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PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er zu einer der
kuppelförmigen kleinen Pfortenkuppen, trat ein und schwang sich
in das abwärts gepolte Feld eines Antigravschachts.
    Im achtundsiebzigsten Stockwerk aktivierte er durch eine
Handbewegung ein lokal begrenztes, aber wirksames Stoppfeld. Als
seine Abwärtsbewegung aufhörte, stand er praktisch auf
einem unsichtbaren Kraftfeld, unter sich eine scheinbar bodenlose
Tiefe.
    Santos ging auf dem Stoppfeld zur Ausstiegsöffnung und trat
hinaus. Vor ihm lag ein Stück des rundum verlaufenden Korridors.
Die beiden gegenläufigen Transportbänder summten kaum
hörbar und schimmerten in der dezenten Beleuchtung wie blauer
Samt.
    Der General verzichtete darauf, ein Transportband zu benutzen.
Yewlas Wohnung war nur ein paar Schritte entfernt. Er betrat den
festen Seitenstreifen, wandte sich nach rechts und stand Sekunden
später vor der Tür zu Yewlas Wohnung.
    Lächelnd legte er eine Hand über den elektronischen
Türmelder. Als die Tür nicht sofort aufglitt, runzelte er
die Stirn. Er war es gewohnt, daß Yewla ihn zwanzig Minuten
nach Dienstschluß erwartete, so nahe am Knopf des Türöffners,
daß sie praktisch ohne Verzögerung auf das Summen des
Türmelders reagieren konnte.
    Doch im nächsten Augenblick öffnete sich die Tür,
und der Anflug von Unmut verschwand sofort aus Santos' Gesicht. Er
eilte in den Flur -und dort stand Yewla bereits.
    Hatira Santos nahm sie in die Arme und küßte sie. Und
wieder runzelte er die Stirn, denn Yewla reagierte nicht so stürmisch
wie sonst, sondern mit schwacher, aber doch bemerkbarer
Zurückhaltung.
    Vielleicht hatte sie Sorgen.
    Santos löste sich aus der Umarmung, legte Yewla einen Arm um
die
    Hüfte und zog sie auf den Wohnraum zu.
    »Ich glaube, du hast ein Problem, mein Kleines«, sagte
er. »Aber überlaß das nur mir. Ich kann alle
Probleme lösen.«
    Yewla erwiderte nichts darauf, und Hatira Santos erhielt keine
Gelegenheit mehr, näher darauf einzugehen.
    Er bemerkte nur noch, wie das Licht im Wohnzimmer flackerte und
nahm ein Summen wahr, das in rhythmischen Intervallen wiederkehrte
und intensiver wurde.
    In einem verborgenen Winkel seines Bewußtseins erkannte
Hatira Santos die Gefahr, denn als General der Solaren Streitkräfte
war er mit solchen und ähnlichen Phänomen vertraut. Aber
seine Konzentration auf Yewla hatte verhindert, daß er rasch
genug reagierte.
    Und im nächsten Augenblick nahm er, willenlos geworden, jedes
Wort begierig in sich auf, das aus einem verborgenen Lautsprecher
tönte. Es waren Anweisungen - für ihn und Yewla.
    Ungefähr eine Viertelstunde lang standen die beiden Menschen
wie erstarrt mitten im Wohnzimmer. Sie waren unfähig, die
Vorgänge bewußt zu erfassen. Und als alles zu Ende war,
erinnerten sie sich an nichts.
    »Was für ein Problem?« fragte Yewla und ging
damit auf die Frage ein, die Hatira Santos rund eine Viertelstunde
vorher an sie gerichtet hatte.
    Santos blickte sie an und fand, daß er sich grundlos Sorgen
gemacht haben mußte, denn Yewla wirkte gelöst und
glücklich.
    Er lachte.
    »Wenn es kein Problem gibt, dann um so besser, Kleines«,
sagte er. »Ich schlage vor, wir nehmen erst einmal einen
Drink.«
    Der Raum bildete ein saalgroßes Rechteck, dessen östliche
Schmalseite von einem großen steinernen Podest gebildet wurde,
hinter dem die Wand sich halbkreisförmig nach außen
wölbte. Die Einrichtung des Raumes vermittelte den Eindruck, in
einer Mischung aus einem Rittersaal und dem Kommandostand eines
Raumschiffs zu sein.
    Die holzgetäfelten Wände waren mit kostbaren Fellen
behangen. Die nach außen gewölbte Decke war eine
elektronische Projektionswand, die von einem Positronengehirn
gesteuert wurde. Zur Zeit bildete sie dreidimensional und farbig
einen Himmelssektor ab, in dem die Zerrissenheit mächtiger
Gasmassen durch Lichtanregung einerseits und Dunkelwolken
andererseits besonders deutlich hervortraten. Die Kanten, an denen
helle Nebel auf Dunkelwolken stießen, erschienen an einigen
Stellen besonders hell und ließen etwas von den großräumigen
Verdichtungsprozessen ahnen, die sich dort abspielten. Die
    aufgerissenen Dunkelwölkchen der Globulen markierten
allerfrüheste Stadien kommender Sternentstehungen.
    Diese Decke spendete gleichzeitig das Licht zur Erhellung des
Raumes, der von einer schnurgerade verlaufenden Automat-Bar
durchzogen wurde, die vor dem Podest endete. Au beiden Seiten der Bar
befanden sich bequeme Drehsessel, die mittels Antigravprojektoren
auch als Schwebefahrzeuge benutzt

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