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PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stand auf.
    »Ich werde mich ebenfalls ins Observatorium begeben und Dr.
Shuban Gesellschaft leisten, Kapitän - falls Sie nichts dagegen
haben.«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Everett Broda.
    Vymur winkte dem Kapitän zu und verließ die
Hauptzentrale.
    Draußen im großen Ringkorridor war alles ruhig. Die
Passagiere hielten sich offenbar an die Anweisung des Kapitäns,
ihre Kabinen vorerst nicht zu verlassen.
    Vymur Alsaya ging zum Hauptachslift, schwang sich in den aufwärts
gepolten Antigravschacht und ließ sich von dem schwach
fließenden Kraftfeld nach oben treiben.
    Oklos Shuban bemerkte ihn nicht. Der Spezialist für
Hyperfeldgeometrie hockte in dem Schalensessel vor den Schaltungen
    des großen Elektronenteleskops, drückte ab und zu eine
Taste und beobachtete unverwandt den Bildschirm, der das abbildete,
was das elektronische Feldteleskop »sah«.
    Vymur Alsaya trat aus der Pfortenkuppel und musterte das, was der
Schirm schräg über Shuban abbildete.
    Zu seinem Erstaunen hatte der Wissenschaftler das
Elektronenteleskop auf einen von dünnen Nebelschleiern erfüllten
Raumsektor gerichtet, in dem ein ungefähr mondgroßer
Materiebrocken trieb. Wie er auf diese Weise den Henderson-Effekt
studieren wollte, war Vymur ein Rätsel.
    »Ich kann an dem Felsbrocken eigentlich nichts
Außergewöhnliches entdecken, Dr. Shuban«, sagte er,
nachdem er eine Weile zugesehen hatte.
    Oklos Shuban zuckte zusammen und fuhr herum. Sein Gesichtsausdruck
verriet eine Mischung aus Ärger und Wut, und Vymur hatte
sekundenlang den Eindruck, als wollte der Hyperfeldgeometriker sich
auf ihn stürzen.
    Doch dann glätteten sich die Wogen in Shubans Gesicht. Er
lächelte und sagte entschuldigend:
    »Ich dachte, es wäre der Kapitän, und ich hatte
ihm doch versprochen, den Henderson-Effekt zu studieren. Das werde
ich auch tun. Aber ich lasse mich manchmal leicht ablenken.«
    »Das geht mich nichts an, Shuban«, erwiderte Vymur.
»Mich würde allerdings interessieren, was an diesem
Felsbrocken Besonderes ist, daß Sie sich von ihm ablenken
lassen.«
    Oklos Shuban lachte und schaltete das Elektronenteleskop ab. Er
zuckte die Schultern und meinte betont gleichmütig:
    »Ach, wissen Sie, jedesmal, wenn ich einen solchen
Felsbrocken im Raum treiben sehe, muß ich daran denken, daß
der solare Asteroidengürtel ebenfalls aus Felsbrocken besteht,
die früher einmal einen bewohnten Planeten gebildet hatten. Dann
schaue ich mir den betreffenden Brocken genau an und versuche
herauszufinden, ob er vielleicht auch das Bruchstück eines
ehedem bewohnten Himmelskörpers ist.«
    Vymur Alsaya nickte, obwohl ihm die Antwort Shubans wenig
glaubhaft erschien.
    »Das kann ich verstehen«, sagte er. »Wenn Sie
nichts dagegen haben, löse ich Sie bei der Musterung dieses
Felsbrockens ab. Dann können Sie sich ganz dem Studium des
Henderson-Effekts widmen. Sollte ich auf dem Brocken etwas
Interessantes entdecken, werde ich es Ihnen mitteilen.«
    Oklos Shuban runzelte die Stirn. Es schien, als dächte er
angestrengt nach. Im nächsten Augenblick sagte er:
    »Ihr Vorschlag war gutgemeint, Alsaya, aber ich wäre
Ihnen doch
    dankbar, wenn Sie mir bei der Bedienung des Feldradioteleskops
helfen würden.«
    Diesmal wußte Vymur Alsaya, daß Oklos Shuban Ausreden
gebrauchte. Feldradioteleskope konnten von jedem Mann, der mit ihnen
vertraut war, allein bedient werden.
    Doch er ließ sich seinen Verdacht nicht anmerken. Insgeheim
nahm er sich allerdings vor, später, wenn Shuban das
Observatorium wieder verlassen hatte, allein zurückzukehren und
mit Hilfe des Elektronenteleskops nach dem Materiebrocken zu suchen.
Es mußte etwas Besonderes an ihm sein, sonst hätte sich
Shuban in der gegenwärtigen Situation nicht mit ihm beschäftigt
und würde nicht versuchen, ihn, Alsaya, an der Betrachtung des
Objekts zu hindern.
    »Einverstanden«, sagte er.
    Zusammen mit Shuban begab er sich zum Schaltpult für das
F-Radioteleskop. Er nahm die Schaltungen vor, die Shuban ihm auftrug
und die er ebensogut selber hatte erledigen können.
    Bald hatte sich die riesige und unsichtbare Schüssel draußen
im Weltraum über der oberen Polkuppel der VIRGO BETA aufgebaut.
Die ersten Meßergebnisse kamen herein, die meisten verständlich
für Vymur Alsaya. Allerdings war er trotz seiner Tätigkeit
als Astrogator bei der Explorerflotte nicht in der Lage, Auswertungen
hinsichtlich des Henderson-Effekts vorzunehmen. Sein Fachgebiet war
schließlich nicht die Hyperfeldgeometrie.
    Nach

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