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PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

Titel: PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Dinge zu, die er früher nicht einmal zur
Kenntnis genommen hatte?
    Was hatte ihn so verändert?
    Maras Lombardi stöhnte auf, dann zog er sich an einem
Handgriff hoch und starrte sich im Spiegel an. Ein
scharfgeschnittenes Gesicht mit wildem Haarschopfund intensiven Augen
sah ihn an. Braungebrannt, mit Bartstoppeln und ein paar Schrammen.
Ein ganz anderer Mann. Eine andere Persönlichkeit. Capucinu
schien ihn zurwahren Größe zu treiben, injene gefährliche
Stimmung des Helden, in der man jede Vorsicht und Selbstkritik
vergaß.
    "Wie besiege ich meine Angst?" fragte er sich leise.
    "Indem ich handle!"
    "Und wenn ich dabei scheitere?"
    "Dann scheiterst du als Mann, der diesen Planeten zu retten
versucht." "Aber..."
    "Du hast eine Aufgabe. Öffne den Schrein."
    Maras blieb nichts anderes übrig, als sich seinem eigenen
Willen zu unterwerfen, dessen Stärke ihm selbst fremder war als
sonst einem anderen Menschen. Er rasierte und wusch sich, zog sich an
und sortierte alles aus, was er nicht mehr brauchte. Er steckte die
Waffen ein und nahm die breite Spule aus derTasche. Als er das Haus
verließ, warteten bereits Corsalis und der Prior auf ihn.

    "Ich bringe dich zum Schrein!" sagte Khorana
entschlossen. "Und ... wenn uns einer sieht, sind wir verloren.
Selbst der Prior darf nicht am Geheimnis rütteln."
    Maras dachte an die Reparatur eines Computers, und ihm wurde
abermals schwindlig. Das konnte er garantiert nicht.
    "Es gibt nur zwei Möglichkeiten, mit der Wahrheit fertig
zu werden", sagte er leise. "Entweder bringt sie einen um,
oder man muß mit ihr leben. Eines Tages werden alle anderen
Schamanen genau wissen, was sie tun. Wissen, nicht ahnen."
    Sie verließen den Platz, bogen in einen schmalen Pfad ein,
der in einen Park führte. Ein kleiner, stiller Ort, bestehend
aus vorgefundenen Baumriesen und neu angelegten Büschen und
Blumen. Niemand warzu sehen.
    "Wo sind die anderen?" fragte Corsalis und beschattete
die Augen mit der Hand.
    "Ich habe sie fortgeschickt. Ich hoffe, sie schöpfen
keinen Verdacht!" war die Antwort Khoranas.
    "Haben sie dich schon einmal bei einer verbotenen Handlung
ertappt?" wollte Lombardi wissen.
    "Mich? Den Prior?" fragte Khorana beleidigtzurück.
"Nein! Niemals."
    "Dann wird auch niemand annehmen, daß du mich zum
Heiligtum führst, damit ich es schände!" antwortete
Lombardi.
    Die gesamte Anlage hier war weitaus ärmlicher als die
Prächtige Stadt, aber weiter auseinandergezogen und daher
größer. Die vormittägliche Ruhe einer ausgestorbenen
Siedlung, deren Mitglieder allen'denkbaren Arbeiten nachgingen, lag
über allem. Die Schritte der Männer knirschten auf Sand,
dann bogen sie wieder auf einen rechteckigen Platz zurück und
blieben vor einem Fachwerkbau stehen.
    "Dort drin ist der Schrein?" wollte Lombardi wissen.
    "Ja."
    Als sie näher herankamen, bemerkte Maras, mitwelch großer
Sorgfalt, handwerklicher Kunst und Liebe die einzelnen Balken
geschnitzt, verziert und mit Naturlack überzogen waren. Die
Proportionen des Bauwerks waren ausgewogen. Ein niedriger Giebel, ein
Dach aus dickem Blättergeflecht, Türen aus vierekkigen
Bohlen mit schweren Eisenbeschlägen - das war im wesentlichen
alles. Der Prior zog einen Holzstab mit vielen Kerben aus der Tasche,
schob ihn in ein Loch, worauf eine Anzahl weiterer Eisenstäbe
aus dem Schloß glitten. Dann bewegte ein Rad, dessen Zähne
in eine Zahnstange eingriffen, den Riegel und zog ihn auf.
    Warme Luft, nach Öl riechend, schlug den drei Männern
entgegen, als sie eintraten und sich unter dem Türbalken
bückten. Schnell ging der Prior zu einigen Fenstern und stieß
die äußeren Läden auf. Die inneren Läden
bestanden nuraus Holzrahmen, die mit Stoff bespannt waren. Licht und
Luft drangen fast ungehindert in den großen niedrigen Raum
hinein.
    Maras Lombardi lehnte sich gegen die Tür und blieb
fassungslos.

    Vor ihm befanden sich etwa fünfzehn Steinsockel. Aus ihnen
ragten kurze dicke Holzstücke hervor. In diesen Pflöcken
ruhten Schrauben, die ihrerseits die stählernen Flansche
hielten, die an den Unterkanten der Maschinen festgemacht waren. Etwa
fünfzehn verschiedene, unterschiedlich große und gefärbte
Kästen und Geräte standen da, untereinander durch dicke,
mit gelbem Kunststoff beschichtete Kabelstränge verbunden.
    Der Raum blieb still. Niemand sprach.
    Als sich die Augen der beiden Männer voller Erwartung auf
Lombardi richteten, stieß der "Wanderer von den Sternen"
ein sarkastisches Lachen aus und ging auf das

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