PR TB 131 Abteilung Psi
seid nicht willkommen!" verkündete er mit
drohender Stimme.
Vorn Bekker trat auf den Mann zu. Er hatte dem Gepäck einen
Schocker entnommen, den er jetzt im Gürtel trug. Instinktiv
hielt er die rechte Hand in der Nähe des Kolbens. Der Fremde
mochte die Drohung, die von dieser Haltung ausging, erkennen. Er wich
vor Bekker zurück und trat ins Freie.
In der Glut des Tages entpuppte er sich als ein junger Mensch,
dessen Alter man auf der Erde auf fünfunddreißig oder
weniger Jahre geschätzt hätte, Er hatte angenehme
Gesichtszüge, über denen jedoch ein Hauch mürrischer
Wehmut lag. Die Kleidung des jungen Mannes war anspruchslos und
bestand aus einfachen, groben Webstoffen. Er trug einen ponchoartigen
Umhang und darunter ein paar Hosen, die auf den Waden in Hunderten
unordentlicher Fransen endeten.
Der Poncho hatte einen weiten Ausschnitt, Um den Hals trug der
junge Mann eine Schnur aus Bast, und daran hing ein Gegenstand, den
Yorn Bekker vorsichtig als das getrocknete Auge eines Fisches
klassifizierte,
„Wer bist du?" erkundigte sich Bekker.
„Namen sind wie das Säuseln des Windes",
antwortete der Mann mürrisch. „Sie besagen nichts. Wir
alle sind Diener der Allseele. Wenn du es aber unbedingt wissen mußt:
man nennt mich Sarguun."
„Also schön, Sarguun", begann Bekker von neuem:
„Wer ist Peter Lavorra, wo steckt er, und warum sind wir hier
nicht willkommen?"
„Peter Lavorra ist zu höheren Graden der Dienerschaft
aufgestiegen und lebt nicht mehr unter uns. Er dient am Hofe der
großen Zauberin Maridan. Ihr seid hier nicht willkommen, weil
ihr nicht wie wir Diener der Allseele seid. Fremde dürfen uns
nicht in unserer Ruhe stören, denn nur aus der Ruhe kommt
vollkommene Dienerschaft."
Es war interessant, ihn beim Sprechen zu beobachten. Es war, als
horche er in sich hinein, während er eine Botschaft
herunterrasselte, die er auswendig gelernt zu haben schien.
„Wer schickt dich, Sarguun?" wollte Bekker wissen.
„Falib, der Magier."
„Wohnt er dort im Dorf?"
„Ja, er ist der Magier von Milgarra."
„Sag ihm, daß wir hier bleiben, jedoch eure Ruhe nicht
stören werden. Wir achten euren Glauben, auch wenn er nicht der
unsere ist."
„Geh und sag es ihm!" wiederholte Bekker seine
Forderung.
„Niemand widersteht dem Gebot des mächtigen Magiers",
drohte der junge Mann. „Wenn ihr das Dorf nicht verlaßt,
wird Falib heute abend über euch zu Gericht sitzen."
„Wo findet die Verhandlung statt?" fragte Bekker.
„Auf dem Platz vor den Hütten", antwortete
Sarguun. „Wenn das grüne Feuer brennt, tritt der Rat der
Richter zusammen."
„Wir werden zu Stelle sein", versprach Vorn Bekker.
Daraufhin wandte Sarguun sich ab und schritt den Pfad zum Dorf
hinab.
Der Nachmittag verging wie im Fluge. Eine Serie von Meßgeräten
wurde installiert, mit deren Hilfe Einfallswinkel, Bündelungsschärfe,
Intensität und Frequenz
von Psi-Strahlenbündel ermittelt werden konnten. Auch einen
kleinen Hypersender von fünfundzwanzig Lichtjahren Reichweite
hatte Yorn Bekker aufstellen lassen. Die Reichweite des Senders war
gerade genug, um das nächste Relaisschiff zu erreichen, das
wenig mehr als dreiundzwanzig Lichtjahre entfernt im interstellaren
Raum stand.
Sarguuns Besuch wurde anhaltend diskutiert. Niemand wußte,
was von der Gerichtsverhandlung zu halten war, die Falib, der Magier,
anzustrengen gedachte. Nornia und Taitinger nahmen die Sache nicht
besonders ernst. Yorn Bekker dagegen war fest entschlossen, keine
Vorsichtsmaßnahme außer acht zu lassen. Gtin-gadin war
eine von Sekundärsiedlern kolonisierte Welt und stand deshalb
nicht unter der Macht des Solaren Imperiums. Die Abteilung Psi hatte
auf dieser Welt keinerlei Machtbefugnisse. Dennoch war Bekker fest
entschlossen, den Posten zu halten. Er würde sich von keinem
Magier vertreiben lassen. Hier auf Gungadin befand sich die Quelle
der geheimnisvollen Kraft, der Major Planks Patrouille zum Opfer
gefallen war und die auch den vier Psi-Spezialisten an Bord der SOL
SO-LUM um ein Haar den Tod gebracht hätte. Bekker würde
nicht eher ruhen, als bis er diese Quelle gefunden und wirkungsvoll
verstopft hatte.
Im Innern des Hütte diskutierte er mit Sunik die
Vorbereitungen für den heutigen Abend. Sunik war gleich ihm der
Ansicht, daß der Magier Falib vermutlich irgendeine Art
psionischer Begabung besaß, die er benützen werde, um die
Eindringlinge in Furcht und Schrek-ken zu versetzen, damit sie so
bald wie möglich der Gegend wieder den
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