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PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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werden konnten.
    Auf dem Podest selbst allerdings stand nur ein einziger, besonders
wuchtig wirkender Sessel. Hinter ihm war die nach außen
gewölbte Wand von zahllosen Kontrollen bedeckt, die vermuten
ließ, daß sich dahinter ein hochleistungsfähiges
Positronengehirn verbarg.
    In dem Sessel auf dem Podest saß ein etwa achtzig Jahre
alter -oder, wenn man die durchschnittliche Lebenserwartung von
hundertvierzig Jahren berücksichtigte - junger Mann. Er war
mittelgroß, hatte mittelblondes spärliches Haar, eine
Stirnglatze, ein glattes Gesicht und dunkelbraune Augen.
    Der Mann musterte die Männer, die auf den Drehsesseln an der
Bar saßen und ihm ihre Gesichter zugewandt hatten.
    »Bis jetzt ist alles genau nach Plan verlaufen«,
erklärte er. »Nur in einem Fall nicht. Die Aktion
Hedgehog, für die Eton Sukhin die Verantwortung trug, ist
fehlgeschlagen. Damit ist das Opfer gewarnt und wird Maßnahmen
ergriffen haben, um einer Wiederholung vorzubeugen.«
    Einer der Anwesenden erhob sich und sagte protestierend:
    »Dafür kann ich nichts, Chef! Es war unmöglich,
vorauszusehen, daß der Staatsmarschall.«
    »Schweigen Sie!« sagte der Mann auf dem Podest eisig.
»Eben haben Sie Ihren zweiten unverzeihlichen Fehler begangen.
Wir hatten beschlossen, ausschließlich mit Tarnbezeichnungen
und Decknamen zu arbeiten. Außerdem gibt es keine
Entschuldigung für das Scheitern der Aktion Hedgehog. Es wäre
Ihre Pflicht gewesen, alle nur denkbaren Möglichkeiten zu
berücksichtigen. Sie haben versagt, und für Versagen gibt
es nur eine Strafe. - Cesare!«
    Das letzte Wort hatte der Mann auf dem Podest mit schneidender
Stimme gesprochen.
    Eton Sukhin wirbelte herum und streckte die Hände abwehrend
in Richtung eines großen, athletisch gebauten Mannes, der sich
ebenfalls von seinem Drehsessel erhoben hatte.
    »Nein!« schrie er angsterfüllt.
    Ein Blick in die eisigen Augen des Mannes, der Cesare genannt
worden war, belehrte ihn darüber, daß er keine Gnade zu
erwarten hatte. Mit einer beinahe rührend hilflos wirkenden
Bewegung griff er nach dem Blaster in seiner Schulterhalfter.
    Er hatte gerade das Griffstück der Waffe gepackt und wollte
ziehen, da machte Cesare eine blitzschnelle Bewegung. In seiner
linken Hand lag plötzlich eine kleine Energiewaffe.
    Im nächsten Moment gab es einen grellen Blitz, der mit voller
Wucht in Sukhins Brust schlug.
    Eton Sukhin war tot, bevor seine Knie einknickten und er schwer zu
Boden stürzte.
    »Gut gemacht, Cesare«, lobte der Mann auf dem Podest.
»Birren und Shavenorg, Sie sorgen dafür, daß die
Leiche spurlos verschwindet -jetzt gleich!«
    Wortlos erhoben sich zwei junge Männer aus der Runde, gingen
zu dem Toten und trugen ihn hinaus.
    Als sie verschwunden waren, lächelte der Mann auf dem Podest
liebenswürdig.
    »Natürlich verzichten wir nicht darauf, auch die Aktion
Hedgehog durchzuführen«, stellte er fest. »Nur
müssen wir uns diesmal etwas anderes einfallen lassen. Wer ist
bereit, sich eine zusätzliche Prämie von - sagen wir -
fünfzigtausend Solar zu verdienen?«
    Die Reaktion der Anwesenden war durchweg negativ. Die meisten
wichen dem Blick des Chefs aus. Andere sahen ihren Chef trotzig an
und gaben damit offen ihre Abneigung zu erkennen, sich an die heikle
Aufgabe zu wagen, die sie das Leben kosten würde, wenn sie dabei
versagten.
    »Sie sind sehr zurückhaltend, meine Herren«,
sagte der Chef sarkastisch. »Ich könnte natürlich
einen von Ihnen bestimmen, die Aktion Hedgehog durchzuführen.
Aber in Anbetracht dessen, daß diese Aktion zu wichtig ist, um
potentiellen Versagern übergeben zu werden, will ich darauf
verzichten.«
    Er blickte den Mann an, der kurz zuvor kaltblütig und
professionell einen anderen Menschen ermordet hatte.
    »Meine Aufforderung war nicht an Sie gerichtet, Cesare.«,
erklärte er gedehnt.
    »Ich weiß, Hannibal«, antwortete Cesare mit
unbewegtem Gesicht. »Andernfalls hätte ich mich gemeldet.«
    Der Chef lachte leise.
    »Sie übernehmen die Aufgabe also?«
    Cesare nickte.
    »Unter einer Bedingung«, meinte er. »Sie geben
mir völlig freie Hand.«
    »Einverstanden«, erwiderte der Mann auf dem Podest.
»Ich weiß, daß ich mich auf Sie verlassen kann. Bis
wann wird die Aktion gelaufen sein?«
    »Zwei Tage«, antwortete Cesare knapp.
    Der Chef überlegte ein paar Sekunden, dann nickte er
bestätigend.
    Damit war dieses Thema für ihn abgeschlossen.
    »Das Wichtigste wäre also geklärt«, sagte
er. »Ich denke, daß Timur innerhalb

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