PR TB 117 Unser Mann Im All
wurde beim Dröhnen der Stimme zunächst
nervös, begann sich jedoch wieder zu wiegen, als sie die
Flötenmusik hörte. Nach wenigen Sekunden wurde die
entscheidende Frage gestellt:
„Wie lautet deine Entscheidung, Allweiser: Rho-Dan...?“
Ohne Zweifel hatte Nabucho seinen Impulsgeber bei sich. Ich sah,
wie die Schlange aufhörte, sich zu wiegen, und sich anschickte,
mit dem Kopf zu wackeln. Bevor sie jedoch dazu kam, geschah etwas,
was ihre Nerven-und Muskelreflexe völlig durcheinanderbrachte.
So etwas war weder ihr noch einem der Anwesenden jemals widerfahren.
Die Schlange begann zu sprechen. Aus ihrem Rachen drangen deutlich
und laut die Worte:
„Ihr sollt euch für Rho-Dan entscheiden. Rho-Dan bringt
Frieden! Nicht für Na-Bu-Cho. Er bringt Tränen und Kummer!“
Nabucho fuhr mit einem Schrei der Entrüstung in die Höhe.
„Ich protestiere... !“ schrie er laut, aber sein
Protest ging im Triumphgeschrei der Gankari unter. Sie hatten sich
erhoben und applaudierten dem Geist, der mit eigener Stimme zu ihnen
gesprochen hatte. Das war noch nie geschehen! Heute war ein Tag von
besonderer Bedeutung. Er würde in die Geschichte des Volkes der
Gankari eingehen wie kein anderer zuvor.
Der Priester war so verdattert, daß er vergaß, die
zweite Hälfte der Frage auszusprechen. Der Gankari-Sumo kam auf
uns zu. Angesichts der eindeutigen Aussage, die der Geist gemacht
hatte, und wohl auch
eingedenk der gestrigen Erfahrung, hielt er es heute nicht für
nötig, die Zustimmung seines unsichtbaren Vetters zu erfragen.
Er verneigte sich der Reihe nach vor Rhodan, Fingar und mir und sagte
feierlich:
„Der Wille des Allgeistes wird geschehen! Euch wollen wir
die Erlaubnis erteilen, von unserem Land ein Stück zu erwerben.
Wir sind stolz, euch bei uns zu haben, denn offenbar steht ihr in der
besonderen Gunst des Geistes der grünen Schlange.“
Im Hintergrund rauschte Sarsu Nabucho mit seinem Gefolge ab.
*
Perry Rhodan verabschiedete sich am nächsten Tag. Zuvor hatte
er dem Gankari-Sumo einen letzten Besuch abgestattet und mit ihm
einige Details des Basis-Abkommens ausgehandelt. Als er zurückkehrte,
lachte er.
„Das nenne ich Schimpf auf Schande häufen!“ sagte
er.
Fingar und ich sahen ihn fragend an. „Nabucho war heute
morgen beim Sumo“, erklärte der Großadministrator.
„Er verlangte, daß der grünen Schlange der Hals
aufgeschnitten würde, damit er den Gankari das Mikrophon und den
Lautsprecher zeigen kann, die wir im Körper der Schlange
versteckt hätten.“
„Und was sagte der Sumo?“
„Der Sumo weiß weder, was ein Mikrophon, noch was ein
Lautsprecher ist“, lachte Rhodan. „Aber er weiß,
daß jemand, der den Leib des höchsten Geistes aufschlitzen
will, ein Frevler sein muß. Das sagte er auch Nabucho ins
Gesicht. Er verwies ihn sofort des Planeten und verbot ihm und seinen
Leuten, jemals den Fuß wieder auf gankarischen Boden zu
setzen.“
Fingar stimmte in das Gelächter ein.
„Die ZGU sind wir los!“ strahlte er. „Das wird
ein angenehmes Arbeiten werden, wenn uns die Brüder nicht
dauernd über die Schulter sehen.“ Er klatschte begeistert
in die Hände. „Irgendwie, muß ich sagen, haben wir
das fein hingedreht!“
„Ja“, antwortete Rhodan nachdenklich, „fast so
gut wie Retief und das CDT.“
Den tieferen Sinn dieser Bemerkung erklärte er uns jedoch
nicht.
DER ROBOTERKÖNIG
Ich heiße Ras Tschubai und bin Mitglied des Mutantenkorps
des Solaren Imperiums. Auf Grund natürlicher Begabung, nicht
persönlicher Tüchtigkeit bin ich Teleporter, das heißt:
Ich kann mit Hilfe eines besonderen paraphysikalischen Mechanismus,
der in meinem Bewußtsein residiert, ein Transportfeld erzeugen,
in dem ich mich zeitverlustfrei über beträchtliche
Entfernungen bewegen kann, um am Zielort zu materialisieren. Diese
Fähigkeit ist gewissen Beschränkungen unterworfen. In
Anwesenheit gewisser übergeordneter Energieformen, wie sie zum
Beispiel in Paratron-Feldern zur Anwendung kommen, kann sie nicht
eingesetzt werden. Auch kann ich nicht an Orte teleportieren, die mir
völlig unbekannt sind.
Ich war von Anfang an, seit dem Ende des zwanzigsten Jahrhunderts,
beim Mutantenkorps. Ich habe an der Seite des Großadministrators
Hunderte von Einsätzen mitgemacht. Dieser, über den ich
hier zu sprechen gedenke, erscheint mir auch heute noch als der
denkwürdigste.
Wir schrieben September des Jahres 3335 allgemeiner Zeitrechnung.
Für die Galaxis war es eine vergleichsweise ruhige Zeit.
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