Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ich entschuldige mich nochmals dafür.«
Sein Gesicht wurde ernst. »Mister Lavares und Mister Nakuru,
bitte erklären Sie mir, warum das Raumschiff, mit dem Sie nach
Kasuir kamen, vor fünfundvierzig Minuten startete, ohne um
Starterlaubnis zu bitten und ohne ein energetisches Startgerüst
anzufordern?«
    Perry Rhodan musterte argwöhnisch Lakes Gesicht, doch er
erkannte schnell, daß der Stadtdirektor es ernst meinte.
    »Die HER BRITANNIC MAJESTY II ist gestartet?« fragte
er, immer noch ungläubig, weil er sich eine solche
Handlungsweise Nelsons nicht vorzustellen vermochte.
    »Allerdings, Mister Lavares«, warf eine andere Stimme
ein.
    Perry drehte sich um und erblickte einen anderen Kasuiraner. Er
trug einen silbrig glänzenden Schutzanzug mit Flugaggregat,
Schutzschirmprojektor und ein stabförmiges Dosimeter.
    Der Mann klappte den Kugelhelm zurück.
    »Ich heiße Noel Latimer und bin Erster Direkter für
Umweltschutz. Offen gestanden, Mister Lavares und Mister Nakuru, es
ist mir unverständlich, wie
    man Impulstriebwerke am Grunde einer Planetenatmosphäre
aktivieren kann.«
    »Sie emittieren keine schädliche Strahlung«,
entgegnete Perry.
    »Keine Primärstrahlung«, gab Latimer heftig
zurück. »Es ist aber nicht mit Sicherheit auszuschließen,
daß durch den Lichtausbruch und die Strukturschwingungen
sekundäre Schädigungen verursacht werden.«
    »Es ist auch nicht auszuschließen, daß die
natürliche Strahlung, die jede Kruste eines nicht zu alten
Planeten emittiert, hier und da Zellkerne von Pflanzen, Tieren und
Menschen trifft und zerstört«, erwiderte Obo Nakuru.
    »Dann soll der Mensch nicht zusätzliche Gefahrenquellen
schaffen!« erklärte Latimer.
    »Das ist alles richtig«, warf Perry begütigend
ein. »Andererseits kenne ich Kapitän Nelson gut genug, um
zu wissen, daß er nicht ohne schwerwiegende Gründe gegen
ungeschriebene Gesetze verstößt, die von den Raumfahrern
unserer Galaxis als selbstverständlich betrachtet werden.«
    »Es ist aber so gewesen, Mister Lavares«, sagte Tarkus
Lake. »Wenn Sie Kapitän Nelson richtig eingeschätzt
haben, dann liegen die schwerwiegenden Gründe für sein
Fehlverhalten eben innerhalb des Schiffes.«
    Perry wiegte nachdenklich den Kopf.
    »Sie haben nichts unternommen oder unterlassen, wodurch das
Schiff oder seine Besatzung gefährdet werden konnte oder
glaubte, gefährdet zu sein?« erkundigte er sich.
    »Nein«, erklärte Lake.
    »Nein«, bestätigte auch Noel Latimer.
    Perry Rhodan musterte ihre Gesichter. Latimer war inzwischen neben
Lake getreten. Der Großadministrator gewann den Eindruck, daß
die beiden Kasuiraner die Wahrheit sprachen. Da er - wenn auch sehr
schwach -telepathisch begabt war, spürte er aus geringer Nähe
meist verhältnismäßig eindeutig, ob seine
Gesprächspartner logen oder nicht.
    »Ich kann mir dennoch nicht vorstellen.« Er stockte.
Plötzlich wurde ihm heiß. »Die beiden Roboter!
Butterfly und Fox! Vielleicht haben Ihre Roboter etwas unternommen,
wodurch Kapitän Nelson sich bedroht fühlte, Mister Lake!«
    »Nein«, versicherte der Stadtdirektor für
Ordnungskontrolle, »die Roboter hatten das Schiff anderthalb
Stunden vor dem unverhofften Start verlassen, weil Kapitän
Nelsons Gehilfe George ihnen erklärt hatte, er benötige sie
nicht mehr.«
    »Wörtlich soll er ihnen erklärt haben, sein Chef
hätte >mit einer denkenden Ölsardinenbüchse
genug<.« Latimer blickte Lavares alias Perry Rhodan fragend
an. »Wissen Sie, was er damit gemeint haben könnte?«
    Perry wußte es, aber das durfte er nicht verraten. Nelsons
Robot-Assistent trat als Mensch auf, und so sollte es auch bleiben.
    »Wahrscheinlich meinte er die Bordpositronik«, sagte
er deshalb. »Er pflegt sich oft etwas drastisch auszudrücken.
Aber meist meint er es nicht so.«
    »Dieser Kapitän Nelson und sein Gehilfe scheinen mir
zahlreiche
    archanthropoide Züge aufzuweisen«, sagte Tarkus Lake.
»Es wundert mich, daß so intelligente Menschen wie Sie
sich ihnen anvertrauen.«
    Perry lächelte gewinnend.
    »Wie müßte denn der Mensch sein, dem Sie sich bei
einem Raumflug anvertrauen würden, Mister Lake?« fragte
er.
    »Ich gedenke nicht, mich jemals einem Raumschiff
anzuvertrauen«, antwortete der Stadtdirektor ernst. »Kein
vernünftig denkendes Wesen vertraut sich einem Raumschiff an!«
    Er errötete, als er merkte, welche Taktlosigkeit er begangen
hatte.
    »Nun«, lenkte er verlegen ein, »wir auf Kasuir
denken eben in dieser Beziehung anders als Sie.

Weitere Kostenlose Bücher