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PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mit ihrer schlanken Hand vor meinen Augen.
    »So ist es. Leibniz ist gescheitert. Lest seine Theodicée;
ein bemerkenswertes Buch. Auch wenn es für meine Augen ein klein
wenig zu eng gedruckt ist.«
    »Die nachlassende Güte Ihrer Augen, Madame«,
sagte Tairi und lächelte graziös, »wird von deren
Schönheit in den Schatten gestellt!«
    Antoinette warf ihr einen überraschten Blick zu.
    »Artig, mein Kind«, sagte sie. »Sehr artig, das
Kompliment. Ihr werdet am Hofe Aufsehen erregen. Gebt gut auf sie
acht, Atlan. Die Kavaliere werden sich um sie duellieren!«
    Auch diese Gefahr sollte nicht unterschätzt werden! warnte
der Extrasinn.
    »Ich werde sie in ein dunkles Zimmer einschließen«,
versicherte ich lachend. »Und nur hin und

    wieder herauslassen.«
    Die vergangenen Tage hatten mir gezeigt, wie schwer es für
mich sein würde, mein Ziel zu verfolgen und gleichzeitig anonym
in die Geschehnisse dieses Landes einzugreifen.
    Seit der Jahrhundertwende waren in allen Teilen der Welt
bemerkenswerte Dinge geschehen, die in ihrer Gesamtheit höchst
widersprüchlich waren und schlecht zusammenpaßten.
    Halley hatte Magnetfeldkarten für die Schiffahrt gezeichnet,
aber in Deutschland wurden unverheiratete Frauen besteuert! Leibniz
gründete die Preußische Akademie der Wissenschaften,
gleichzeitig hielten viele »Chemiker« noch das Wasserfür
umwandelbar in Erde.
    Huygens schätzte die Entfernung des Sirius oder Hundssterns -
ich kannte diese Sonne aus den Tagen im Alten Reich Ägyptens -
aus seiner Helligkeit, aber überall in Europa diente die Sänfte
als Transportmittel für vornehme Menschen. Der Begriff der
»chemischen Elemente« wurde präzisiert.
Wahrscheinlichkeitsrechnung, Integralrechnung und
Differentialrechnung waren bekannt, undHalley hatte sogar die
Wiederkehr des nach ihm benannten Kometen berechnet. Leibniz führte
den Begriff des »Unbewußten« ein, warf aber
gleichzeitig dem großen Isaak Newton Plagiat vor. In Versailles
und an vielen anderen Stellen um Paris wuchsen die Prunkschlösser
aus dem Boden, Aquädukte wurden gebaut, doch am Los der
einfachen Menschen hatte sich nicht das geringste geändert. Die
Armen blieben arm, unwissend und krank, und die Reichen wurden immer
reicher. Hier in Europa schien ein gigantischer Strudel sich zu
drehen, der über die Jahrhunderte hinweg schneller und schneller
wurde und irgendwann zu einer echten Gefahr werden konnte. Deutlich
wurde mir in all diesen Tagen, wie wichtig es wurde, daß ich
ARKON erreichte. Meine vielfachen Denkanstöße hatten
selten die Wirkungen gehabt, die ich beabsichtigte.
    »Madame«, sagte ich leise, »ich bin sicher, daß
wir uns in wenigen Wochen in der Nähe von Versailles wieder
treffen werden. Ich beabsichtige, mich dem Sonnenkönig als
Erfinder und Ingenieur anzubieten.«
    Wir verabschiedeten uns voneinander. Ein neuer Abschnitt der Reise
begann. Die Fremden beabsichtigten ebenfalls, sich in der Nähe
von Versailles oder gar im Schloß selbst niederzulassen.
    Es schien ihnen auf »meinem« Planeten, aufLarsafIII,
gut zu gefallen ...
    Peitschenknallend und mit ausgeruhten Pferden zogen wir
seineabwärts davon.
    *
    Als wir uns ein wenig später dem Städtchen Sceaux
näherten, kam Hector bellend auf mich zugerannt. Er gab ein
bestimmtes Signal.
    Jemand nähert sich euch! sagte der Extrasinn.
    Wir drei waren recht guter Dinge. Wir bewegten uns durch eine
schöne Landschaft, und je mehr wir uns Paris näherten,
desto dichter war das Land besiedelt, Schlösser, Gutshöfe
und kleine Siedlungen wurden zahlreicher und schöner,
gepflegter.
    »Was hat Hector gewollt?« fragte mich Tairi. Wir
ritten nebeneinander weit vor der Kutsche dahin.
    »Ein Reiter kommt auf uns zu!« erklärte ich.
    Wir sahen ihn ein wenig später. Dicht vor uns zügelte er
seinen Schimmel und hob grüßend die Hand. Ein junger Mann,
nach dem Wappen auf seiner Jacke im Dienst eines Adeligen.
    »Herr! Ihr seid nicht Atian de l’Arcon?«
    »Doch, der bin ich«, sagte ich. »Habt Ihr etwas
für mich?«
    Er griff in seinen breiten Ärmelaufschlag und zog einen
versiegelten Briefhervor.
    »Eine Botschaft für Euch, von meinem Herrn, Vicomte de
Fleury!«
    Ich hielt meinen Rappen an und brach das Siegel auf, faltete das
dicke Papier auseinander. In einer Schrift, die eine harte,
ungeschulte Hand geschrieben haben mochte, stand zu lesen:
    Herr Atlan de l'Arcon, Euch die besten Grüße. Ihr und
Eure entzückende Freundin seid mir von Madame Antoinette de
Droyden empfohlen

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