
sagte er kalt.
Burke lächelte.
»Aber, aber, Exzellenz! Sie werden doch eine Einladung zum
Sternenfest nicht abschlagen!« Schnell presste er dem Arkoniden
ein Injektionspflaster in den Nacken.
Veneka wollte sich wehren, aber die Helothas hielten ihn mühelos
fest. Dann veränderte sich die Stimmung des Admirals. Er
lächelte seine Entführer freundlich an und redete allen
möglichen Unsinn.
»So!« sagte Burke erleichtert. »Niemand wird in
dem liebenswerten Narren Admiral Veneka erkennen. Ich verstecke nur
noch den Gleiter, dann fliegen wir zur ETAMALU, einer arkonidischen
Luxusjacht. Der reiche Zaliter Kendmurall hat sie eigens zu dem Zweck
gemietet, um eine Vergnügungsfahrt rund um die beiden
Zentralplaneten zu veranstalten. Jedermann, der Lust dazu hat, ist
eingeladen.«
»Ist das nicht gefährlich?« fragte Hel-Tulata.
»Wenn nun echte zalitische Händler kommen und sich darüber
wundern, das sie einen aus ihren Reihen nicht kennen?«
Eddie lächelte.
»Sie werden uns alle kennen, sobald sie mit dem
Begrüßungstrunk die Droge Adrimonh zu sich genommen haben.
Danach ist es leicht, sie mechanohypnotisch auszufragen und zu
konditionieren.«
Er wurde plötzlich wieder ernst.
»Es muss sein. Reiche Händler haben ihre geheimen
Informationsquellen. Manche von ihnen wissen vielleicht sogar mehr
als Admiral Veneka, und wir brauchen alle Informationen, die wir nur
bekommen können.«
*
Das Sternenfest wurde ein voller Erfolg und stellte auch die Gäste
in jeder Hinsicht zufrieden, obwohl fast alle genossenen Freuden nur
fiktive Erlebnisse waren.
Als die Jacht nach ihrem Rundflug wieder auf Arkon I landete, war
Burkes Maskierung abgeschlossen. Er wusste aus Venekas Gedankeninhalt
das
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