PR TB 133 Die Macht Der Schatten
hatte einen Punkt erreicht, von dem aus er die andere Seite nur
erreichen konnte, wenn er mindestens zwischen drei oder vier
Durchgängen hindurchkam.
Der erste Durchgang erwies sich wieder als unpassierbar, ebenso
der zweite und der dritte.
Perry Rhodan überlegte schon, ob er versuchen sollte, auf
eine Säule zu klettern und auf der anderen Seite
hinabzurutschen, als er den vierten Durchgang erreichte, zwei relativ
dicht beieinander stehende Säulen.
Und zwischen den Säulen stand ein junger Mann mit schwarzem
Kraushaar, einer Rüsselnase und zwei Hörnern auf dem Kopf.
Das Gesicht des Wesens verzog sich zu einer teuflischen Grimasse.
Perry lächelte und sagte:
"Ich grüße Sie! Mein Name ist Perry Rhodan."
Der andere knurrte nur bösartig, dann griff er hinter die
links von ihm stehende Säule und brachte zwei Kurzschwerter zum
Vorschein. Eines warf er dem Ter-raner zu, das andere hielt er
schlagbereit in der rechten Hand. Perry fing das Schwert auf. Er
wurde ernst.
"Ich will nicht mit Ihnen kämpfen", erklärte
er. "Ich möchte nurzwischen den Säulen hindurchgehen."
Der Gehörnte grinste tückisch und spie Rhodan vor die
Füße.
Eine überaus unsympathische Figur! dachte derTer-raner. Aber
immerhin ein Lebewesen, und zwar bestimmt ein intelligentes. Ich kann
ihn nicht einfach umbringen, um die andere Seite zu erreichen.
"Warum lassen Sie mich nicht vorbei?" fragte er, obwohl
er keine Ahnung hatte, ob der andere ihn verstand. "Können
wir uns nicht irgendwie verständigen?"
Der andere schüttelte den Kopf.
Demnach kann er mich verstehen! dachte Perry. Aber vielleicht tut
er nur so gefährlich.
Er packte das Schwert fester und ging auf den Gehörnten zu.
Angst empfand er dabei nicht. Lordadmiral Atlan hatte ihm in
zahlreichen Trainingsstunden beigebracht, wie man die primitiven
Waffen unterentwickelter Völker meisterhaft handhabte. Erwollte
sichja auch nicht wirklich auf einen Kampf einlassen, sondern nur
bluffen.
Aber der Gehörnte wich nicht zurück, wie Perry im
stillen gehofft hatte. Er schlug vielmehr zu.
Perry Rhodan wehrte den Schlag mühelos ab und führte
seinerseits einige Schläge, um herauszufinden, was sein
Gegenübervom Schwertkampf verstand.
Er fand schnell heraus, daß er einem Stümper
gegenüberstand, den er innerhalb kurzerZeit hätte besiegen
können. Der Gehörnte gebrauchte sein Schwert so
ungeschickt, daß es eigentlich Selbstmord von ihm war, einen
anderen Mann zum Kampf herauszufordern.
Nach einem weiteren Scheinangriff zog Perry Rhodan sich zurück,
warfdas Schwert auf den Boden und rief:
"Ich gebe auf! Wenn ich dich töten soll, um diese
Prüfung zu bestehen, dann falle ich lieber durch!"
Erwollte sich zum Gehen wenden, als der Gehörnte sich
plötzlich in Luft auflöste. Gleichzeitig verschwanden
sämtliche Säulen. DerWeg zur gegenüberliegenden Wand
mit den zwei Lichtpunkten war frei.
Perry begriff, daß er diese Prüfung bestanden hatte,
weil er bereit gewesen war, daraufzu verzichten, um nichttöten
zu müssen.
"Allmählich verstehe ich, worauf es ankommt", sagte
er und ging auf die pulsierenden Lichtflecken zu.
Er ahnte nicht, daß er erst am Anfang des Begreifens
stand...
Als erdie Energiewand erreichte, bildete sich in ihreine Öffnung.
Perry Rhodan trat hindurch und befand sich in einem saalgroßen
Gemach, dessen Boden mit einem dicken Teppich belegt war. An den
Wänden befanden sich große Spiegel, und außereinem
polierten Holztisch und drei Sesseln stand nur noch ein breites,
lederbezogenes Bett in dem Raum.
Und auf dem Bett lag in verführerischer Pose eine
wunderschöne Frau in spärlicher Kleidung.
Perry blieb ruckartig stehen.
Das ist zu dumm! dachte er ironisch. Will man nun meine Potenz
oder meine Widerstandskraft gegen weibliche Verführungskünste
testen?
Er blickte sich suchend um, vermochte aber nirgends die erwarteten
drei pulsierenden Lichtflecken zu entdecken.
"Verzeihen Sie, bitte, Madam", sagte er. "Ich muß
mich wohl in derTür geirrt haben."
Doch als er sich diskret zurückziehen wollte, stand er
plötzlich vor einer massiven Wand ohne Tür.
"Bitte, treten Sie doch näher!" forderte ihn eine
Stimme auf, die ihn förmlich liebkoste.
Entschlossen, fest zu bleiben, wandte der Großadministrator
sich wieder um. Er ging bis dicht an die Liegestatt heran, neigte den
Kopf und sagte:
"Madam, mein Name ist Perry Rhodan. Leider kann ich mich
nicht länger bei Ihnen aufhalten, sondern muß weiter."
Während er sprach, suchte sein
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