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PR TB 106 Gucky Und Das Zeitraumschiff

PR TB 106 Gucky Und Das Zeitraumschiff

Titel: PR TB 106 Gucky Und Das Zeitraumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dritt darüber diskutiert, ob es eine
Möglichkeit gab, den Kurs des Schiffes in irgendeiner Weise zu
beeinflussen oder ihn gar ganz aufzuheben. Das Ergebnis war negativ
ausgefallen.
    Die technische Ausstattung des Raumschiffs schien so fremdartig
und für die terranische Mentalität unbegreiflich, daß
das Risiko, mit irgendwelchen Schaltungen aufs Geratewohl etwas
erreichen zu wollen, zu groß war.
    Man konnte also nichts anderes tun als warten, bis das Schiff sein
Ziel erreicht hatte. Die aus diesem Ziel - was immer es war und wo
immer es lag - sich ergebende Lage mußte dann blitzschnell
analysiert werden, und es würde entsprechend gehandelt werden.
Die Handlungsweise der drei Terraner -wenn man den Mausbiber einmal
als Terraner ansehen wollte, würde weitgehend davon abhängen,
wie „man“ ihnen am Zielort entgegentreten würde.
    Oder - vielleicht würde das Ziel sich auch auf einem
unbewohnbaren Planeten oder gar mitten im Leerraum befinden.
    Nun - darüber waren sich die drei unfreiwilligen Passagiere
einig -, es war ohne Zweifel pure Zeitvergeudung, über diesen
Punkt Spekulationen anzustellen.
    Auch die Untersuchung der entdeckten Rundsichtkuppel mit der
Bildschirmgalerie hatte keine neuen Erkenntnisse erbracht.

    Sofern man nicht die Tatsache als Neuigkeit betrachtete, daß
durch dies Glas wieder das eigentümlich diffuse Licht des
„Zwischenraums“ in die Kanzel hereinschien.
    Es hatte keiner großartigen Verstandesleistungen bedurft zu
folgern, daß, als Major Pittstein unwillentlich den
Schleusenmechanismus in Gang gesetzt hatte, automatisch die
Überlicht-Triebwerke des Schiffes abgeschaltet worden waren.
Immerhin war beachtenswert, daß die Hauptpositronik die Öffnung
der Schleuse als vorrangig gegenüber dem Überlichtflug
eingestuft hatte.
    Von einer eigentlichen „Untersuchung“ konnte im
übrigen keine Rede sein. Von einer solchen hatte man
grundsätzlich Abstand genommen, nachdem Kadett Bull durch
„Probieren“ eine Feuerlöschanlage in Tätigkeit
gesetzt hatte.
    Eine klebrige, dunkelgrüne, dicke Schaumlösung war aus
mindestens fünfzig verschiedenen Öffnungen gequollen und
hatte alles lebende und tote Inventar binnen kurzem eingehüllt.
Die Verbindung zur „Mohrrübe“ hatte sich automatisch
geschlossen. Da niemand den Abstellmechanismus gefunden hatte, war im
Nu der gesamte Boden bedeckt und die Emulsion unaufhaltsam in dem
relativ kleinen Raum emporgestiegen. Dann hatten die beiden Männer
und der Mausbiber sogar ihre Raumhelme schließen und auf
Anzugbeatmung umschalten müssen, um nicht zu ersticken.
    Schließlich war der Schaumstrom versiegt. Der Schaum hatte
sich aufgelöst, und die Flüssigkeit war binnen Minuten aus
dem Raum abgesaugt worden.
    Sein Leichtsinn hatte dem Kadetten einen offiziellen Tadel des
Majors eingetragen. Gucky hatte gemeint, die wieder zunehmende
Ungeschicklichkeit Archibald Bulls wäre ein Zeichen dafür,
daß der Kadett die Aufregungen der jüngsten Vergangenheit
gut überstanden hätte.

    Im übrigen nutzte jeder der drei die Zeit der Tatenlosigkeit,
von der niemand wußte, wie lange sie noch dauern würde,
auf seine Art.
    Der junge Nachfahr des Aktivatorträgers und Staatsmarschalls
Bull stand stundenlang vor den verwirrenden Linien-, Flächen-
und Körperformen der Längswand der Zentrale, die sich zum
Teil in Ruhe, zum Teil unaufhörlich in Bewegung befanden. Er
hatte die Positronik neben sich, und von Zeit zu Zeit huschten seine
dünnen Finger über die Tastatur, oder er sprach
unverständliche Begriffe und Zahlenwerte in die Aufnahmesektion.
    Ab und zu holte er eine winzige Polaroidkamera aus einer Tasche
seines Anzugs. Dann filmte er die wirbelnden und tanzenden Muster an
der Wand und schob die entwickelten Mikrofilme in einen Schlitz des
Computers.
    Der Mausbiber hockte im Kanzelraum auf dem Boden und biß
lustlos auf einem Konzentratwürfel herum. In seinen Gedanken
spielten die Vorstellungen von Mohrrüben und Spargelspitzen eine
zunehmend wichtige Rolle. Manchmal sah er hinüber in die
„Rechenzentrale“ der Kadett hatte geschworen, daß
es eine sei - und beobachtete den jungen Elektronenphysiker bei
seinem Tun.
    „Ist das Ding noch nicht voll?“ fragte er einmal und
meinte damit die Positronik.
    Archibald Bull drehte sich um. Seine Augen schienen aus weiter
Ferne in die Wirklichkeit zurückzufinden.
    „Wie?“ machte er.
    „Nichts!“ sagte der Mausbiber. Doch ehe der Kadett
sich wieder seiner Positronik zuwenden konnte, setzte er

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