PR TB 142 Sie Kamen Von Kendarkos
gewinnen musste, bis Broda zur Stelle war. »Ich hatte
mit einer mangelhaften Anlage gerechnet. Was werden Sie nun tun?«
»Dumme Frage, meine Pflicht natürlich. Sie werden mir
Ihre Waffe geben und mich als mein Gefangener begleiten. Ich wette,
man hat einige Fragen an Sie. Sollten Sie sich weigern, werden wir
beide sterben, aber zuvor geht meine Information hinaus. Das können
Sie auf keinen Fall verhindern.«
»Ich fürchte doch! Der Störsender des großen
Schiffes ist eingeschaltet. Ihr Impuls kommt keine zehn Kilometer
weit.«
Der Agent wurde ein wenig blaß. Er nahm die Hand vom Sender.
»Geben Sie mir Ihre Waffe, aber langsam und vorsichtig. Ja,
nehmen Sie sie am Lauf... So ist es gut. Danke.«
Atlan hielt es für besser, die Entscheidung hinauszuzögern.
Er hätte den Agenten vielleicht töten oder verwunden
können, aber das Risiko wäre zu groß geworden, selbst
dem gegnerischen Energiebündel zum Opfer zu fallen. Außerdem
fühlte der Mann sich jetzt sicherer. Hoffentlich konnte Broda
die Außenluke öffnen.
»Nun können wir uns besser unterhalten, und ich hoffe
nicht, daß Ihre Freunde in dem Schiff dort drüben auf
dumme Gedanken kommen. Die Zeitbombe tickt noch immer. Wer sind Sie
wirklich?«
»Das möchten Sie wohl gern wissen?«
»Ich will noch viel mehr wissen ...«
Während sie miteinander sprachen, rückte Atlan mit einer
zufällig erscheinenden Bewegung seinen Helm zurecht. Er hatte
die Innenluke der Luftschleuse offen gelassen. Wenn Broda die
Außenluke öffnete, war die Luft im Beiboot in wenigen
Sekunden entwichen.
Der Raumanzug des Agenten hing an der Luftschleuse.
Ihm war, als hätte er ein leichtes Schaben gehört,
draußen auf der Hülle. Schnell und laut sprach er weiter,
um den Agenten abzulenken und weitere Geräusche zu übertönen.
Seine Hände lagen auf dem Helmverschluß. Eine kurze
Drehung, sobald er ihn aufgesetzt hatte, und dann ein fester Halt,
damit der Sog ihn nicht aus dem Boot riß ...
Der Agent blieb arglos, bis Broda die Außenluke mit einem
Ruck öffnete.
Als Atlan das Geräusch hörte, handelte er blitzschnell.
Noch während er den Helm verschloß, wurde er in Richtung
Schleuse gesogen, konnte sich aber am Lukenrahmen festhalten. Das
Vakuum war in einigen Sekunden ausgeglichen.
Kein Schuß war abgefeuert worden.
Broda kam in das Schiff geschwebt.
»Wo steckt der Kerl?« fragte er über Telekom.
Erst jetzt blieb Atlan Zeit, sich um seinen Gegner zu kümmern.
Die ausströmende Luft hatte ihn mit aller Wucht gegen einen
Sessel geschleudert. Er hatte sich das Genick gebrochen und war
gestorben, ehe er ersticken konnte.
Atlan drängte zur Eile.
»Er sagte etwas von einem Rafferimpuls. Wir müssen den
Speicher finden.«
»Er sprach aber auch von einer Zeitbombe, Degan. Wir sollten
machen, daß wir rechtzeitig von hier wegkommen.«
Es hatte wenig Sinn, nach dem verborgenen Mechanismus zu suchen.
Ohne die Schleuse wieder zu schließen, kehrten sie zur SAKAR
zurück, wo Barrakas sie ungeduldig in Empfang nahm.
»Da habt ihr aber Glück gehabt«, knurrte er. »Mit
Degan an Bord kann man ja die verrücktesten Dinge erleben. Wollt
ihr den Kahn da einfach treiben lassen? Und wenn ihn jemand findet?«
»Wir könnten ihn sprengen«, schlug Broda vor.
»Nur auf eine Zeitbombe hoffen ... Ich weiß nicht recht.«
Die Entscheidung wurde ihnen abgenommen.
Noch während sie eine Sprengladung im Laderaum
zusammenbastelten, kam Barrakas’ Stimme über Interkom:
»He, ihr beiden, spart euch die Arbeit. Das Beiboot hat sich
soeben selbst vernichtet. Die Trümmer treiben in alle Richtungen
davon. Der Fall dürfte erledigt sein.«
Später, als sie in der Zentrale zusammen waren, griff Atlan
das Thema wieder auf:
»Er ist noch nicht erledigt, Barrakas. Soweit ich das sehe,
kehren Sie schon in wenigen Tagen nach Ka zurück, um die
bestellten Waren zu bringen. Beeilen Sie sich damit und verlieren Sie
keine Zeit, sobald Sie mich auf dem nächsten Planeten abgesetzt
haben.«
»Warum?«
»Kehren Sie nach Ka zurück, und sprechen Sie sofort
nach der Landung mit Roitos und Porontas. Sie haben einen Verräter
in der Station. Sein Name ist Phorot. Broda ist informiert, er kann
alles erklären. Sie müssen diesen Phorot unschädlich
machen, oder es wird nicht lange dauern, bis sie die Raumflotte des
Imperators auf dem Hals haben. Alles klar?«
Barrakas nickte und sah nicht sehr glücklich aus.
»So wird aus einem friedlichen Händler ein ständig
in Lebensgefahr schwebender
Weitere Kostenlose Bücher