PR TB 131 Abteilung Psi
Aufmerksamkeit
gerichtet. Niemand bemerkte, wie Guy Taitinger einen Schritt nach
vorne trat und ein kleines Paket in die Flammen gleiten ließ.
„Ich bin Zauberer", bestätigte Sunik, „und
zum Zeichen meiner Würde will ich, daß ein anderes Feuer
diese Szene beleuchte!"
Er machte eine umfassende Geste mit beiden Armen. Im selben
Augenblick trat das Kaliumpräparat in Wirkung. Zischend wandelte
sich das Grün der Flamme in ein grelles, helles Blau. Falib und
die vier Richter fuhren zurück. Stumm vor Überraschung
musterten sie das unglaubliche Schauspiel.
„Welches Vergehen wirfst du uns vor?" fragte Yorn
Bekker von neuem. „Laß uns hören, was du zu sagen
hast!" Falib sah auf. Seine Kraft war gebrochen. Er schien der
Verzweiflung nahe.
„Ich ... ich weiß es nicht!" ächzte er.
„Wir werden hier bleiben und eure Ruhe nicht stören",
verkündete Yorn Bekker so laut, daß seine Worte selbst im
Hintergrund des Plateaus, bei den Hütten, wo die Bewohner des
Dorfes standen, gehört werden konnten. „Und ihr sollt es
als Ehre zu schätzen wissen, daß ein Zauberer wie Sunik in
eurer Mitte wohnt."
Niemand sprach ein Wort. Die vier Richter blickten zu Boden, und
Falib starrte den Major aus düsteren Augen an.
„Gibst du deine Zustimmung, Falib?" herrschte Bekker
ihn an. „Wenn du es tust, wollen wir dir vergeben, daß du
heute am Nachmittag versucht hast, einen von
uns ins Verderben zu stürzen. Wir müßten dich
sonst für diesen Versuch bestrafen!"
Falib riihrte sich nicht. Es sah nicht so aus, als ob er auf die
Aufforderung antworten wolle. Da spielte Sunik seinen letzten Trumpf
aus. Er teleportierte über das Feuer hinweg und stand im
nächsten Augenblick neben dem Magier. Der zuckte zusammen, wich
einen Schritt zurück und hob entsetzt die Arme, als ob er ein
fürchterliches Unglück von sich abwehren müsse.
„Gibst du deine Zustimmung, Falib?" wiederholte der
Roboter Bekkers Frage.
Falib öffnete den Mund. Erst nach einer geraumen Weile kam
heiser und gepreßt die Antwort:
„Ich stimme zu ...!"
Auch während der Nacht kamen die Psi-Spezialisten nicht zur
Ruhe. Während Norma und Taitinger schliefen, betätigten
Bekker und Sunik den Hypersender. Yorn Bekker war im Laufe des
vergangenen Tages ein Verdacht gekommen, dessen Richtigkeit oder
Unrichtigkeit er sich bestätigen lassen wollte. Das Gespräch
ging nach Ufa.
Es dauerte eine Zeitlang, bis das Relaisschiff sich meldete; aber
dann ging Bekkers Anruf ohne weiteren Zeitverlust weiter bis zur
Zentralen Verwaltung des Raumhafens Sumquah.
Er bekam Sichtverbindung mit einem Mann mittleren Alters, der ihn
fragend anblickte. Yorn Bekker nannte seinen Namen.
„Ich befinde mich auf Gungadin", fügte er hinzu.
„Vor mehr als drei Tagen reiste ich von Sumquah mit meinem
Frachter namens SOL SOLUM ab. Der Frachter nennt als Heimathafen
Gungadin. Mich interessiert. wann die SOL SOLUM zum letzten Mal auf
den Raum-hafen Sumquah landete und warum ihre Hafengebühren
nicht bezahlt waren."
Der Mann auf dem Bildschirm blickte mürrisch drein.
„Und das soll ich alles in ein paar Minuten für Sie
herausfinden?"
„Ich bitte Sie darum", nickte Bekker freundlich.
„Hören Sie mal!" legte der andere los: „Wenn
da jeder mitten in der Nacht kommen wollte, um mir törichte
Fragen zu stellen, wie käme ich dann jemals dazu, mui-ne
eigentliche Arbeit zu tun?"
Yorn Bekker zog eine ID-Plakette hervor und hielt sie so, daß
die Kamera sie erfassen konnte.
„Bei mir ist es auch Nacht", sagte er ernst. „Ich
habe den ganzen Tag über meine Pflicht getan und bin trotzdem
noch an der Arbeit, Ufa untersteht dem Solaren Imperium, und ich bin
Offizier der Solaren Abwehr. Entweder ich erhalte die gewünschte
Auskunft von Ihnen, oder ich wende mich an ..."
Der andere winkte ab. . ,.;-, •.., .....
„Ich verschaffe Ihnen die Informationen, die Sie brauchen.
Lassen Sie die Plakette bitte ableuchten."
Die Schaltkonsole des Hypersenders enthielt einen Schlitz, in den
Yorn Bekker seine ID-Marke schob. Die magnetischen Gravierungen auf
der Oberfläche der Marke wurden automatisch gelesen und per
Hyperfünk nach Ufa übermittelt. Nur so konnte der
Hafenbeamte sich überzeugen, daß er tatsächlich mit
einem Spezialisten der SolAb sprach. Er nickte befriedigt, nachdem er
den Ausdruck gelesen hatte, der von den Markierungen der Plakette
erzeugt worden war. Danach entwickelte er eine beeindruckende
Geschäftigkeit. Innerhalb weniger Minuten wußte Yorn
Bekker, was er
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