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PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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uns, etwas leiser, sagte er:
    »Morgen früh geht die Jagd an! Seid vorsichtig. Und
zerstecht nicht die Sesselbezüge; sie leiden schon unter den
Sporen.«
    »Schon gut.«
    Frische Scheite wurden ins Feuer geworfen und loderten auf. Kerzen
erschienen überall, und die Gäste wichen an die Wände
zurück. Royer und ich grinsten uns unschlüssig an; beide
hatten wir das Gefühl, eine Komödie zu spielen. Wir traten
an. Die Blicke der drei Frauen waren besorgt und neugierig zugleich.
Dann verbeugten wir uns, hoben die Klingen, senkten sie wieder und
gingen in Fechtstellung. Ich griff an. Nach den ersten zehn Schlägen
merkte ich, daß ich einen hervorragenden Gegner vor mir hatte.
Er war wendig, durchtrainiert und mit .schnellen

    Reflexen ausgestattet. Seine Stärke lag eindeutig in der
Abwehr, aber gerade das machte ihn gefährlich. Ich führte
einige meiner Schläge vor, die ich in verschiedenen Kulturen
gelernt hatte; er konterte sie schnell und fast instinktiv. Die
blitzenden Klingen fuhren pfeifend durch die Luft, prallten klirrend
gegeneinander. Die Sohlen knirschten auf dem Parkettboden. Unser Atem
begann schneller zu werden. Vorstoß und Abwehr wechselten sich
ab - noch bewegten wir uns gleichstark im Kreis. Die vielen
flackernden Lichter täuschten Bewegungen und Gesten vor, die es
gar nicht gab. Dann zog Royer langsam zurück, in die Richtung
des Kamins und somit der Gruppe seiner Freunde. Suchte er Schutz?
    Ich zeigte eine Parade, schlug seine Waffe nach oben und kam
näher. Während sich die Parierstangen berührten,
fragte Royer schwer atmend:
    »Warum dieser Schaukarnpf, Atlan?«
    »Eine der Methoden, Euch besser kennenzulernen«, sagte
ich. »Wir können auf diesem Weg Freunde werden.«
    Er lachte nur kurz.
    Wir trennten uns, und jetzt griff ich an. Ich trieb ihn mit
Kreuzschlägen einige Schritte zurück, aber jeder Versuch,
ihm die Waffe aus der Hand zu schlagen oder die Klinge zerbrechen zu
lassen, mißglückte. Sein Körper bewegte sich hin und
her, Ausfälle zerstörten meine Paraden. Ein Kampf ohne
deutliche Vorteile auf einer der beiden Seiten. Gleichwertige Gegner.
Schließlich, als ich meine Kräfte erlahmen spürte,
schlug ich einige ungewöhnliche Schläge und wandte die
Tricks an, die ich als Samurai gelernt hatte. Mit dem letzten von
sieben verblüffenden Schlägen gelang es mir, seine Klinge
dicht unter dem Korb abzubrechen. Sie überschlug sich in der
Luft und blieb mit einem sirrenden Ton im Parkett stecken. Ich senkte
die Waffe.
    »Ein guter Kampf!« sagte ich.
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die anderen Gäste
umringten uns und zeigten sich hocherfreut. Tairi reichte mir einen
Pokal.
    »Ein guter Gegner!« erwiderte Royer.
    Ich schüttelte Royer s Hand und sagte:
    »Es war ein Vergnügen, mit Euch zu kämpfen, Herr
Arcola. Wir wollen es mit einigen Bechern Wein begießen!«
    »So können wir es halten!« sagte er.
    Die ersten Gäste verließen den Saal. Die Musiker hatten
längst aufgehört. Das Feuer brannte mehr und mehr herab.
Tairi und ich saßen, eng aneinandergepreßt, auf einem
leichten Sitzmöbel. Neben uns saßen Royer und Gabrielle in
großen Sesseln. Wir tranken Wein. Plötzlich murmelte
Royer:
    »Eine seltsame Welt. Die Menschen, die sie bevölkern,
haben keine Ahnung, wie schön es ist! Feste, Kämpfe und
Jagden. Und eine Natur, deren Schönheit ihresgleichen sucht.«
    Die Vagabunden vertrugen den Alkohol ebenso gut oder schlecht wie
ich. Auch sie wurden betrunken. Eine gelöste, heitere Stimmung
ergriff uns alle.
    »Ihr fühlt Euch wohl in diesem Land?« fragte ich
vorsichtig. Ich ahnte, daß die Antwort eine größere
Bedeutung hatte, als ich esjetzt verstand. Gabrielle und Royer
nickten gleichzeitig.
    »Wir sind viel herumgekommen«, versicherte Gabrielle.
»Und überall verstieß man uns. Wir reisten von einem
... Land zum anderen. Keine Zivilisation gefiel uns, oder besser; wir
waren zu problematisch für andere Kulturen. Hier werden wir
vermutlich bleiben.«
    Royer trank einen gewaltigen Schluck und versicherte:
    »Wir werden die Brücken hinter uns verbrennen.
Vielleicht. Keine Rückkehr? Ist das eine Lösung - ich
brauche einen klaren Kopf. Eine Frage, Atlan: Geht Ihr morgen mit auf
die Jagd?«
    »Dann paßt etwas auf Ver... auf Beatrix Vergaty auf.
Sie reitet ziemlich schlecht, wird es aber noch lernen.«
    »Ich versuche mein Bestes!« sagte ich und stand auf.
    Ich hatte den erschrockenen, scharfen Blick bemerkt, den Gabrielle
ihrem Freund zugeworfen

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