PR TB 109 Das Unsichtbare Netz
bestimmten
Person oder eines Personenkreises reagiert.
Auf Ihre Individualimpulse hat es reagiert. Können Sie mir
das logisch erklären, Mister Lavares?«
»Vorläufig nicht, Professor Larkin«, antwortete
Rhodan aufrichtig. »Übrigens, hieß eine Ihrer
Großmütter Mary Isabel Rhodan?«
»Stimmt!« Larkins Augen weiteten sich. »Aber
woher wissen Sie das?«
»Sie heiratete den Kosmopsychologen Professor Thivar Larkin,
und beide wanderten von Terra nach Kasuir aus?«
»Ja, aber woher wissen Sie das, wenn Sie nur ein normaler
Bürger des Solaren Imperiums sind?« schrie Larkin.
»Weil wir verwandt sind«, antwortete Rhodan,
entschlossen, seine wahre Identität dennoch nicht preiszugeben,
jedenfalls vorläufig noch nicht.
Administrator Froud erhob sich. Seine Miene verriet
Entschlossenheit, aber bevor er verkünden konnte, wozu er sich
entschlossen hatte, summte ein in der Wand installierter Telekom -
und eine Stimme sagte:
»Achtung! Raumkontrolle an Administrator! Soeben fliegt ein
Raumschiff den Planeten Kasuir an. Den ermittelten Daten nach könnte
es sich um die HER BRITANNIC MAJESTY II handeln. Was sollen wir
unternehmen?«
»Weisen Sie den Kapitän an, das Schiff in eine weite
Kreisbahn zu steuern!« befahl Ansar Froud. »Er hat bis
auf weiteres Landeverbot.«
Perry Rhodan lachte trocken und sagte:
»Sie kennen Kapitän Nelson nicht. Er läßt
sich durch kein Verbot von einer geplanten Landung abbringen. Ich
schlage vor, eine Hyperkomverbindung über diesen Telekom
schalten zu lassen, damit ich selber mit Nelson sprechen kann.«
Der Administrator überlegte nicht lange, sondern ordnete die
unverzügliche Herstellung der Hyperkomverbindung an.
Kurz darauf erschien Guy Nelsons Abbild auf dem Bildschirm.
»Hier Raumkapitän Nelson von Bord der glorreichen.«,
begann er, dann
sah er Rhodan, der in den Aufnahmebereich getreten war, und sein
Gesicht verzog sich zu einem erleichterten Lächeln, »...
da brat' mir einer einen Ertruser, Sir!«
»Sie haben gegen unsere Abmachung verstoßen, Kapitän«,
sagte Rhodan. »Wie soll ich in Ruhe Großwild jagen, wenn
ich nicht weiß, ob ich wieder abgeholt werde!«
Nelson kratzte sich am Hinterkopf.
»Ja, natürlich! Das hatte ich ganz vergessen, Mister
Lavares. Übrigens, befinden Sie sich in der Residenz des
planetaren Administrators? Die Vermittlung.«
»Richtig!« antwortete Rhodan.
»Na fein! Schieben Sie den - ähem - also seine
Exzellenz einmal in den Aufnahmebereich. Ich habe ihm etwas
auszurichten.«
»Ich bin schon da!« sagte der Administrator Froud und
stellte sich neben Perry Rhodan. »Sagen Sie, was Sie mir zu
sagen haben, Kapitän! Anschließend werde ich Ihnen etwas
sagen, das Sie nicht so schnell vergessen werden.«
»Woher wollen Sie das wissen?« fragte Nelson
interessiert. »Können Sie in die Zukunft sehen,
Exzellenz?«
Ansar Froud schüttelte den Kopf. Er brachte vor Empörung
kein Wort über die Lippen.
Guy lächelte und sagte mit kalter Freundlichkeit:
»Ich teile Ihnen hierdurch offiziell mit, daß sich an
Bord der ruhmreichen HER BRITANNIC MAJESTY II eine Delegation von
zweihundert Frauen und Männern befindet, Bürgern des
Planeten Kasuir, die entgegen allgemein anerkannten Rechtsgrundsätzen
auf den Planeten Ontario deportiert wurden. Diese Delegation fordert
Verhandlungen mit der gegenwärtigen Regierung ihres
Sonnensystems.«
Die Eröffnung kam auch für Rhodan und Nakuru
überraschend. Für die anwesenden Kasuiraner jedoch war sie
offensichtlich niederschmetternd. Sie waren kreidebleich geworden,
und Ansar Froud tastete sich mit weichen Knien zu einem Sessel.
Neben Guy Nelson tauchten zwei weitere Männer auf dem
Bildschirm auf, beide stämmig, muskulös und mit hellwachem
Blick.
Plötzlich taumelte Professor Barasow Larkin nach vorn und
starrte mit glasigen Augen auf den Bildschirm.
»Pjotr!« schrie er unartikuliert. »Pjotr, mein
Junge!«
***
Hundert Regierungsroboter vom Hahnentyp salutierten, als die
Delegation von Ontario in den Verhandlungssaal marschierte, an der
Spitze Guy Nelson, flankiert von Simon Elidas und Pjotr Larkin.
Perry Rhodan alias Roca Lavares und Dr. Obo Nakuru warteten bei
Professor Dr. Ansar Froud und den Mitgliedern seines
Regierungskabinetts.
Der Großadministrator musterte aufmerksam die
Deportierten-Delegation. Er fürchtete einen Ausbruch des
zweifellos angestauten Hasses. Zumindest erwartete er finstere Mienen
zu sehen.
Er war angenehm enttäuscht, als nichts dergleichen
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