PR TB 119 Die Todesmaschine
das
Oberkommando beim Präsidenten durchzusetzen.
Als am Abend des vergangenen Tages die Konturen des rätselhaften
Objektes wieder einmal verschwammen, eröffneten die Panzer und
Feldgeschütze des Generals das Feuer. Entgegen meiner Erwartung
wurden die Granaten beim Überfliegen des Bannkreises nicht
vernichtet. Sie trafen aber das Objekt auch nicht, sondern flogen
anscheinend in es hinein, ohne irgendeine sonstige Wirkung
hervorzurufen.
Außer einer, die ich erwartet hatte. Als die Konturen des
Objektes bald darauf wieder scharf wurden, zuckten plötzlich
grell leuchtende Strahlen aus dem Objekt hervor und verbrannten die
Panzer und Feldgeschütze mitsamt ihren Mannschaften und
Besatzungen. Es war grauenvoll.
General Arkhor hat sein Rücktrittsgesuch eingereicht. Das
macht die leichtfertig geopferten Soldaten allerdings nicht wieder
lebendig. Ich bin erschüttert und zornig, aber ich muß
einen kühlen Kopf bewahren, damit die Katastrophe nicht zum
auslösenden Faktor eines weltweiten Krieges wird, bei dem wir
und An-thein unser Potential an Atomwaffen zum Selbstmord auf
Gegenseitigkeit einsetzen.
Die Militärs sind größtenteils überzeugt
davon, daß es sich bei dem Objekt um eine Geheimwaffe Antheins
handelt. Sie behaupten, bei den Vernichtungsstrahlen müsse es
sich um eine Weiterentwicklung der Laserstrahlen handeln. Dieser
Ansicht bin ich zwar ebenfalls, aber der Wirkung nach zu urteilen,
könnte die Technik Antheins eine derartige Weiterentwicklung des
Lasers frühestens in hundert Jahren zustande bringen.
Meine Meinung, daß das Objekt von außerxthorni-schen
Intelligenzen auf unserem Planeten abgesetzt wurde, hat sich
erhärtet. Sie testen uns offenbar, und
ihre harte Reaktion auf den Beschüß beweist, daß
ihre bisherigen Testergebnisse nicht zu unseren Gunsten ausgefallen
sind. Offen gestanden, hat mich die Grausamkeit ihrer Reaktion
erschüttert. Ich hatte erwartet, daß Intelligenzen mit
einer weit überlegenen Technik auch eine überlegene
Vernunft besäßen. Das scheint nicht zuzutreffen. Es war
gewiß nicht nötig, so viele Xthornier zu
töten, da den Fremden unser Beschüß offensichtlich
keinen Schaden zufügte.
Vielleicht irre ich mich aber auch, und wir haben es nur mit dem
Erzeugnis einer verbrecherischen Gruppe außerxthornischer
Intelligenzen zu tun. Zwei Ereignisse scheinen in diese Richtung zu
deuten.
Im Verlaufe des gestrigen Tages und der heutigen Nacht wurde von
zwei Orten unseres Landes das Auftauchen von Lebewesen gemeldet, die
zwar in ihrem Körperbau uns Xthorniern weitgehend gleichen, aber
sich durch ihre Haut- und Haarfarbe doch stark von uns unterscheiden.
Sie trugen einige Ausrüstungsgegenstände mit sich, die
nicht das Erzeugnis xthorni-scher Technologie sein können. Zwei
davon waren der Form nach Waffen. Leider zerstörten sie sich
infolge unachtsamer Behandlung durch einen inneren Mechanismus
selbst, so daß sie nicht genauer untersucht werden konnten. Die
übrigen Gegenstände befinden sich im Zentrallabor des
Geheimdienstes.
Einer der Fremden wurde schlafend oder bewußtlos von
Passanten in einem Park gefunden. Die alarmierte Polizei durchsuchte
ihn, nachdem man vergeblich versucht hatte, sich sprachlich mit ihm
zu verständigen. Als sie einen Gegenstand fanden, der
offensichtlich eine Waffe war, verhafteten sie den Fremden und
brachten ihn ins Präsidium. Beim Verhör wurde nur klar, daß
er sich Vurgar nennt und eine völlig unbekannte Sprache spricht.
Als einer der Beamten sich zu Tätlichkeiten hinreißen
ließ, verschwand der Gefangene aufbisher ungeklärte Art
und Weise.
Nicht weniger geheimnisvoll und rätselhaft waren die Umstände
bei der Entdeckung eines zweiten Fremden. Er tauchte im Sperrgebiet
eines Militärflugplatzes auf, und zwar ausgerechnet auf dem
Flugplatz, auf
dem die ersten Maschinen eines neuen taktischen
Mehrzweck-Kampfflugzeuges stationiert sind.
Bisher blieb ungeklärt, wie er in das doppelt umzäunte
und schwer bewachte Gebiet gelangte. Verständlicherweise rief
sein Auftauchen einige Erregung hervor. Er benahm sich nicht, wie man
es von einem Spion erwartet, sondern lief offen neben der Startbahn
auf die Verwaltungsgebäude zu. Er versuchte auch nicht zu
fliehen, als zwei Posten ihn stellten.
Als man ihn verhörte, stellte sich -wie bei dem anderen
Fremden -heraus, daß er die Landessprache nicht beherrscht. Die
beim Verhör Anwesenden behaupten, er hätte Antheinisch
gesprochen, aber später stellte sich heraus, daß
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