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PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der nächsten
Tage eintreffen und mir berichten wird, wie die Aktion Hyperstop
gelaufen ist. Wenn ich damit zufrieden bin, steht dem Anlaufen der
vorletzten Phase nichts im Wege. Denken Sie immer daran, meine
Herren: Wer einwandfrei funktioniert, dem stehen in absehbarer Zeit
ungeahnte Möglichkeiten offen; wer dagegen versagt, der.«
    Er brach ab und blickte bezeichnend in die Runde. Zufrieden
stellte er fest, daß er verstanden worden war. Alle fürchteten
ihn, und alle setzten auf ihn, weil sie wußten, daß er
die Zukunft verkörperte und daß es gut war, sich mit der
Zukunft auf guten Fuß zu stellen.
    »Sie können gehen!« befahl er. »Mit
Ausnahme von Cesare.«
    Das Zimmer war mittelgroß und, mit Ausnahme eines Visiphons,
ohne technisches Gerät. Es hätte der Wohnraum eines
normalen Bürgers sein können.
    Doch das war es nicht.
    Es handelte sich bei dem Zimmer um einen der kleinen Räume,
die Solarmarschall Galbraith Deighton innerhalb seines Amtstrakts zur
Verfügung standen und die er für vertrauliche Gespräche
zu nutzen pflegte, bei denen er aus psychologischen Gründen Wert
auf eine anheimelnde Atmosphäre legte.
    Im vorliegenden Fall wäre das zwar nicht erforderlich
gewesen, aber auch der Chef der Solaren Abwehr besaß
Gewohnheiten, die nur schwer zu durchbrechen waren.
    Deighton wartete, bis sein Besucher in einem bequemen Sessel Platz
genommen hatte, dann ließ er sich ihm gegenüber nieder und
sagte:
    »Wir wollen nichts überstürzen, Bully. Das Ganze
kann sich im nachhinein als harmlos erweisen oder zumindest nicht als
so bedeutungsvoll, wie Sie es aufgefaßt haben. Am besten wird
es sein, Sie berichten noch einmal von Anfang an.«
    Staatsmarschall Reginald Bull lächelte.
    »Also gut, Gal«, sagte er. »Fangen wir von vorn
an. Unser Leben besteht mehr oder weniger aus einer Kette von
Gewohnheiten, die quasi das Gerüst unserer Tagesabläufe
bilden und verhindern, daß wir planlos einmal dies und einmal
jenes tun, ohne etwas zu einem befriedigenden Ende zu bringen.«
    Er zündete sich eine schwarze Zigarre an, paffte eine Weile
lang graublaue Wolken in die Luft und ignorierte dabei die
mißbilligenden Blicke des SolAb-Chefs.
    »Eine meiner festen Gewohnheiten ist beispielsweise, daß
ich zweimal wöchentlich, nämlich dienstags und donnerstags,
nach Dienstschluß, und zwar sehr pünktlich, in meinen
Privatgleiter steige
    und zu meinem kleinen Landhaus im Nan-Shan-Gebirge fliege, wo ich
zu übernachten pflege und so.«
    Er bemerkte Deightons anzügliches Lächeln.
    »Sie müßten selbst am besten wissen, daß
auch Männer in unserer Position gewisse menschliche Bedürfnisse
haben«, erklärte er. »Die Erfüllung jener
Bedürfnisse stößt aber gerade bei uns relativ
Unsterblichen auf Schwierigkeiten. Wir dürfen uns mit Rücksicht
auf die Gefühle Sterblicher nicht fest binden. Folglich geraten
wir, wenn wir unsere Bedürfnisse dennoch zu erfüllen
trachten, leicht in den Ruf, notorische Schürzenjäger zu
sein. Darum müssen wir versuchen, gewisse Dinge dort zu
inszenieren, wo möglichst keine Zeugen vorhanden sind.«
    »Das alles ist mir klar, Bully«, unterbrach der
Solarmarschall ihn. »Sie hätten sich also die langatmige
Einleitung sparen können.«
    »Mitnichten!« entgegnete Reginald Bull. »Sie
sagten, ich möchte am Anfang beginnen, und nichts weiter habe
ich getan.«
    Er nahm dankbar das Glas Bier entgegen, das Galbraith Deighton für
ihn am Getränkeautomaten getastet hatte, blies den Schaum weg
und leerte es zur Hälfte.
    Nachdem er sich die Lippen mit dem Handrücken abgewischt
hatte, fuhr er fort:
    »Oft war ich allerdings in meinem Landhaus allein, denn ich
liebe unter anderem hin und wieder die Einsamkeit der Berge. Außerdem
schnarche ich und möchte dabei nicht unterbrochen werden.
Grinsen Sie nicht schon wieder, Gal! Also, gestern wollte ich
ursprünglich wieder in die Berge fahren. Zwei Ereignisse haben
das verhindert. Das eine bestand darin, daß ich in Gestalt der
Reporterin Alice Sharkey jemanden gefunden hatte, mit dem ich nach
Möglichkeit engeren Kontakt aufnehmen möchte. Da ich
niemals plump vorgehe, kam natürlich eine Einladung in mein
Landhaus nicht gleich am ersten Tage in Betracht. Deshalb verzichtete
ich auf meinen Ausflug und lud Alice ins Jahrwlal ein, wo man sich
vortrefflich unterhalten kann und außerdem vorzüglich
speist.
    Da ich am gleichen Tage eine Besprechung mit Oberst Antan
Cullionidikes, unserem Verbindungsoffizier auf Arkon, hatte und

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