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PR TB 117 Unser Mann Im All

PR TB 117 Unser Mann Im All

Titel: PR TB 117 Unser Mann Im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einfaches Prinzip. Ich
hatte mich schon gefragt, wie man die Schlange dazu bewegen wolle,
sich zum Zwecke der Befragung im Brunnen einzufinden.
    Während jedermanns Aufmerksamkeit während dieser
Vorgänge mehr oder weniger in den Hintergrund des Tempels
gerichtet war, schob Perry Rhodan die rechte Hand wie unabsichtlich
über die Umrandung des Brunnens und ließ eine winzige
Kapsel in das rasch steigende Wasser fallen. Das Wasser - dasselbe,
das bis vor kurzem noch draußen im Schlangengehege gestanden
hatte, - war schmutzig. Die Kapsel verschwand sofort. Ich sah mich
unauffällig um. Niemand hatte den Vorgang bemerkt.
    Jetzt lag das grüne Ungeheuer unter uns auf dem Grunde des
Brunnens. Wir alle starrten hinunter. Die Schlange fuhr nervös
mit dem Kopf aus dem Wasser und züngelte uns entgegen, offenbar
zornig über die Störung ihrer Ruhe. Da jedoch wurde die
Flötenmusik lauter. Die Bewegungen der Schlange erstarben
zunächst. Dann begann sie, den Oberkörper langsam und im
Rhythmus der Musik hin- und herzubewegen. Es war im Grunde der
gleiche Trick, den ostasiatische Gaukler heutzutage noch vorführen,
nur befand sich hier der größte Teil des Schlangenkörpers
im Wasser.
    Rechts, wo man die Brunnenumrandung freigelassen hatte, trat ein
in wallende grüne Roben gekleideter Priester heran. Er trug eine
Maske. Er beobachtete das Tier eine Zeitlang, dann rief er mit
dröhnender Stimme, die die Flötenmusik mühelos
übertönte:
    „Wir sind hier versammelt, Allmächtiger, um an deiner
unendlichen

    Weisheit teilzuhaben. Zu uns kamen die Vertreter zweier Völker,
die an unserem Boden teilhaben wollen. Als Belohnung dafür
bieten sie uns Dinge, deren Wert uns wohl zufriedenstellt. Aber sie
bieten beide den gleichen Wert, und wir in unserer Unwissenheit
vermögen nicht zu entscheiden, wem der beiden Fremden wir das
Recht auf Nutzung eines Teiles des gankarischen Bodens erteilen
sollen. In dieser Frage bitten wir um deinen Rat, oh Allwissender!
Erleuchte uns mit deiner Weisheit. Wessen Bitte sollen wir erhören
- die des Mannes namens Na-Bu-Cho oder die des Mannes namens
Rho-Dan?“
    Danach schwieg er. Die Schlange, die durch die lauten Worte wieder
nervös geworden war, ließ sich durch die Flötenmusik
von neuem einlullen. Ich war gespannt, wie die Beantwortung der Frage
erfolgen würde. Vor allen Dingen, fand ich, mußte die
Frage einfacher gestellt werden. Mit einer Dies-oder-das-Frage konnte
die Schlange sicherlich nichts anfangen. Daß ich recht hatte,
bewies der Priester wenige Sekunden später. Er begann von neuem
zu sprechen:
    „Wie lautet deine Entscheidung, Allweiser: Rho-Dan... ?“
    Das Unglaubliche geschah! Die Schlange hörte auf, sich zu
wiegen.
    Statt dessen wackelte sie mit dem Kopf, das gankarische Zeichen
der Verneinung.
    „Na-Bu-Cho ...?“
    Die Schlange fing sich wieder an zu wiegen - zwar nicht nur mit
dem Kopf, sondern mit dem ganzen Oberkörper. Aber nach dem
vorherigen, deutlichen Kopfwackeln wurde dies jetzt ohne Widerspruch
als Geste der Bejahung gedeutet.
    Hurton klatschte vor Begeisterung in die Hände. Opaluchs
Lächeln wurde so unerträglich, daß ich am liebsten
quer über den Brunnen gesprungen wäre und ihm meine Faust
ins Gesicht gesetzt hätte. Sarsu Nabucho jedoch beugte sich nach
vorne und raunte auf Interkosmo, so daß nur wir es verstehen
konnten:
    „Es lohnt sich, das Nerven- und Muskelsystem einer grünen
Giftschlange eingehend zu studieren!“
    Der Narr! Im Überschwange des Triumphs gab er zu, daß
er die Entscheidung der Schlange auf irgendeine Weise manipuliert
hatte. Wie, das konnte uns vorläufig gleichgültig sein. Für
uns kam es jetzt darauf an, das fatale Ergebnis der Befragung sofort
zu korrigieren. Der Gankari

    Sumo hatte sich inzwischen erhoben. Er grinste über das ganze
feiste Gesicht. Sich nach schräg oben wendend, sagte er:
    „Der allmächtige Geist der grünen Schlange hat
gesprochen, Vetter. Wir lassen es bei seiner Entscheidung bewenden,
nicht wahr?“
    Was dann kam, das hatte er nicht erwartet. Zum ersten Mal, seitdem
er ihn erfunden hatte, begnügte sich der Vetter nicht damit,
lautlos nur ihm zu antworten. Des Gankari-Sumos Grinsen gefror zu
einer Maske des Entsetzens, als ihm aus der Höhe des Gebäudes
eine donnernde Stimme antwortete:
    „Oh, nein, Vetter! Wir können das Urteil nicht
anerkennen. Sieh nur! Nicht der Allgeist wohnt im Körper der
grünen Schlange, sondern ein fremder, teuflischer Geist, der
ihren Sinn verwirrt und sie Dinge tun

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