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PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Alkoholvorrat unangetastet zu lassen«, erklärte er,
»darfst du dich wieder frei bewegen.«
    »Das ist undemokratisch!« protestierte Mabel.
    »Irrtum, es ist gesetzmäßig. Auf seinem eigenen
Schiff verkörpert der Kapitän sowohl Legislative als auch
Exekutive. Aber damit du dich nicht langweilst, möchte George
dir sein neuestes Gedicht vortragen.«
    George legte sein täuschend menschliches Gesicht in ergebene
Falten.
    »Ich wäre Ihnen außerordentlich dankbar, Madam,
wenn Sie mir die Gnade erwiesen, meinem Vortrag zu lauschen.«
    Mabel Nelson seufzte, setzte sich auf die Seitenlehne einer
breiten Couch und sagte ohne Begeisterung:
    »Na schön, man muß Rücksicht auf das
Seelenleben seiner Mitmenschen nehmen.« Sie stutzte. »Aber
du bist ja gar kein Mensch; folglich kannst du auch kein Seelenleben
haben!«
    »Wenn Sie wüßten, Madam!« entgegnete George
dunkel. »Rufe endlich das Gedicht aus dem Speichersektor deiner
Positronik ab!« befahl Guy. »Sehr wohl, Sir!«
    George neigte mehrmals den Kopf, während er seine Hände
symbolisch wusch, dann räusperte er sich so laut, daß
Mabel zusammenzuckte, legte die Hände auf den Rücken und
begann:
    »Der Raum ist weit und die Zeit ist kurz und der Schritt
eilt schnell ein Mensch ist viel und schwarz ist weiß und der
Fuß stampft hart der Tanz ist ein Rausch und der Wirbel ist
bunt
    und die Zeit ist weit der Raum ist klein und die Zeit ist nicht
und der Tanz ist Liebe.«
    Die letzten Worte flüsterte der Roboter kaum hörbar,
dann legte er die Hände an die Seiten und verneigte sich tief.
    Mabel hatte mit gerunzelter Stirn zugehört. Als George sich
verneigte, bildete sich eine senkrechte Falte über ihrer
Nasenwurzel.
    »Um die Redeweise des Gedichts beizubehalten: Und der Sinn
ist nicht. -Guy, meinst du nicht auch, daß ein kostbares
Positronengehirn nicht durch unsinnig-romantische Dichtereien
zweckentfremdet werden darf?« Guy Nelson schluckte.
    »Ich verstehe nicht, was du meinst, Mabel. Sonst haben dir
Georges Gedichte immer gut gefallen.«
    »So? Wahrscheinlich hatte ich damals nicht genügend
Verstand, um zu begreifen, was ich jetzt weiß. Übrigens
habe ich vorhin Trivideo Scientific Era gehört. Man strahlte
gerade eine informative Sendung über neue
Wissensvermittlungs-Programme aus.«
    Ihre Augen strahlten.
    »Weißt du was, Guy! Ich werde den akademischen
Lehrgang für Ovarienkultur-Ingenieurstechnik belegen!«
    Guy zählte in Gedanken bis zehn, bevor er auf Mabels
Eröffnung einging.
    »Ich weiß zwar nicht, was das ist, aber das spielt
auch keine Rolle, denn ich glaube nicht, daß Perry Rhodan sich
so lange auf Kasuir aufhalten wird, bis du dein Studium beendet
hast.«
    »Dann bleibe ich eben in Scientific Era. Es wäre doch
eine Vergeudung meiner wertvollen Anlagen, wenn ich weiterhin nur mit
Strickzeug und Küchenautomaten arbeiten würde.«
    Allmählich kam Guy Nelson zu der Ansicht, daß er einen
fürchterlichen Alptraum durchlebte. Er beschloß,
vorsichtshalber dennoch so zu tun, als handelte es sich um die
Wirklichkeit.
    »Du hast vollkommen recht, Schwesterherz«, versicherte
er mit treuherzig klingender Stimme. »George und ich werden uns
besser zurückziehen, damit du ungestört deinen Studien
nachgehen kannst.«
    Noch während er sprach, bewegte er sich rückwärts
zum Schott. Als es aufglitt, stolperte er durch die Öffnung und
wäre gestürzt, wenn George ihm nicht blitzschnell
nachgeeilt wäre und ihn festgehalten hätte.
    Schnell verriegelte er das Schott mit dem Sperrcode, dann atmete
er tief durch und sagte zu seinem Roboter:
    »Wir müssen etwas unternehmen, bevor Mabel uns noch
völlig durchdreht, George! Studieren will das alte Mädchen
noch, du lieber Himmel! Und dann auch noch so etwas! Ich habe die
Bezeichnung zwar nicht verstanden, aber sie klang mir, als handelte
es sich um etwas Unmoralisches.«
    »Soll ich.?«
    »Nein, ich will es lieber nicht wissen, George!«
    »Gut Sir. Bitte überlassen Sie es mir, zur rechten Zeit
die geeigneten Maßnahmen zu treffen. Trinken Sie noch einen
Whisky und legen Sie sich ins Bett.«
    »Das ist ein guter Gedanke, George«, erwiderte Guy
Nelson und legte seinem Roboter einen Arm um die Schultern. »Ich
glaube, ohne dich könnte ich gar nicht mehr leben.«
    Er ließ George los, nahm die Whiskyflasche und ging auf das
Panzerschott zu.
    Der Roboter blickte seinem Chef aus täuschend echt menschlich
wirkenden Augen nach, bis sich das Schott geschlossen hatte. Danach
setzte sich George vor ein

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