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PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kleinen
Landedelleute miteinander wetteiferten, um die Lebensart am Hofe von
Versailles in ihren Schlössern nachzuahmen.
    Wir wurden mindestens siebzig Menschen vorgestellt; es war ein
Querschnitt des Adels zwischen Paris und Nemours. Dann geleitete man
uns in unsere Zimmer, die im ersten Stock lagen. Ein breiter Balkon
verlief vor den hohen, schmalen Fenstertüren und zeigte einen
Ausblick in den Park. Tairi lehnte sich neben mir an die Brüstung
und sah in den Park hinunter, in dem einzelne Gruppen standen oder
spazierten.
    »Sie gleichen Figuren auf dem Schachbrett. Diese Frau dort
neben dem Sockel mit der Urne darauf... sie ist sehr schön.«
    Fünfzehn Meter schräg unter uns lehnte eine schlanke,
hochgewachsene Frau.
    Das ausgeschnittene Kleid, das sie trug, brachte Hals, Schultern
und Dekollete deutlich zur Geltung. Das Haar von einem eigentümlichen
Hellbraun war hochgesteckt.
    »Sie ist schön. Sie besitzt die Schönheit, die aus
der Fremde kommt«, sagte ich leise. »Es ist Dié,
die sichjetzt Gabrielle Doreau nennt. Die Fremden sind also hier.«
    »Ich verstehe«, flüsterte Tairi. »Das Spiel
hinter den Kulissen beginnt.«
    »Jetzt und hier!« sagte ich.
    Vorsicht! Du weißt, wasfür dich und euch aufdem Spiel
steht! warnte der Logiksektor.
    Im selben Augenblick hob Gabrielle den Kopf und sah uns auf dem
Balkon stehen. Ich zog meinen Hut und vollführte eine
komplizierte Geste der Höflichkeit. Sie nickte lächelnd,
dann wurde ihre Aufmerksamkeit Tairi gefesselt. Beide Frauen
wechselten einen
    langen, intensiven Blick. Tairi sagte so leise, daß nur ich
es hören konnte:
    »Sie hat mich erkannt, Atlan!«
    Ich lächelte hinunter und erwiderte:
    »Niemand kennt uns. Niemand weiß, wer wir sind. Nur
ich kann unterscheiden, wer Bewohner dieses Planeten ist, und wer aus
dem Weltraum kommt.«
    Endlich drehte Dié-Gabrielle wieder den Kopf und winkte
einem Diener, der ein Tablett mit gefüllten Pokalen trug. Der
letzte Blick der Außerirdischen hatte meinem schulterlangen
weißen Haar gegolten; ich trug blaugrau gefärbte
Haftschalen, um die rötliche Farbe meiner Augen zu tarnen.
    Diener brachten unser Gepäck.
    Der Hausherr erschien mit seiner Frau, einer derben bäuerlichen
Schönheit, die sich in Kleider gezwängt hatte, die ihr
nicht standen. Sie ordneten an, scheuchten die Bediensteten herum und
ließen uns schließlich allein. Wir waren eingeladen, in
einigen Stunden am Abendessen teilzunehmen.
    Unten stimmten Musiker ihre Instrumente.
    »Es ist nur eine Station auf dem Weg zum königlichen
Hof, nicht wahr?« fragte Tairi, während ich ihr half, die
Reitstiefel auszuziehen.
    »Ja. Nicht mehr, aber auch nicht weniger wichtig«,
sagte ich nachdenklich und warf meinen Hut auf einen Sessel. »Hier
werden wir einige unserer Freunde kennenlernen. Auch die Fremden
wollen nach Versailles. Je eher ich mit ihnen Kontakt bekomme, desto
besser.«

6.
    Die Nacht kam. Der Park des Schlosses wurde vom Mondlicht
übergössen. Nachdem Tairi und ich in dem riesigen Prunkbett
hinter den heruntergelassenen Vorhängen einige Zeit geschlafen
hatten,

    zogen wir uns langsam um. Ich hatte es befürchtet: Die
hygienischen Anlagen waren mehr als nur dürftig. Aus unserem
reichhaltigen Gepäck suchten wir Kleidung hervor, die dezent,
aber wertvoll war. Auf alle Fälle würde unser Geschmack
Aufregungen verursachen. Im Park war es still geworden; nur ein paar
Windlichter brannten und schufen winzige Inseln der Helligkeit. Die
Glut im Kamin strahlte wohltuende Wärme aus, und die Kerzen
flackerten in einem leichten Luftzug. Unter uns schien sich das
gesamte Haus auf das Essen vorzubereiten.
    »Warum gehst du nicht einfach auf die Fremden zu, sagst
ihnen, wer du bist und was du willst?« fragte Tairi und zog
sich einen Schuh mit hohem Absatz an.
    Ich hauchte das Leder des Waffengehänges an, polierte es mit
dem Ärmel und erwiderte:
    »Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, daß in
diesen Fällen der direkte Weg der schlechteste ist. Ich muß
den einmaligen, günstigen Augenblick abwarten. Dié, Troy
und ihre Freunde würde meine Eröffnungen für einen
dummen Scherz halten.«
    »Ich verstehe. Der Weg zum Raumschiff führt also sicher
über Versailles?«
    »So ist es!« sagte ich.
    Größte Skepsis ist angebracht! sagte mein Extrahirn. Du
kennst die Fremden gut, aber nicht gut genug. Denke an die
zahlreichen Fehlschläge!
    »Diener werden uns zu Tisch bitten«, sagte Tairi.
»Gibt es etwas, worauf ich besonders achten muß

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